Samirah Breuer über Durststrecken, Schubladen und die Discounter
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Einen Tag vor dem Gespräch mit Samirah treffen wir uns spontan nochmal mit Linus in Bonn, um uns über die Neuigkeiten und Erlebnisse der letzten Monate auszutauschen. Auf dem Weg nach Köln werden wir gleich am Morgen von einem heftigen Regenschauer überrascht, auf den wir ganz und gar nicht vorbereitet waren. Entsprechend durchnässt kommen wir im Coworking-Café des 25hours Hotels an, wo wir um 13 Uhr mit Samirah verabredet sind. Die 20-Jährige wohnt mit ihren Eltern in Köln. Am liebsten würde sie direkt nach Berlin ziehen – wenn das mit der Wohnungssuche dort nicht so schwierig wäre. Aber sie hat sich zumindest schon mal gut mit der Hauptstadt angefreundet, denn sie ist öfters für Castings, Drehs und Treffen mit Freund:innen dort. Als wir sie kurz vor eins im Café begrüßen, sind wir schon fast wieder vollständig getrocknet und der Regen ist nur noch Thema für einen kurzen Smalltalk. Lange halten wir uns damit nicht auf, denn jetzt sind wir so gespannt auf die Geschichten und Gedanken, die Samirah mit uns teilt.
Interview Florian Saeling Fotos Max Saeling
Stell dir vor, wir sind zufällig hier im Café und kennen dich noch gar nicht. Du kommst rein, setzt dich auf den letzten freien Platz direkt neben uns und ich sage: “Hey, wer bist du und was machst du hier?” Was würdest du über dich erzählen?
Hi, ich bin Samirah! Ich komme hier aus Köln, aber setze mich gerne ins Café, um zu arbeiten, weil ich die Atmosphäre einfach so schön finde. Ich liebe es zu arbeiten, wenn andere Leute um mich herum sind und dabei Kaffee zu trinken, Drehbücher zu lesen und so.
Oh, Drehbücher fänd ich interessant. Dann würde ich fragen: “Was machst du? Bist du Autorin?”
Ich mach Schauspiel. Ein bisschen. (lacht) Ich bin immer so bescheiden, was das angeht. Also, wenn ich neue Leute kennenlerne, dränge ich denen das nie auf. In der Schule war das schon so. Ich war in der Theater-AG, aber das war irgendwie gar nicht sowas Cooles. Also nicht so wie in Teenie-Filmen mit dem Drama Club, in dem die total beliebten Leute an der Schule sind und jeder will da rein und die Hauptrolle spielen.
Bei uns an der Schule war es total verrufen, in der Theater-AG zu sein. Ich war da, aber es wusste auch niemand so richtig. Ich wollte auch nie, dass Plakate für die Aufführung aufgehängt werden und dass da jemand zuguckt.
»Es war mir egal in dem Moment, dass das nicht cool ist.«
Ich habe das nur gemacht, weil es mir Spaß macht und wollte gar nicht wissen, was die anderen darüber denken. Seitdem habe ich mir das so angewöhnt, dass ich eher nicht gleich darüber rede.
Okay, dann eine andere Frage: Woran arbeitest du denn zum Beispiel, wenn du im Café bist?
Also, wenn ich ein Drehbuch das erste Mal lese, kommen ja immer direkt Ideen und dann markiere ich Stellen, schreibe meine Gedanken auf, wie ich mir das vorstelle, wie ich das gerne sagen möchte. Oder ich gucke mir die Leute um mich herum an und hole mir dabei ein bisschen Inspiration.
Also kannst du schon auch immer einiges hineininterpretieren. Bei Die Discounter war das ja sogar fast komplett offen, oder?
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