Neuer BVB-Trainer: Niko Kovac da - aber Probleme bleiben

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Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Gestern Abend passierte genau das, was Alex Steudel in seiner Fever Pit’ch Kolumne (Opens in a new window) prophezeit hatte: Ständig fielen in der XXL-Konferenz bei DAZN irgendwo und irgendwie Tore am achten und letzten Spieltag der Champions-League-Vorrunde - exakt 64 Stück in 18 Spielen. Irgendwann verlor ich den Überblick und vertraute darauf, dass mir die Tabelle am Ende sagt, wie ich den Auftritt der fünf deutschen Mannschaften zu bewerten habe.

Machen wir’s kurz: Nur Double-Sieger Bayer Leverkusen hat das Klassenziel Achtelfinale auf direktem Weg erreicht. Platz 6 in einem Wettbewerb mit 36 Mannschaften ist super, 16 Punkte aus acht Spielen (15:7 Tore) hervorragend. Zumal: Borussia Dortmund und Bayern München haben mit leichtfertigen Niederlagen ihre Ausgangslage selbst verspielt, ihre Siege am letzten Spieltag nutzten nix mehr. Platz 10 und 12 bedeuten: Ehrenrunde in den Play-offs.

• So geht es für die deutschen Klubs weiter (Opens in a new window)

Als Vizemeister verpasste der VfB Stuttgart die Play-offs denkbar knapp. Auf Platz 26 fehlte ein Pünktchen zum Weiterkommen, ein Sieg zum Überholen von Manchester City. Das ist bitter, aber nachvollziehbar. Nicht zu verstehen ist, was sich RB Leipzig in der Königsklasse geleistet hat. Nur drei Punkte aus acht Spielen und Platz 32 nach der Niederlage bei Sturm Graz: Das ist peinlich und sollte Trainer Marco Rose schlaflose Nächte bereiten.

Was wir jetzt vom neuen Champions-League-Modus halten sollten? Ich weiß es, ganz ehrlich, immer noch nicht. Tatsache ist: Der letzte Spieltag mit so vielen Spielen gleichzeitig bei DAZN war unterhaltsam und machte fast vergessen, wie langweilig und zäh die erste Phase der Vorrunde verlaufen war. Für mich beginnt der Europapokal erst jetzt mit der K.o.-Runde. Am Freitag werden die Play-offs mit BVB und Bayern ausgelost. (Opens in a new window) Freuen wir uns drauf!

Einen weiterführenden Donnerstag wünscht

Euer Pit Gottschalk

⚽️ Immerhin, Niko Kovac macht’s

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Von Pit Gottschalk

Nun ist es also raus: Niko Kovac wird neuer BVB-Trainer. Nicht sofort, aber am Sonntag, sobald die Mannschaft mit ihrem Interimstrainer Mike Tullberg vom Auswärtsspiel in Heidenheim zurückkehrt. Geschäftsführer Lars Ricken hat die Personalie bestätigt, nachdem das Trauerspiel in der Champions League gestern endlich beendet und die Ehrenrunde in den Play-offs besiegelt war.

Zur Stunde kann man nicht wissen, ob Kovac erste, zweite oder sogar dritte Wahl bei Borussia Dortmund war. Das Gerücht (Opens in a new window), dass Ralf Rangnick der Wunschkandidat gewesen sein soll, hielt sich jedenfalls keine 24 Stunden und ist jetzt von der Wirklichkeit überholt. Kovac muss das nicht kümmern: Einen besseren Arbeitgeber als den BVB kann er momentan nicht finden.

Die Gründe liegen auf der Hand. In der Bundesliga ist Borussia Dortmund auf Rang 11 abgeschmiert und hat damit alle Erwartungen in der Vereinsführung enttäuscht. Kovac muss deshalb nicht bange sein. Im Kader steckt so viel Potenzial, dass er nur ein paar Rädchen drehen muss, um den Motor ans Laufen zu bringen. Das ist ganz normales Trainerhandwerk; das beherrscht er.

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Das Ziel ist vorgegeben: ein Platz unter den ersten vier und sonst nichts. Wenn das gelingt, ist er der Retter des Traditionsvereins. Wenn nicht, wird man die Schuld nicht bei ihm, sondern bei Vorgänger Nuri Sahin suchen und finden. Aber machen wir uns nichts vor: Der BVB ist auch für ihn die letzte große Chance zu beweisen, dass er der Top-Trainer ist, für den er sich hält.

Nur darf niemand bei Borussia Dortmund annehmen, dass die Probleme im Verein mit dem Trainerwechsel gelöst sind. In der Krise hat sich gezeigt, dass vor allem die Sportchefs Sebastian Kehl und Sven Mislintat nicht miteinander können. Auch Berater Matthias Sammer muss seine Rolle klären (Opens in a new window): Will er Schwarz-Gelber bleiben oder TV-Experte - beides geht nicht mehr.

