PSG legt vor, Slot legt nach

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!
Während diese Zeilen hier entstehen, platzt eine Nachricht aus Spanien in die Berichterstattung: Antonio Rüdiger unterzog sich plötzlich einer Meniskus-Operation und fällt “sechs bis acht Wochen” aus - und damit für die zwei Länderspiele Anfang Juni. Er kann nicht spielen.
Manche Probleme lösen sich wie von Zauberhand ganz von selbst. Vorher stand tagelang die Frage im Raum: Soll man Rüdiger für seinen Eklat im Pokalfinale gegen Barcelona (Opens in a new window) nicht nur unmissverständlich kritisieren, sondern auch für die Nations League Anfang Juni sperren? Es gab dafür gute Gründe.
Anderen Bundestrainern reichten schon kleinere Anlässe für eine Zwangspause. BVB-Star Andy Möller zum Beispiel musste wegen seiner berühmten Schwalbe im KSC-Spiel 1995 aussetzen; Berti Vogts kannte kein Pardon. Diesmal jedoch sprach DFB-Direktor Rudi Völler nur ein ernstes Wort.
Und das ist auch richtig so (Opens in a new window). Der deutsche Abwehrchef in Diensten von Real Madrid taugt nicht als Sinnbild dafür, dass die Sitten in unserer Gesellschaft verfallen und Rechtsausleger ihre Ideologie in ihm spiegeln. Er ist nur ein Fußballer, der sich daneben benommen hat.
Mein Vorschlag wäre in Richtung Rüdiger gegangen. Wenn er ernst meint, was er sagt, also seine Verhaltensstörung aufrichtig bedauert (Opens in a new window), hätte er selbst ein Zeichen setzen und sagen können: Habe verstanden, dass ich an mir arbeiten muss - und verzichte auf die Nations League, um mich zu besinnen.
Seine Meniskus-Operation, Zufall oder nicht, erübrigte die Entscheidung.
Einen königlichen Mittwoch wünscht
Euer Pit Gottschalk
PS: Wer meine aktuelle Rüdiger-Kolumne in voller Länge lesen will: Hier klicken! (Opens in a new window)
Erfrischung am Morgen
Fever Pit’ch hat einen Sponsor integriert, der eine Alternative zum Morgenkaffee anbietet: Giraffe Grapefruit (Opens in a new window). Ich habe das Erfrischungsgetränk probiert und für empfehlenswert empfunden. Mehr noch: Ich konnte für Fever Pit’ch Leser sogar einen Rabatt von 10 Prozent aushandeln. Der Gutscheincode ist: FEVERPITCH (Opens in a new window). Ich meine: So eine Dosis Giraffe Grapefruit (Opens in a new window) ist eine prima Geschenkidee für Ostern.
++ Champions League aktuell ++

⚽️ Champions League heute im Fernsehen
21 Uhr, DAZN: FC Barcelona - Inter Mailand

⚽️ Klick gemacht
https://youtu.be/9dKgkC-n8bg?si=9SfkijuZiHjZwxQG (Opens in a new window)Heute zu Gast: Uli Hebel (Sky)
Der FC Liverpool ist Englischer Meister. Zum ersten Mal seit fünf Jahren feiern sie den Gewinn der Premier League. Und zum ersten Mal seit 35 Jahren können sie das gemeinsam mit ihrem Publikum machen, ohne dass ihnen eine weltweite Pandemie in die Quere kommt. Wie hat Liverpool unter dem neuen Trainer Arne Slot das geschafft? Das erklärt Sky-Kommentator Uli Hebel, seit neuestem Kolumnist, bei Fever Pit’ch. Zum Podcast: Hier klicken! (Opens in a new window)
⚽️ Ist Arne Slot wirklich Holländer?
https://youtu.be/klrvA1DRviw?si=Y7vI30nfhBWhnxNW (Opens in a new window)Von Alex Steudel
Mich lässt die Sache einfach nicht los. Wer wie ich in den Siebzigern bis Neunzigern fußballsozialisiert wurde, kann nicht richtig verstehen, was am Wochenende passiert ist: Arne Slot, angeblich Holländer, stellte sich in der Stunde des größten Erfolges, der Meisterschaft mit Liverpool, in Anfield auf den Rasen und sang vor einer Milliarde Menschen ein Loblied - und zwar auf einen Deutschen, nämlich Jürgen Klopp.
Ich glaub', ich habe in diesem Moment eine Überdosis Zuneigung abgekriegt. Ein HOLLÄNDER singt in ENGLAND eine Hymne auf einen DEUTSCHEN. Die Welt dreht wirklich völlig durch.
Oder ist es einfach nur der Beginn einer wunderbaren deutsch-holländischen Freundschaft?
Es fällt mir persönlich nach wie vor schwer zu glauben, dass am Sonntag mehr als weitere drei bis sieben Holländer weltweit in Slots Gesang eingestimmt haben. Ich kenne Holländer, die mir den WM-Titel stehlen wollen (WM 1974), die unseren Rudi anspucken (WM 1990) oder ihren Hintern mit dem DFB-Trikot abwischen (EM 1988); die mich auf Campingplätzen dauernd hasserfüllt anschauen (80er und 90er Jahre) oder drohen, mir ihren Drink über den Kopf zu schütten (Bar in Holland, EM 2000).
Dabei ist Hass ja eigentlich nicht meins, ich bin vom Charakter her 24/7 zu Friedensverhandlungen bereit - und jetzt, da der Trainer der Liverpooler vor der ganzen Welt ein Loblied (das umgedichtete "Life Is Life") auf einen Deutschen gesungen hat, erst recht. Ist das der Beginn einer neuen Ära?

