Die Kunst des Ideensortierens: 10 Tipps, um dem kreativen Chaos ein Ende zu setzen 💪
"Dazu hatte ich doch schon mal was notiert..."
Und dann beginnt die wilde Sucherei. Wohin habe ich es sortiert? Der Versuch die Gedankengänge und Ablagelogik von damals nachzuvollziehen. Die Dankbarkeit, wenn man die "Suche"-Funktion nutzen kann. Der Frust, wenn man nicht mehr genau fassen kann, unter welchem Suchbegriff das Gesuchte zu finden sein könnte... 😅
Unsere Fülle von kreativen Gedanken, Ideen und Inspirationen in eine geordnete und strukturierte Form zu bringen - das wäre ein Traum. Etwas was sich einfach schreiben und sagen lässt, doch umsetzen... Hart, viel Ausprobieren, viel Scheitern. 🤷♂️
An dieser Stelle meint ChatGPT, dass Ideensortieren so sei, als würdest du versuchen "ein Einhorn zähmen oder einen Regenbogen zu fangen". Lass ich mal so stehen. 😋
Hier sind 10 Gründe, warum sich das Ideensortieren oft anfühlt als würde man versuchen einen Sturm zu zähmen.
Schauen wir uns die Gründe im Detail an:
1. Die Masse macht's...
Die Frage ist ja nicht ob und wann der Ideensturm in unseren Köpfen wütet - denn gewühlt blinkt immer eine Sturmwarnung im Kopf. Die interessante Frage ist, wie viele Ideen fliegen da wild umher? Jagen wir einer Idee im Sturm nach, oder verfolgen wir mehrere gleichzeitig und werden von der zehnten von allen anderen wieder abgelenkt?
Die schiere Masse an Ideen, die da so täglich aus meinem Hirn purzelt ist an sich schon eine Herausforderung - den Überblick zu behalten ist mentaler und organisatorischer Leistungssport. 1-2 Ideen am Tag wären da wohl etwas leichter zu händeln. 🤷♂️
Abhilfe: Wissen, wie du für Windstille sorgen kannst und gut vorbereitet auf die stürmischen Zeiten sein.
2. Ablenkungen lauern überall!
Hast du gewusst wie interessant es ist, sich auf YouTube Menschen anzusehen, die das erste mal deine Lieblingslieder hören? 😅 Außerdem habe ich wieder mal ein interessantes Tool entdeckt, was unbedingt getestet werden will.
Von den Apps auf dem Handy, die ich mir auch mal ansehen wollte, fange ich gar nicht erst an... Die Ablenkungen, die auf uns warten, wenn wir unsere Ideen sortieren sind sehr sehr sehr hart zu ignorieren.
Eine meiner härtesten Aufgaben - Wissen, Methoden, Ideen und Inspiration aus Newslettern sortieren, ohne stundenlang in irgendwelchen Artikel und neuen Ideen zu versinken... 🙈 Es fühlt sich an wie in einem Treibsand aus Ablenkungen zu versinken.
Abhilfe: Räume schaffen. Sowohl für zielloses Umherstreifen im Ideen-Dschungel als auch für gezieltes Abarbeiten und Sortieren der Ideen. 10 min sortieren und 10 min allen Gedanken und Ideen nachgehen.
3. Die Qual der Wahl
Die Menge meiner Ideen lässt sich gut vergleichen mit der Menge an Sternen am Himmel – es gibt unendlich viele. Aber genau wie beim Sternegucken, die Sterne immer mehr werden, vermehren sich die Ideen, wie von selbst. Ein Ideenmeer in dem man sich so leicht verlieren kann. Also wortwörtlich - sein Selbst und die Werte und Ziele an denen ich mein Leben ausrichten wollte.
Wo in diesem Meer von Sternen... ich meine Ideen, fange ich an? Welche Idee ist schön anzusehen und welche sollte ich näher betrachten?
Abhilfe: Kenne dich und deine Ziele, Visionen, Werte, Persönlichkeit und vor allem hab Methoden parat, dieses Wissen bei der Bewertung deiner Ideen auch zu nutzen.
4. Ja, aber...! Der innere Kritiker
Es gibt immer was zu nörgeln, nicht wahr? Das Haar in jeder Suppe findet unser innerer Kritiker zielsicher. Was an so einer Idee alles "falsch" sein kann 🙄.
"Das ist zu abgedreht!"
"Das versteh' doch eh nur ich."
"Das ist zu langweilig."
"Das gibt es doch schon 1000 Mal."
Der innere Kritiker macht Ideen oft den Gar aus, bevor sie überhaupt sortiert werden konnten. Sprich, sein Timing ist sch***e.
Abhilfe: Dem inneren Kritiker für seinen Einsatz danken und ihn auf später vertrösten, wenn es tatsächlich an die Bewertung der Ideen geht.
