#035 Didymos und Didymoon
Heute zu Gast im CM MAGAZIN: Holger Klein (Opens in a new window)
⬇️ Die 🎧-Podcast-Version zum Hören unten am Ende des Artikels ⬇️
Die Themen:
Neue Wege im Hirn #fotografie #ki
Getty wirft KI raus #ki
LAION aus Hamburg #fotografie #ki
Didymos und Didymoon #space
## Die Hausmeisterei
Servus. Etwas später als sonst, wir haben uns am Rand der Saison mal wieder an die Nordsee abgeseilt, genauer gesagt nach Pellworm. Die Insel mit Wind und Schafen und Fischbrötchen. Und ab und zu auch mit kleinen Katzen. Über unser Katzenabenteuer haben Moni und ich drüben auf Abzug FM was erzählt (Opens in a new window), das ist zwar wenig nerdig, aber irgendwie trotzdem interessant. Finden zumindest wir. Zurück zur Insel. Hier gibt es ab und zu sogar Meer. Wobei das hier mitten im Wattenmeer ist, d.h. die hälfte der Zeit ist hier draußen eher Schlick angesagt. Aber gerade deshalb ist das hier sehr schön. Schön verschlafen. Schön reizarm. Und mit schön viel frischer Luft.
Im CM MAGAZIN ist heute wieder Holgi dabei und da geht's dann um plastische Hirne, Bilderdienste unter Zugzwang, Bilderdaten aus Hamburg und über einen Getränkeautomaten im Weltall.
Auf geht's.
## Neue Wege im Hirn
(Quelle: https://twitter.com/karpathy/status/1573110962227675138 (Opens in a new window))
Kommentar:
Neue Verknüpfungen im Hirn bilden sich besonders dann, wenn man sich aus seinem Komfortbereich bewegt und Dinge tut, die sonst nicht üblich sind. Mir ging das in den letzten Wochen so mit dem verbalen Zusammenbauten von Bildbeschreibungsanweisungen.
## Getty wirft KI raus
"Let's say you create a fantasy image and submit it to Getty using Greg Rutowski as a prompt, and Greg's lawyers come knocking at Getty's doors saying that the imagery somehow infringes on their brand or whatever. "
Kommentar:
Die große Bildagentur Getty möchte kein StableDiffusion, DALL-E 2, oder Midjourney mehr auf ihrer Plattform haben. Der Getty-Chef so: "There are real concerns with respect to the copyright of outputs from these models and unaddressed rights issues with respect to the imagery, the image metadata and those individuals contained within the imagery"
Weder wurde bisher die Rechtesituation legal ausgetestet, noch sind die ethischen Fragen zu Ende diskutiert. Trotzdem liegt für mich nahe, dass noch was anderes hinter dieser Entscheidung steckt.
Kurz zur Geschichte. Getty war in der Vergangenheit nicht zimperlich, was das Thema Bildrechte angeht. Ich empfehle da zum Beispiel einen Blick auf die Milliardenklage von Carol Highsmith gegen Getty (Opens in a new window)
Auch Gettys Einkaufs-History zeigt, dass sie durchaus mit der Konkurrenz umgehen können, und das im Zweifel dadurch, dass sie vom Markt gekauft wird. Getty gehören mittlerweile u.a. iStockphoto, image.net, MediaVast, WireImage, Corbis Images und sogar Unsplash.
Und in diese Gemengelage platzt plötzlich die KI hinein. Und diese KI hat das Zeug, in absehbarer Zeit Gettys Business empfindlich zu schaden.
Ich sag mal so: Da haben wir das letzte Wort noch nicht gehört.
## LAION aus Hamburg
(Quelle: https://laion.ai (Opens in a new window))
Kommentar:
Das Large-scale Artificial Intelligence Open Network, kurz LAION, ist ein Verein aus Hamburg, die Bilder- und Meta-Daten aus verschiedenen Quellen sammeln und sie open source zur Verfügung stellen. Besonders beliebt sind diese Daten bei den großen Bilder-KIs, denn diese brauchen genau solche Daten, um ihre großen Datenmodelle zu trainieren.
LAION-5B zum Beispiel enthält über 5 Milliarden Text/Bild-Paare und eignet sich damit ideal für KI-Training.
Wer mal selbst einen Blick in ein 12-Millionen-Bilder-Subset von LAION schauen möchte, kann das z.B. gerne hier machen (Opens in a new window).
Interessant ist übrigens, dass LAION nicht die Bilder kostet, sondern nur die Links zu den Bildern. Trotzdem ist das komplette 5B-Datenset riesig und die Bilderdaten selbst noch viel riesiger, nachdem man sich die komplette Datenbank selbst über mehrere Tage heruntergeladen hat. Wir reden von 240 TB an Daten.
## Didymos und Didymoon
Kommentar:
Die Das Getränkeautomatengroße DART-Sonde hat es geschafft, mit 22.000 km/h zielsicher auf Dimorphos einzuschlagen. Dimorphos (bzw. Didiymoon) wiederum ist ein Asteroid, der sich eigentlich nichts zuschulden hat kommen lassen. Er eignet sich aber wohl besonders dafür, mal auszuprobieren, ob so ein Einschlag taugt, um Asteroiden von einem möglichen Erd-Kollisionskurs abzulenken. In ein paar Wochen wissen wir mehr dazu.
Der Masseunterschied zwischen Didymoon und DART ist mit 5 Millionen Tonnen gegen ca. 600 kg schon gewaltig. Daher auch die Zeitdauer, bis eine Kursabweichung etwas präziser gemessen werden kann.
Hier noch ein paar Links:
Die Bildersequenz des Einschlags (Opens in a new window), Bill Nye zeigt das Größenverhältnis (Opens in a new window), das DLR zeigt den Größenvergleich (Opens in a new window), der Einschlag von außen (Opens in a new window), FUCK YOU ASTEROID (Opens in a new window) (“DART“-Account auf Twitter)
## Und Tschüs
Und das war's für heute. Nächstes Wochenende machen wir Pause, das Internet auf Pellworm ist echt bedauernswert. Folge 31 ist mittlerweile auch auf cmmagazin.com (Opens in a new window) freigeschaltet, Danke an Angelique, Jürgen, Thomas, Peter, Heidi, Markus und Michelle fürs Bescheid geben.
Falls ihr mal inhaltliches Feedback zur Sendung habt, dürft ihr die Feedbackfunktion natürlich genauso nutzen, die findet ihr auf hi.cmmagazin.com (Opens in a new window)
Bis die Tage (kommendes Wochenende fällt vermutlich aus, weil Nordsee)!
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Der Podcast zum Hören. In dieser Folge zu Gast bei Chris Marquardt: Holger Klein
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