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Out of Office, Out of Space

Was sind meine Olympia-Erfahrungen, wieso rufe ich die Astro-Wochen aus und was hat das JBB damit zu tun?

Dieses wunderschöne Titelbild ist eine relativ neue (2017, Quelle: NASA) Aufnahme des Jupiter — meinem neuen Lieblingsplaneten. Er ist ein Gasriese, hat also keine nennenswerte Oberfläche. Wieso das relevant ist, besprechen wir gleich.

Zuerst geht es um meine durchaus nennenswerte Leichtathletik-Karriere. Sie begann etwa 2002, als wir das acht Jahre zuvor erschienene International Track & Field in die Playstation legten. In Japan erschien es unter dem fabelhaften Titel Hyper Olympic in Atlanta.

Männer aus zwölf Nationen beweisen ihre Athletik in elf Disziplinen. Weil der Name des eigenen Charakters auf sieben Zeichen begrenzt war, trat ich als CHRISTI an. Das Gameplay für jede Disziplin ist einfach: So schnell wie möglich X und O drücken und im richtigen Moment mit □ abspringen oder werfen.

Bis auf drei Ausnahmen sind die angegebenen Weltrekorde im Spiel tatsächlich die zu der Zeit gültigen. Unser Haushalt gab keine Ruhe, bis nicht wirklich jeder von ihnen gebrochen war. Dafür perfektionierten wir das Button Mashing: Ein Labello muss so in die Hand genommen werden, dass die weiße Seite unangenehm in die Handfläche drückt. Mit dem hervorstehenden blauen, abgerundeten Rest des Pflegestifts werden die beiden Tasten dann wie ein Rubbellos malträtiert. Hält man den Labello verkehrt, färbt das weiße auf den Controller und zerkratzt ihn – we live and learn. Die freie Hand stützt dabei den Controller. An dieser Stelle kommt Teamwork ins Spiel: Die zweite Person drückt den dritten Knopf.

In der Praxis lief es bei uns immer gleich: Jonny (shoutout <3) bediente den Labello, während ich meinen kleinen Zeigefinger auf das □ schob und den Fernseher beobachtete, um genau dann zu drücken, wenn unser Athlet über eine Hürde springen oder den Diskus werfen sollte.

https://www.youtube.com/watch?v=SvwHUteTvhk&ab_channel=NintendoComplete (Opens in a new window)

Eine ähnlich fulminante Karriere startete ich wenig später im Skispringen. Davon erzähle ich euch im Winter.

Astro-Wochen

Zufälligerweise hatten meine letzten Auftragsarbeiten mit Weltraum zu tun. Was ist also logischer, als die Astro-Wochen auszurufen?! Und ich möchte alles mit euch teilen, weil ich EXCITED bin! :)

Wie verdienen Rocket Beans ihr Geld, denken sie ans Aufhören und was machen die zahlreichen Kontroversen mit ihnen?

Für die aktuelle Ausgabe der GEE (Opens in a new window) habe ich über Rocket Beans geschrieben (die die Rakete zumindest im Namen tragen). Es geht um die Entstehung des Senders und seine Veränderungen, Stress, Hass und Sexismus, und wie es ist mehr als 20 Jahre vor der Kamera zu stehen. Ich konnte mit Heiko Gogolin, Etienne Gardé und Esther Kerkhoff sprechen. Vielen Dank an sie. Ich fand es sehr erhellend und ich bin mehr denn je fasziniert von diesem Unternehmen.

Das Heft erscheint am 29. August.

Ein Astrophysiker erklärt, wie realistisch der Weltraum in Spielen ist

Was hält er von Spielen, die im All spielen? Wie realistisch ist es, wenn wir mit peng peng und piu piu durch einen Asteroidengürtel fliegen? Wieso wäre die Venus als Schauplatz ungeeignet? Es war wie eine Folge Terra X, nur eben über das Universum, fremde Galaxien und unser Sonnensystem. Der Text liest sich hoffentlich genauso spannend.

Sterbende Planeten und die hypothetische Kometenwolke

Aus diesem Interview stammt auch mein neuster Lieblings-Final Fantasy-Fun Fact, der es nicht in den Text schaffte:

Als man erkannte, dass die Nebel am Himmel gar nicht Teil unserer Galaxie sind, hat man begonnen sie nach Formen zu kategorisieren. Was wir nur als Nebel sahen, sind eigene Galaxien, die aus Sternen bestehen, von denen man immer nur einige wenige sieht. Später fing man an auch Anteil und Masse der Sterne als Merkmale der Galaxien aufzuzeichnen. Junge Sterne sind besonders blau, ältere besonders rot – ”rot und tot”.

Zidane in Final Fantasy 9 in Oeil Vert vor Abbildungen der zwei Planeten.

