Kick.com - Was ist das und warum?
Die Streaminglandschaft wird seit Jahren dominiert von Twitch und immer wieder versuchen andere Plattformen sich einen Platz zu sichern. Die größten Player noch mit im Geschäft sind Youtube und Facebook, doch seit Ende 2022 möchte die Plattform Kick.com (Opens in a new window) einen Stück vom Kuchen ab haben und macht lauthals auf sich aufmerksam. Doch bereits seit Beginn steht die Plattform in der Kritik. Heute wollen wir uns einmal anschauen, warum das so ist, und was da dran ist!
Was ist Kick.com (Opens in a new window)?
Kick.com (Opens in a new window) hatte seinen offiziellen Launch im Oktober 2022, kurz nachdem auf Twitch neue Richtlinien zum Thema Glücksspiel in Kraft getreten sind. Der erste große Streamer der direkt von Beginn an die Werbetrommel gerührt hat ist TrainwreckTV, ein bekannter und umstrittener amerikanischer Streamer.
Die Plattform bezeichnet sich selbst als Creatorfreundlich und bietet für jeden Streamenden eine Aufteilung von 95/5% und ist damit ohne Konkurrenz. Dontions die über die Plattform getätigt werden kommen zu 100% bei den Streamenden an.
Um Affiliate zu werden muss man insgesamt 5 Stunden gestreamt haben und 75 Follower vorweisen. Zum Vergleich:
Somit ist es deutlich einfacher auf Kick Geld zu verdienen, und man erhält prozentual auch noch mehr. Das klingt zu schön um wahr zu sein. Doch Kick geht noch einen Schritt weiter und Trainwreck ließ kürzlich verlauten, dass Streamende nicht nur durch Abonnements Geld verdienen sollen, sondern auch durch die Gesamtzahl angesehener Stunden eine Bezahlung erhalten sollen. Dies soll zu einem festen und sicheren Einkommen führen. Auszahlungen sollen womöglich sogar am gleichen Tag möglich sein.
Warum steht Kick.com (Opens in a new window) in der Kritik?
Bereits vom ersten Tag an steht Kick in der Kritik und Trainwreck war lange Zeit alleine auf der Plattform unterwegs (als großer Streamer). Die größte Kritik ist, dass die Plattform von den Machern von Stake.com (Opens in a new window) ist. Stake ist ein australisches Online Casino, dass für Crypto Casino & Sportwetten bekannt ist - und zu den Plattformen zählt, die auf Twitch verboten worden sind, weil ihnen entsprechende Lizenzen zu legalem Glücksspiel in den USA fehlen. Außerdem hatte Trainwreck bekanntgegeben, dass er vor dem Wechsel zu Kick rund 360 Millionen US Dollar mit seiner Partnerschaft mit Stake (und somit mit Glücksspiel) verdient hatte. Durch das Verbot auf Twitch konnte die Partnerschaft, und somit der Geldeingang, nicht weitergehen. Auch die deutschen Streamer Orangemorange und Scurrows waren davon betroffen. Beide sind mittlerweile ebenfalls hauptsächlich auf Kick unterwegs.
Zu Beginn war auch nicht ganz klar ob Stake tatsächlich die Plattform gehört, oder nur anteilig dabei ist. Seit dem App-Launch im März ist allerdings klar, dass die Inhaber von Stake, auch die Inhaber von Kick sind. Offiziell sind es zwei getrennte Unternehmen.
https://twitter.com/OllyRobzTTV/status/1640542314526375938?ref_src=twsrc%5Etfw%7Ctwcamp%5Etweetembed%7Ctwterm%5E1640542316304781314%7Ctwgr%5E7254840771cb42b66a83dfb99ee95215faffba3f%7Ctwcon%5Es2_&ref_url=https%3A%2F%2Fdotesports.com%2Fstreaming%2Fnews%2Fwho-owns-kick-com-fledgling-twitch-streaming-rival-responds-to-stake-rumors (Opens in a new window)In diesem Twitter Thread kann man sehr genau verfolgen, wer hinter der Plattform steckt und wie sie aufgebaut ist. Spätestens seit dieser Veröffentlichung gibt es keine Zweifel, dass Stake sich ein eigenes zu Hause gebaut hat und dort plant weiterhin viel Geld zu verdienen.
