Das weiße Rauschen
Ich stehe im Gäste WC und sehe, wie eine Kletterpflanze im Garten langsam ihren Weg in das geöffnete Kippfenster nimmt. Ehe ich wirklich bewusst einen Gedanken fassen kann, springt in meinem Kopf das automatisierte Pingpong der To-dos an: von Kletterpflanze in den Griff kriegen über Fenster putzen und sich mal um den Garten kümmern, dreckige Küchenspüle, Wäschestapel und Eiche Fischgrät im Wohnzimmer bräuchte auch mal ein bißchen mehr Zuwendung in Form von Bodenpflege.
Vom Hundertsten ins Tausendsde
Mein Kopf hat es nicht schwer, all die Dinge aufzuzeigen, die hier im Haushalt besser laufen könnten. Und er ist aktuell nur damit beschäftigt, auf den Haushalt zu schauen. Zum Glück gibt er gerade Ruhe, was meine Qualifikation als Mutter betrifft.
Photo by Daniel Mingook Kim (Opens in a new window) on Unsplash (Opens in a new window)
Denn auch da: so viele Punkte, die ich verbesserungswürdig finde. So viele Bereiche, in denen ich gerne mehr machen, mehr geben würde: mehr vorlesen, weniger schimpfen. Mehr Geselschaftsspiele, weniger TV. Mehr gemeinsam malen oder handwerken, mehr gemeinsam für die Schule machen.
Während die ideale Version meiner selbst immer mehr macht, besser, schöner und vor allem gemeinsam mit den Kindern, sitzt mein reales Ich viel zu oft erschöpft auf einem Stuhl und will einfach nur seine Ruhe haben. Es gibt Tage, da kann ich das annehmen. Und Tage, da verzweifle ich an meinen Idealen.
ide·al
/ideˈaːl,ideál/
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