Im Herbst will Geschäftsführer Aki Watzke seinen Platz räumen und Präsident werden. Aber sein Erbe wird nur gedeihen, wenn er seinem Nachfolger Ricken bei den Hausaufgaben hilft. Der neue Trainer ist der eine Teil, der andere, dass die Führungsstrukturen kommende Stresstests überstehen. Der Kovac-Vertrag läuft bis 2026. Vorher müssen alle anderen Dinge geregelt sein.

++ Champions League aktuell ++

• 3:1! Aber alle reden vom neuen BVB-Trainer (Opens in a new window)

• 2:0! Wirtz trifft – und führt Bayer ins Achtelfinale (Opens in a new window)

• 3:1! Aber Bayern muss nachsitzen! (Opens in a new window)

• 1:4! Dreifacher Dembelé: VfB Stuttgart scheitert an PSG (Opens in a new window)

• 0:1! Niederlage zum Abschluss: RB Leipzig unterliegt Graz (Opens in a new window)

⚽️ Heute im Fernsehen

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⚽️ Klick gemacht

Heute zu Gast: Alex Feuerherdt (DFB)

Reförmchen in der Bundesliga: Die Schiedsrichter werden ihre Entscheidungen erstmals direkt im Stadion über Lautsprecher erklären. Ein echter Fortschritt in Sachen Transparenz? Oder eher eine neue Quelle für Diskussionen? Schiri-Sprecher Alex Feuerherdt, früher "Collinas Erben", heute DFB, gibt im Fever Pit’ch Podcast (Opens in a new window) mit Malte Asmus und Pit Gottschalk exklusive Einblicke hinter die Kulissen dieses Pilotprojekts. Wie haben sich die Referees darauf vorbereitet? Welche Fallstricke lauern? Und: Wie reagieren Fans, Spieler und Trainer, wenn plötzlich der Mann in Schwarz das Stadion beschallt? Alex Feuerherdt zeigt sich gespannt: "Das mediale Interesse ist riesig, aber die Erwartungshaltung? Die kennen wir noch nicht. Es wird ein Kaltstart." Zum Podcast: Hier klicken! (Opens in a new window)

⚽️ 14 andere Reformen, die schon unsere Bundesliga durchgeschüttelt haben

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Von Udo Muras

Die Schiedsrichter erklären am Wochenende per Stadionlautsprecher ihre Entscheidungen – jedenfalls, nachdem der VAR eingegriffen hat.

Die Testphase, zunächst in Erst- und Zweitliga-Stadien, soll im Idealfall zur Norm werden im Sinne des Fußballs und seiner Fans.

Was waren die besten Reformen in der Geschichte der Bundesliga? Eine Chronik über 14 Bundesliga-Reformen, die nicht jeder kennt.

⚽️ Neymar schön und reich, aber eine Verschwendung für den Fußball

Von Uli Schember

Ein Juwel ist kostbar, ist kostspielig, ja teuer, und es ist da, um es herzuzeigen. Alles Attribute, die auch auf Neymar zutreffen, deshalb gab erst Paris Saint-Germain ein Vermögen für den Brasilianer aus, dann Al-Hilal. Beide Klubs hatten herzlich wenig davon, weil die Investitionen der Aufmerksamkeit halfen, rein fußballerisch aber Verschwendung waren.

Natürlich haben sich die Unterschriften für den Supertechniker gerechnet, auch wenn er, bzw. gerade weil er seit Jahren kaum noch Schlagzeilen wegen seiner Profession schreibt. Neymar Jr. geht in nicht allzu ferner Zukunft ziemlich sicher als Unvollendeter in den Ruhestand. Und das ist auch Verschwendung.

Ja, einmal gewann der mittlerweile 32-Jährige die Champions League mit dem FC Barcelona, ja, er wurde auch Olympiasieger, dazu in seiner Heimat. Doch dieses Gold ist im Fußball eben so gut wie nichts wert, das weiß auch Neymar.

Was bleibt? Zu wenig. Viel zu wenig. Spätestens nach der schwierigen Zeit bei PSG hätte Neymar noch einmal eine echte Herausforderung annehmen sollen, beweisen sollen, was in ihm steckt. Wieder in Spanien, vielleicht in England. Er entschied sich für die Wüste, wie so viele. Cristiano Ronaldo zum Beispiel, der Portugiese hat aber eben auch (fast) alles gewonnen.

Wer in zehn Jahren an Neymar denkt, der denkt vielleicht zuerst an schrille Frisuren, an glänzende Ohrringe, an Geld. Aber nicht an den Fußballer.

Uli Schember ist Redakteur beim Sport-Informationsdienst (SID)

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