Erste Streamer wechseln zu Kick
Kürzlich gab es einen riesen WOW-Moment, als bekannt wurde, dass der größte Streamer von Twitch einen non-exklusiven Vertrag mit Kick.com (Opens in a new window) abgeschlossen hat, der ihm bei Erfüllung rund 100 Millionen US Dollar über die nächsten zwei Jahre einbringt. Der Vertrag ist ein gigantischer Deal für einen Streamer und kann in die Spitzenriege der Sportverträge eingereiht werden. LeBron James hat für die letzten beiden Jahre ca. 94 Millionen US Dollar erhalten.
Die Besonderheit ist, dass dieser Vertrag nicht exklusiv ist, und xQc somit weiterhin auch auf Twitch streamen kann. Er kann seine Community auf Twitch behalten, wird aber bestimmte Stunden/Tage auf Kick streamen müssen. Auch Amouranth hat mittlerweile einen ähnlichen Vertrag bekommen, für rund 30 Millionen US Dollar (soweit bekannt). In vielen Magazinen konnte man lesen, dass die großen Streamenden jetzt gehen und ob Twitch das aushalten würde. Aber, tatsächlich ist es so - so meine ich - dass gerade die großen Streamenden nicht gehen und sich von der Plattform distanzieren. xQc ist ebenfalls in den letzten Monaten mit Glücksspiel bekannt geworden und Amouranth hat auf Twitch auch immer wieder für Skandale gesorgt und die Grenzen der TOS ausgereizt. Beide sind somit zwar bekannt wie einer bunter Hund, und xQc statistisch auch ein Schwergewicht, aber beide sind eben auch immer wieder in der Kritik gewesen und auf der Schwelle für einen Bann. Sie haben sich mit diesen Deals abgesichert.
Sowohl im internationalen, als auch im deutschen Diskurs, gibt es keine namenhaften Streamenden die einen Wechsel tatsächlich in Betracht ziehen. Auch Montanablack und Knossi, die unter anderem mit Glücksspiel auf Twitch zu sehen waren, fürchten um ihren Ruf und ziehen aktuell keinen Wechsel zu Kick in Betracht. Wir brauchen nicht darüber reden, dass das Geld absolut verlockend ist und viele von uns bei einer Summe von mehreren Millionen zumindest in Versuchung kommen würden. Aus dem deutschsprachigen Bereich sind bisher hauptsächlich Scurrows und OrangeMorange zu Kick gewechselt. Beide machen seit Monaten fast ausschließlich Glücksspielcontent und sind in der deutschen Twitch-Community durch unterschiedliche Vorkommnisse in die Kritik geraten. Für beide ist der Wechsel auf Kick die einzige Möglichkeit, ihre Inhalte weiter so zu senden.
In meinen Augen sind die bisherigen Verpflichtungen und Wechsel aber kein Grund seine Koffer zu packen und sich um "den Untergang von Twitch" zu sorgen. Keine dieser Personen ist ein Verlust für Twitch, die Verträge sind nicht exklusiv und mehr als die Namen hat Kick nicht vorzuweisen. Keine dieser Personen ist ein Aushängeschild für Twitch.
Ein weiterer großer Kritikpunkt sind die TOS und die Community. Die Terms of Service auf der Plattform sind noch relativ lasch und lassen viele Dinge zu, die in den letzten Jahren auf Twitch verboten worden sind. Nicht ohne Grund sind Kategorien wie Slots, Pools, etc. besonders groß auf der Plattform. Die fehlenden Regeln sorgen für eine sehr schwierige Community ( in meinen Augen). Schaut man sich Streams und Chats an, so findet man Rassismus, Seximus, Frauenfeindlichkeit.... und das Ganze relativ unmoderiert. Das ist einfach unattraktiv. Mein Eindruck bisher ist, dass sich vor allem Leute dort tummeln, die meinen "Man darf nichts mehr sagen" und "Das ist halt meine Meinung". Auch hier glaube ich aktuell, ist dieser Teil der Community kein Verlust für Twitch. Natürlich sind nicht alle Streamenden und Communitys dort so, aber eben viele.
