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Kristina Lunz: "Wir müssen alte Narrative in Frage stellen"

Um unsere Kinder vor nuklearen Kriegen, Rechtsruck und Cyberattacken zu schützen, brauchen wir eine feministische Außenpolitik 

"Dies ist nicht nur eine Drohung. Dies ist eine detaillierte Erklärung unserer Reaktion auf eine mögliche rücksichtslose Militäraktion Südkoreas", sagte Kim Yo Jong, die Schwester des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un, am Dienstag an Südkorea gerichtet. Mit "Reaktion" ist der Einsatz von Atomwaffen gemeint. Und damit ist Nordkorea nach Russland der zweite von neun Nuklearstaaten, der in diesem jungen Jahr den Einsatz von Nuklearwaffen auf den Tisch bringt. Es ist gruselig.

Im Gegensatz zu meinen Eltern und Großeltern bin ich nicht mit dem Bewusstsein einer atomaren Bedrohung aufgewachsen. Theoretisch wusste ich, dass es Nuklearstaaten gibt, aber emotional hatte ich dazu keinen Bezug. Seit diesem Jahr ist das anders. Ich spüre die Bedrohung, spüre die Angst. Nicht nur die Angst um mich, sondern vor allem um das Leben meines Kindes. Plötzlich sehe ich mein Kind mir gegenüber im Nachteil, weil sein Leben weiter in die Zukunft reicht als meines und er somit länger unter dem Damoklesschwert der atomaren Bedrohung leben muss. Wie fehlkonstruiert muss eine Welt sein, wenn sie Menschen so denken lässt? Und an diesem Punkt kommt bei mir auch Wut auf.

Seit 53 Jahren gibt es den Atomwaffensperrvertrag, der eine Verbreitung von Atomwaffen verbietet und Atommächte verpflichtet, ihre Atomwaffen abzubauen. Doch das haben sie bis heute nicht oder nicht ausreichend getan. Und seit 2021 ist der Atomwaffenverbotsvertrag in Kraft, der Kernwaffen komplett verbietet - keiner der Nuklearstaaten hat ihn unterzeichnet oder gar an den Verhandlungen für den Vertrag teilgenommen. Es fehlt schlicht der politische Wille - und vielleicht auch das Bewusstsein in der Zivilbevölkerung, um den nötigen Druck aufzubauen.

Darum habe ich mit der Mitbegründerin des Centre for Feminist Foreign Policy (Opens in a new window) Kristina Lunz über die sicherheitspolitische Zukunft unserer Kinder, über Stärke und Hoffnung gesprochen:

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