5. Der Klassiker - Angst vor Fehlern und hartnäckiger Perfektionismus
Gibt es Menschen, die die Angst vorm Scheitern abgelegt haben? So richtig, meine ich? Wie oft hab ich schon gedacht, dass ich das nie schaffen werde, mit der Ordnung im Ideenchaos. Dass ich versagen werde, wie immer, dabei die Übersicht zu behalten. Die falschen Ideen auswähle zum Ziehen lassen oder Umsetzen. Und dann lassen wir es doch lieber ganz bleiben... Nicht das beste Gefühl.
Abhilfe: Erlaube dir Zeiträume in denen du Ideen einfach ausprobieren kannst. Kleine Probeläufe, bei denen du Informationen sammeln kannst, ob du eine Idee weiter verfolgst.
6. Den Ursprung kennen - ein heißes Thema
Es geht ja zum Glück nicht um den Ursprung von allem, sondern nur von Ideen. Doch das reicht ja auch fürs Erste. Wenn du nicht weißt, woher deine Ideen kommen, dann ist es schwer darauf zu reagieren und z.B. eine sinnvolle Sortierung vorzunehmen. Unter der Dusche kannst du deine Ideen schlecht auf ein Zettel Papier schreiben.
Da die Ideen meisten kommen und gehen wie sie wollen, ist es als würde man wissen wollen, wann die nächste geheime Party im Gehirn steigt.
Abhilfe: Sei vorbereitet auf die Partys. Kenne übliche Zeiten, Orte und Situationen so gut wie möglich und habe die passenden Strategien parat.
7. Ein System baut sich nicht von allein
Machen wir uns nichts vor - so ein richtiges System, das zuverlässig funktioniert, haben wohl die wenigsten von uns. Doch genau das erfordert das Sammeln & Sortieren von Ideen - ein System, zeitweisen Fokus und eine gewisse Disziplin.
Dabei ist es wurscht ob analoges Notizbuch, eine Wand mit Zetteln, digitale Tools oder eine wilde Mischung. Wichtig ist, das ein System entsteht, dass zuverlässig ist. Eins das zu dir passt und damit auch die meiste Zeit funktioniert.
Abhilfe: Das Ideensammeln und sortieren als Prozess begreifen, visualisieren und Schritt-für-Schritt anlegen und optimieren
8. Du musst einen Platz für alles schaffen.
Gefühlt passt dieses Bild wunderbar. Es geht natürlich um mehr als nur einen Platz für Ideen zu finden. Vielleicht kennst du das Gefühl nach dem Aufräumen; das du einfach nichts mehr wieder findest. Weil du erstmal überlegen musst, was du dir gedacht hast, wo ein guter Ort für die Sache wäre 😅. Wenn es neue Plätze sind braucht es einige Zeit an Gewöhnung an die neue Ordnung.
Es geht auch darum, sich an die Plätze zu erinnern. Es geht darum, dass diese Ideen sehr dynamisch sind und sich auch mal selbst umsortieren oder ausleeren 😋.
Abhilfe: Gib deinen Ideen ein Zuhause mit Kategorien, Ordnern oder Etiketten - doch versuche dich von der Erwartung zu lösen, dass es perfekt ausgeräumt sein muss.
9. Du nutzt Methoden, die nicht zu dir passen.
Es gibt unzählige Methoden und Strategien zum Ideensortieren, aber nicht jede Methode passt zu dir. Ich kann gar nichts mit Mind-Mapping anfangen 🤷♂️. Doch weil man so oft hört, wie genial die Methode ist und es DIE Lösung ist, verfalle ich immer wieder dem Glauben (oder der Hoffnung), dass es doch auch für mich funktionieren muss. Nein! Muss es nicht und das ist ok so.
Abhilfe: Methoden und Strategien müssen nahezu immer an unseren Denkstil, unsere Vorlieben und unsere Lebenssituation angepasst werden.
10. Ich bekomm' das eh nie hin.
Ich weiß, das Wort "Mindset" ist etwas überstrapaziert. Doch auch unsere Gedanken und Einstellung zu unserer Ideenvielfalt, machen den Umgang mit den Ideen manchmal eher schwerer als leichter. Ist es ein Fluch oder ein Segen? Ist es kompliziert und unschaffbar wie es scheint? Oder haben wir zu hohe Erwartungen und sollten wir die Kraft unserer Ideensturm einfach bewundern anstatt zähmen? Wir setzen uns alle selbst mehr unter Druck, als es sein muss.
Abhilfe: Versuche mehr wohlwollende Gedanken gegenüber deinen Ideen zu haben. Was ist gut daran? Wobei können sie dir helfen?
Fluch oder Segen?
Der Umgang mit den nie enden wollenden Ideen ist ein Balanceakt. Es erfordert Geschick, Geduld und die passende Einstellung. Legen wir los! Seien wir bereit für beides. Das Ideenchaos und die Klarheit und den Fokus, den das Sortieren des Chaos bringen kann.
Wenn du jetzt ein paar Impulse brauchst, um das Ideen sortieren anzugehen, dann gern hier weiter lesen ➡️ Wie bringen wir Ordnung ins Ideenchaos? [Paywall] (Opens in a new window)
✍️ In welchen Gründen findest du dich besonders wieder? ✍️
Inspirierende Grüße
Antonia @frauidee (Opens in a new window)