Zum Thema TOS: Der tolle Neuzugang und das Aushängeschild der Plattform xQC hat in einem seiner ersten Streams gleich einen Film gestreamt und ist daraufhin von Moderatoren der Webseite ermahnt worden, dass das hier gerade ein Verstoß gegen die DMCA ist und er das bitte lassen soll und sie sein VOD löschen wollen. UPS - könnte man meinen. Hätte er nicht wenige Tage später gleich wieder versucht Breaking Bad im Stream zu schauen und die Grenzen erneut auszutesten. Ich denke mir nur: Wenn selbst jemand mit einem Vertrag mit euch nicht an die TOS glaubt, und denkt er hätte Narrenfreiheit, wie wollen sie da Ordnung reinbringen?
Grundsätzlich wird aber das Geld, das auf Kick fließt immer wieder als Blutgeld bezeichnet, weil es eben vor allem aus dem Verlust des Geldes anderer Leute steht, die potentiell süchtig sind, oder werden. Glücksspiel ist ein sehr heikles Thema, das immer wieder hart kritisiert wird. Damit möchten viele Streamende nicht in Verbindung gebracht werden.
Ist Kick das neue Mixer?
Mixer war die Streamingplattform von Microsoft und hatte sich den damals größten und erfolgreichsten Streamer Ninja, und später auch Shroud mit exklusiven Verträgen geangelt und so versucht, Zuschauende auf die Plattform zu locken und eine Konkurrenz zu Twitch zu werden. Nach nicht einmal zwei Jahren war hier allerdings die Luft raus und die Plattform wurde eingestellt. Ninja und Shroud durften ihr Geld behalten, kamen aus ihren Verträgen raus und zurück auf Twitch - zurück nach Hause, wie sie so schön sagten. Mixer hatte damals das Problem, dass keine neuen Zuschauenden auf die Plattform bekommen haben, auch nicht mit den beiden Verpflichtungen. Denn mehr als das wurde nicht getan. Keine besonderen Features, kein besseren Verträge, keinen Grund zu wechseln - für die meisten. So blieben Ninja und Shroud auch mit den Zuschauerzahlen weit hinter den Erwartungen, waren aber finanziell abgesichert.
Kick steuert in meinen Augen aktuell einen gleichen weg an, mit dem einzigen Unterschied, dass hier Unmengen an Summen gezahlt werden. Sowohl für die Verpflichtung von Streamenden als auch für Sponsorings. Die Sponsorings wiederum finanzieren Stake, die finanzieren die Streamenden und das Ganze ist ein ewiger Kreislauf. Kick hat allerdings eine Sache, die für viele Streamende aktuell attraktiv wirkt: einen Share von 95/5! Das ist ein verlockendes Angebot und wir wissen, bei Geld hört am Ende die Freundschaft auf. Trotzdem haben sie es auch mit den aktuellen Verpflichungen nicht geschafft, namenhafte und vor allem brandsafe Streamende für sich zu gewinnen und ich sehe auch in naher Zukunft keine innovativen oder überzeugenden Gründe, die einen Wechsel aus dem "sicheren Hafen" Twitch begründen würden.
Meine Vermutung ist, dass Kick sich alleine durch das Geld und die Möglichkeiten Glücksspiel zu streamen einen Platz auf dem Markt sichern kann, aber nicht in die Top3 der Streamingplattformen kommen wird.
Was ist noch bekannt?
Man könnte jetzt meinen, dass wir hier schon eine Menge an Informationen haben, aber in den letzten Monaten sind noch weitere Details ans Licht gekommen.
In einem Stream von Asmongold wurde durch Reddit gescrollt und ein Beitrag erweckte kurz die Aufmerksamkeit des Streaners: Die Plätze 3 und 5 in der Anzeige von Livestreams scheinen für Streams mit Glücksspielinhalten reserviert/gelockt zu sein.
https://twitter.com/OS2NOX/status/1673107619362353154 (Opens in a new window)Klar kann man sagen, mach halt einfach kein Glücksspiel, es geht aber eher um das Image und die "Machenschaft" im Hintergrund.