In Final Fantasy 9 (Opens in a new window) lernen wir irgendwann, dass es neben unserem Heimatplaneten Gaia (altgriech. für Erde) noch einen weiteren gibt, Terra (latein. für Erde). Terra stirbt und so plant der Bösewicht dort den Transfer der Seelen Terras nach Gaia. Eine feindliche Übernahme, wenn man so will. Der eine Planet stirbt und will sich den anderen einverleiben, um weiter existieren zu können. Und jetzt ratet, welcher Planet welche Farbe hat.

Komet

Foto von Ganapathy Kumar (Opens in a new window) auf Unsplash (Opens in a new window)

Ähnlich wie Asteroiden sind Kometen Überreste von der Entstehung unseres Sonnensystems. Es wird vermutet, dass sie ihren Ursprung in der Oortschen Wolke haben. Sie liegt jenseits des Neptun und kann daher nicht direkt erforscht werden – zu weit weg. Kometen bestehen hauptsächlich aus Eis und Staub. Wenn sie sich in ihrem Orbit der Sonne nähern, interagieren sie mit dem Sonnenwind. Teilchen lösen sich und werden zum Kometenschweif.

Aliens Inspirationen aus Kunst, Psychologie und Biologie

Diesen Monat erscheint ein neuer Alien-Film. Für Horrorzeit habe ich mir den ersten Teil von 1979 nochmal ganz genau angeguckt und darüber geschrieben, was die Macher inspiriert hat, wieso mich der Personenkult um Giger skeptisch stimmt, wie sie das Alien so schleimig bekommen haben, welche psychoanalytischen und kunsthistorischen Inspirationen dahinter stecken, dass sie Ameisensäure auf einem Komet gefunden haben, dass der Facehugger aus Austern bestand und so weiter…

https://www.youtube.com/watch?v=WSlGekLTK5E&ab_channel=Horrorzeit (Opens in a new window)

Kuration: Alternative Planeten

Für alle Bonus-Mitglieder gibt es passend zu den Astro-Wochen eine Zusammenstellung von Spielen, die sich mit alternativen Planeten beschäftigen. Mit dabei sind:

  • ein Astronaut auf einem bevölkerten Gedankenexperiment-Mond

  • ein Astronautenschwein auf der Suche nach “etwas”

  • das beste Roboterspiel der Welt

  • ein N64-Like mit Bratwürsten

  • Zeitmanagement in der Rakete

  • eine Verteidigungssimulation gegen Weltraum-Räuber

  • ein Planeten-Generator

https://steadyhq.com/de/chrissikills/posts/07958b39-7ac8-4647-960b-85f420d6345c (Opens in a new window)

Meme der Woche

Wenn ihr Anfang der 2010er als Teenies auf Youtube unterwegs wart, wurde euch bestimmt mal ein Video von Juliensblog vorgeschlagen. Ich persönlich war eher VBT-Fan.

Hä?, fragen sich einige von euch. Die Antwort ist deutscher Battle Rap.

Auch aus unserer Kleinstadt kam ein Teilnehmer, der sich durch mehrere Runden kämpfen wollte. Man schreibt ein paar Takte über den Gegner, produziert dazu ein freshes Video und schickt das Ganze ein. Zuschauer:innen entschieden dann, wer eine Runde weiter sollte. Während das VBT (Videobattleturnier) noch einen pseudo-lyrischen Ansatz verfolgte, ging es beim JBB (Juliensblog Battle) um möglichst viele “Ich fick deine Mutter”-Lines.

Jedenfalls war Julien gar nicht so unbekannt in der Szene und sorgte dafür, dass eine ganze Hip Hop-Generation Autotune scheiße fand. Wobei man schon früher hätte ahnen können, dass seine Meinung schnurzpiepegal ist und der Typ der letzte Abfuck.

Denn Julien beleidigte nicht nur Rapper, sondern auch Zuschauer:innen, manipulierte das Turnier, damit sein Freund gewann, lud ein “Frauen schlagen”-Tutorial hoch, wurde wegen Volksverhetzung verurteilt, nannte sein eigenes Album “ANALyse” und das alles mit Mitte 20, um Teenager zu beeindrucken und ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Wieso krame ich die alten Kamellen raus?

https://www.youtube.com/watch?v=zANMD6ocE9c&ab_channel=bologna4329 (Opens in a new window)

Ein sehr engagierter Youtuber, der zum Zeitpunkt des Uploads 23 Abonnent:innen hatte, lud dies hier hoch. Darin erklärt er den “Julien-Eisberg” und rollt jede Kontroverse, jede Entwicklung von vorne auf.

Das allein ist schon unterhaltsam. Spannender ist aber, dass bologna4329 so ganz nebenbei erklärt, wie das deutsche Youtube der 2010er funktionierte, Trends setzte und die nachfolgenden Creator:innen beeinflusste. Er erwähnt die mangelnde Aufarbeitung von verbrecherischen ärztlichen Praktiken während der NS-Zeit. Und er fordert Reflexion, weil wir alle früher oder später das hinter uns lassen müssen, was mit 12 unser einziges Persönlichkeitsmerkmal zu sein schien.

Ja, das Video ist drei Stunden lang.

Danke

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Grüße, Genossen

Christina

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