Dear Single Parents ... Mai-Inspo, Netzwerke & ein Spiel

Dear Single Parents,

Paareltern könnten so vieles von Alleinerziehenden lernen - ist mir kürzlich nochmal in einem Interview bewusst geworden, das ich für den Online-Auftritt eines Senders gegeben habe. Die Journalistin fragte - berechtigt - wie denn Alleinerziehende ihren Alltag bewältigen, wenn doch schon Paareltern auf dem Zahnfleisch gehen. Und ich sagte: Einerseits “bewältigen” Alleinerziehende nicht immer ihren Alltag bzw. manchmal schon, aber am Ende zeigen Studien, dass sie öfter von Burnout betroffen sind (ich glaube, es war ein drei mal so hohes Risiko), öfter zu Schlaftabletten greifen und sich um die Zukunft ihrer Kinder sorgen. Es kostet viele Alleinerziehende also mehr als Paareltern, ihren Alltag zu bewältigen - das Zahnfleisch von Alleinerziehenden ist oft schon lange weg. Andererseits schaffen es manche Alleinerziehende doch, trotz eines straffen Programmes, irgendwie gesund zu bleiben und - mehr noch - dabei sogar ein hohes Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen auszubilden. Das sind nicht nur Alleinerziehende mit von Hause aus viel Geld. Es sind Alleinerziehende, die schon so lange ohne Partner*in leben, dass sie mit der Zeit um sich herum ein geniales Netzwerk aufgebaut haben. Netzwerke, berufliche wie private, sind nicht nur eine Notwendigkeit, sondern auch ein echter Gewinn, finde ich. Sie schützen vor Einsamkeit, vor der Vereinzelung, Burnout und Abstieg.

Und private Netzwerke aufzubauen, das ist etwas, das Paareltern, die sich in ihren Kleinfamilien abkapseln, eher nicht tun. So kann es tatsächlich auch dazu kommen, dass es manchen Paareltern auch mal schlechter geht als der ein oder anderen Alleinerziehenden, die ihr Leben und ihre Aufgaben mit der Hausgemeinschaft, der WG, der Community teilen. Die sich täglich mit anderen austauschen, sich Trost und Tipps holen, sich gemeinschaftlich organisieren - weil alle Seiten einander brauchen.