Außerdem gibt es immer wieder Berichte, dass Kick Content von Streamenden nutzt um Werbung zu schalten. Allerdings haben sie "vergessen" die Creator zu fragen, geschweigedenn zu entlohnen:
https://twitter.com/vveoko/status/1662158128169746441?ref_src=twsrc%5Etfw%7Ctwcamp%5Etweetembed%7Ctwterm%5E1662158128169746441%7Ctwgr%5E45d637567af91540750f3d84fc9e3a173f100b95%7Ctwcon%5Es1_&ref_url=https%3A%2F%2Fwww.dexerto.com%2Fentertainment%2Ftiktoker-claims-kick-stole-his-videos-to-promote-platform-2158384%2F (Opens in a new window)https://www.youtube.com/watch?v=JGv6oGFDucg (Opens in a new window)Das ist für eine Plattform, die selbst sagt sie sei Creatorfreundlich, nicht gerade die feine englische Art. Das Mindeste ist nachfragen, die Kirsche auf der Sahne ist die Bezahlung. Nichts von beidem scheint hier erfolgt zu sein. Absolutes No-Go in meinen Augen.
Aktuell ist Kick.com (Opens in a new window) außerdem in Griechenland nicht verfügbar. Die Seite ist aufgrund fehlender Lizenzen, bzw. nicht gültiger ISP. Es wurde schnell gemunkelt, dass dies der Anfang vom Ende ist, aber einer der Inhaber sagt, dass es sich hier quasi um ein kleines Problem handelt und nur ein einziger Kanal gebannt ist und somit die Seite komplett nicht mehr verügbar war.
https://twitter.com/StakeEddie/status/1671510278704594944 (Opens in a new window)ABER AMAZON IST AUCH VOLL BÖSE - DOPPELMORAL!
Ein Argument, dass ich in den letzten Wochen immer wieder höre ist: Ihr sagt Kick ist böse, wegen des Glücksspiel, aber Twitch ist jetzt heilig, obwohl sie zu Amazon gehören? SCHEINHEILIG! DOPPELMORAL!
Ok, erst einmal ist das Whataboutism. Aber gut, wollen wir uns der Kritik doch mal annehmen. Ist Twitch so schlimm wie kick? Well, bei dem Mist den sie gerade verzapfen würd ich gern sagen ja, die sind super böse, aber am Ende des Tages ein wirtschaftliches Unternehmen.
Für mich gibt es einen grundsätzlichen sehr großen Unterschied: Twitch wurde gegründet ohne Amazon, hat seine eigene Community aufgebaut, mit eigenen Regeln, moralischen Vorstellungen und Werten und wurde später von Amazon aufgekauft. Ein Pakt mit dem Teufel könnte man sagen - wenn man es negativ sehen will. Den Einfluss von Amazon sehen wir gerade in den letzten Wochen seit der neue CEO seine Arbeit aufgenommen hat. Ok, jetzt gehört Twitch zu Amazon. Doch was wird Amazon vorgeworfen?
In den letzten Jahren stand Amazon vor allem wegen miserabler Arbeitsbedingungen und Steuerangelegenheiten in der Kritik. Außerdem wollen sie Konkurrenz verdrängen und sich eine Monopolstellung aufbauen. Und ja, all diese Dinge sind Realität und sie passieren wirklich. Die Fahrer werden zum Teil ausgebeutet, können keine Pausen machen oder sollen in Flaschen urinieren. Außerdem setzt Amazon alles daran, dass sich die Mitarbeitenden nicht in einer Gewerkschaft organisieren und hat lieber Einzelkämpfer vor sich. Auch bekannt ist, dass Amazon seine Mitarbeiter überwacht und auch Alexa soll hier und da in privaten Haushalten zumindest Geräusche aufnehmen. Die Liste mit Kritikpunkten ist lang und diese Probleme sind definitiv nicht klein zu reden. Darüber müssen wir öffentlich reden. Ein schwerwiegender Punkt, den Trainwreck vorgebracht hat ist, dass Amazon einen exklusiven Deal mit der Sportwetten Seite Draftkings eingegangen ist, und kurz darauf quasi alle anderen Formen von Glücksspiel von Twitch verbannt werden. Zufall? Wahrscheinlich nicht. Scheinheilig und Doppelmoral? Oh yes! Da kann ich auch nichts gegen sagen. Wenn das wirklich der Fall und der Grund sind, statt ehrlicher Bedenken wegen des Glücksspiel - dann ist das einfach eine miese Nummer - von Amazon. Twitch ist (das einzige Positive/was ich Twitch zu Gute halten kann in diesem Fall) hier die leidtragende Plattform. Am Ende des Tages muss hier jeder für sich persönlich eine Grenze ziehen, denke ich.
