Skip to main content

Zurück zum Ursprung

Warum saisonales Essen uns allen guttut – und dem Portemonnaie auch!

Erdbeeren im tiefsten Winter, Spargel schon im März und Paprika das ganze Jahr über knackfrisch im Supermarktregal. Wir haben uns an den Luxus gewöhnt, fast jedes Obst und Gemüse jederzeit verfügbar zu haben. Doch diese ständige Verfügbarkeit hat ihren Preis – und das nicht nur auf dem Kassenzettel. Schnell ärgern wir uns, wenn die importierten Gurken wässrig schmecken oder der außerhalb der Saison gekaufte Spargel ein kleines Vermögen kostet. Ist es nicht an der Zeit, innezuhalten und uns zu fragen: Muss das wirklich sein? Wir meinen: Nein! Eine Rückbesinnung auf saisonale Produkte ist nicht nur ein Gewinn für den Gaumen, sondern auch für unsere Umwelt und unsere Gesundheit.

Die Illusion des ewigen Sommers und ihre Kosten

Die Natur hat ihren eigenen Kalender. Pflanzen wachsen und reifen, wenn die Bedingungen optimal sind – mit der richtigen Menge an Sonne, Wasser und Wärme. Wollen wir diesen Kreislauf durchbrechen, bedeutet das oft:

  • Lange Transportwege: Erdbeeren aus Peru im Januar oder grüne Bohnen aus Ägypten legen tausende Kilometer zurück, bevor sie bei uns landen. Das verbraucht nicht nur Unmengen an Treibstoff, sondern die Früchte müssen auch oft unreif geerntet werden und verlieren an Aroma und Nährstoffen.

  • Energieintensive Gewächshäuser: Um beispielsweise Tomaten oder Paprika auch im Winter bei uns "wachsen" zu lassen, bedarf es beheizter und beleuchteter Gewächshäuser – ein enormer Energieaufwand.

  • Höherer Preis: All diese Faktoren – Transport, Energie, spezielle Lagerung – schlagen sich natürlich im Preis nieder. Produkte außerhalb ihrer natürlichen Saison sind daher oft deutlich teurer. Und Hand aufs Herz: Schmecken sie dann wirklich so gut, dass es den Aufpreis wert ist?

Die unschlagbaren Vorteile der Saisonküche

Sich bewusst für saisonale Produkte zu entscheiden, ist kein Verzicht, sondern ein echter Gewinn:

  1. Geschmacksexplosion: Obst und Gemüse, das zur richtigen Zeit in der Region geerntet wird, konnte natürlich ausreifen und entwickelt so sein volles, intensives Aroma. Der Unterschied zu frühzeitig geernteter und nachgereifter Importware ist oft gewaltig! Denken Sie an den Duft sonnengereifter, heimischer Erdbeeren im Juni – unbezahlbar!

  2. Mehr Nährstoffe: Frisch geerntetes, saisonales Obst und Gemüse enthält in der Regel mehr Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe, da diese durch lange Lagerung und Transportwege abgebaut werden können.

  3. Fairer Preis: Wenn ein Produkt Saison hat, ist das Angebot größer, die Transportkosten sind geringer (vor allem bei regionaler Ware) und der Preis ist dadurch meist deutlich attraktiver.

  4. Umwelt- und Klimaschutz: Wer saisonal und idealerweise regional kauft, unterstützt kürzere Transportwege, weniger Verpackungsmüll und einen geringeren Energieverbrauch. Ein aktiver Beitrag zum Umweltschutz, der schmeckt!

  5. Vielfalt und Entdeckerfreude: Jede Jahreszeit bringt ihre eigenen Stars hervor. So lernen wir, uns auf bestimmte Lebensmittel zu freuen (Vorfreude auf den ersten Spargel!), entdecken vielleicht alte Sorten wieder und bringen automatisch mehr Abwechslung auf den Teller, als wenn wir immer nur auf die gleichen, ganzjährig verfügbaren Produkte zurückgreifen.

  6. Unterstützung der heimischen Landwirtschaft: Der Kauf saisonaler Produkte aus der Region stärkt die lokalen Bauern und Betriebe und trägt zum Erhalt unserer Kulturlandschaft bei.

Ein kleiner Schritt mit großer Wirkung: Wie fange ich an?

Der Umstieg auf eine saisonalere Ernährung ist einfacher als gedacht:

  • Der Saisonkalender: Viele Webseiten oder Apps bieten kostenlose Saisonkalender, die zeigen, wann welches Obst und Gemüse bei uns Saison hat. Ein Blick darauf vor dem Einkauf hilft enorm.

  • Wochenmärkte besuchen: Hier finden Sie oft das frischeste Angebot direkt vom Erzeuger und können sich beraten lassen.

  • Herkunft beachten: Achten Sie im Supermarkt auf die Herkunftsangabe der Produkte.

  • Vorräte anlegen: Nutzen Sie die Fülle der Saison, um Obst und Gemüse durch Einmachen, Einfrieren oder Trocknen für spätere Monate haltbar zu machen.

Fazit: Ein bewusster Genuss, der sich lohnt

Sich wieder mehr nach den Jahreszeiten zu richten, bedeutet nicht, auf Genuss zu verzichten. Im Gegenteil: Es ist eine Einladung, die Vielfalt der Natur bewusster wahrzunehmen, Lebensmittel in ihrer besten Qualität zu genießen und gleichzeitig verantwortungsvoll zu handeln. Wenn wir aufhören, alles immer sofort haben zu wollen, und stattdessen die Schätze der jeweiligen Saison wertschätzen, gewinnen wir mehr Geschmack, mehr Qualität und ein besseres Gefühl – für uns und unsere Umwelt.

Probieren Sie es aus! Ihr Gaumen und Ihr Geldbeutel werden es Ihnen danken.

Topic Heimat