Mein Fazit/Meine Meinung
Aber in der Diskussion rund um Twitch und Kick bin ich persönlich der Meinung: Kick hat insgesamt einfach einen üblen Beigeschmack und ist vom Kern her nicht mit meinen Werten vereinbar. Aber das sind meine Werte. Das könnt und dürft ihr anders bewerten. Ich persönlich denke, dass ein Unternehmen, dass ausschließlich durch den Verlust von Geld anderer Leute lebt und Millionen von Dollar in Streamende zahlt, um noch mehr Cash zu generieren und dabei eigentlich nur Stake pushen will, statt tatsächlich Twitch Konkurrenz zu machen, schlimmer ist als Amazon. Wobei man hier Twitch und Amazon immer noch zu teilen trennen muss. Klar fließt Geld von Amazon in Twitch, ohne Frage, aber Twitch ist nicht durch Amazon groß geworden oder hat seine Werte mit Amazon aufgebaut. Bestes Beispiel dafür ist der aktuell anhaltende Backlash von Streamenden zu den ganzen Änderungen, bei denen es um schlechtere Bedingungen und unfaire Bezahlung geht. Klar geht Twitch/Amazon dieses Weg, aber die Community hat aktuell einen anderen moralischen Kompass als das Unternehmen. Das liegt im Ursprung der Plattform. Diesen moralischen Kompass hat Kick nicht. Diese Community hat Kick nicht. Und werden sie auch nie haben. Die Twitch Community versucht seit Jahren einen moralischen Wertekompass zu vertreten, der nicht den Werten von Amazon entspricht. Die Diskussionen haben wie immer wieder, wenn es um Pool Streams, LGBTQA+, Monetarisierung, Banns und so weiter geht. Auf Kick sind alle diese Themen irrelevant für die Community, und eben auch ein Grund, warum sie sich dort wohler fühlen als auf Twitch.
Am Ende des Tages wenn man Amazon gegen Kick stellt, haben beide ihr Schattenseiten und man kann keines der Unternehmen gut heißen. Man kann Twitch nur zu Gute halten, dass es nicht auf den Fundamenten von Amazon gebaut wurde. Was man allerdings klar kritisieren kann, wenn man sich bewusst für Kick und Glücksspielcontent entscheidet. Klar streame ich auf Twitch und "tolleriere" damit, was Amazon macht, aber ich versuche nicht durch Finger zeigen von meinem Glücksspielcontent auf einer Plattform, die für nichts anderes steht, abzulenken.
Abgesehen davon: Viele Personen haben sich mit Twitch eine Selbstständigkeit aufgebaut und finanzieren ihren Lebensunterhalt damit. Das haben sie bereits getan, bevor Amazon mit in Spiel kam. Natürlich kann man sagen "Dann kündige einfach und wechsel doch", aber das ist leichter gesagt als getan, das wissen wir alle. Hier gibt es eine Abhängigkeit, eine Notwendigkeit, oder wie man es auch immer nennen mag. Aber: Glücksspielinhalte zu streamen oder Kick als Plattform zu wählen sind bewusste Entscheidungen die man trifft. Und man trifft sie des Geldes wegen. Stake bläst aktuell soviel Geld in die Plattform Kick, dass dies unmöglich wirtschaftlich funktionieren kann. Es kann nur funktionieren, wenn sich zukünftig etwas drastisch ändert, oder Kick nur eine weitere Werbeplattform für Stake ist.
Also ja: Ich finde auf Kick zu streamen ist moralisch verwerflicher, als auf Twitch zu streamen. Und man wird am Ende des Tages vielleicht das schnelle Geld machen, aber man wird keinen Erfolg haben, keine Sponsoren-Deals, keine Community, keinen Namen in der Streaming/Creator-Welt.
Sagt mir gerne was ihr von der ganzen Diskussion haltet und was eure Meinung ist!
Wenn ihr weitere solcher Beiträge wünscht, in denen mehr Informationen zusammengetragen werden und die aufwendiger sind, dann denkt doch darüber nach das Projekt zu unterstützen!