"Der niederländische Meistercoach des FC Liverpool ließ keinen Zweifel daran, wem dieser Triumph auch und zu großen Teilen zu verdanken ist", schrieb der Sport-Informationsdienst am Wochenende, nachdem Arne Slot Klopp besungen hatte. Kaum zu glauben.
Lasst uns eine gemeinsame Nationalmannschaft gründen!
Okay, damit tue ich mich schwer. Ich bin mit Hollandfeindbild aufgewachsen, anders könnte so eine Kolumne auch niemals zustande gekommen sein.
Ich erinnere kurz mal an die EM 1980. "Für sie wäre es das größte, uns zu schlagen. Die hassen uns so viel mehr, als wir sie hassen", sagte der deutsche Nationalspieler Karl-Heinz Förster über die Holländer. Wir gewannen 3:2.
Marco van Basten, ein feiner Mensch, wenn's nicht um die Deutschen geht, schwärmte nach dem Halbfinalsieg bei der EM 1988 von einem "wunderbaren Gefühl, besonders weil wir auf dem Weg ins Finale diese widerwärtigen Deutschen rausgeworfen haben".
Niemand wäre damals auf die Idee gekommen, ein Loblied auf einen Deutschen zu singen.
Und ja, umgekehrt war das Liebesgefühl auch überschaubar. Wir mochten irgendwann Louis van Gaal, den Holländer, der den Bayern ab 2009 modernen Fußball beibrachte - aber gesungen hat der auch nur Loblieder auf sich selbst.
Gut, wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein. Ich zum Beispiel habe mich immer bei Holländerinnen wohler gefühlt als bei fußballbegeisterten Holländern. Mein Fehler. Aber jeder ändert sich mal.
Steudel-Kolumnenbuch signiert – hier gibt es das!
Steudel-Kolumnen gibt es auch als Buch. Titel: Alarmstufe Bayern! Die 120 besten Geschichten eines kuriosen Fußballjahres, 319 Seiten, 15,99 Euro: Hier bestellen! (Opens in a new window) Wer fürs gleiche Geld ein signiertes Exemplar bevorzugt: Einfach eine Mail schreiben – an post@alexsteudel.de (Opens in a new window)
⚽️ Was sonst noch so los ist
https://youtu.be/r6NEOzjnecQ?si=pDHHfHzNlS72fSBO (Opens in a new window)SC Freiburg in der Königsklasse?
Vincenzo Grifo ist eine Institution beim SC Freiburg: Topscorer, Vizekapitän, Identifikationsfigur. Zuletzt feierte der 32-Jährige sein 300. Pflichtspiel für den Sport-Club. Im Interview mit Sport1 spricht der Mittelfeldspieler über die italienische Nationalmannschaft, seinen Elfmeter-Fluch und die Saisonziele mit den Breisgauern. Zum Video: Hier klicken! (Opens in a new window)
https://www.faz.net/aktuell/sport/fussball/champions-league/champions-league-was-kommt-nach-der-city-real-dominanz-110444295.html (Opens in a new window)https://www.tz.de/sport/fc-bayern/diese-bayernspieler-muessen-im-saisonfinale-liefern-zr-93706364.html (Opens in a new window)https://www.welt.de/sport/fussball/bundesliga/bayer-leverkusen/article256023002/Fussball-Die-Zukunft-von-Bayer-Leverkusen-haengt-an-einem-Rapsfeld.html (Opens in a new window)https://www.tagesspiegel.de/sport/sport-grossereignisse-in-serie-wer-ist-willkommen-in-trumps-usa-13611292.html (Opens in a new window)⚽️ Alle mal herschauen
https://youtu.be/KCrzeq_GAvY?si=Rcf4wIHnN3QLjlkZ (Opens in a new window)“Das älteste Stadtderby Deutschlands”
Die Adolf-Jäger-Kampfbahn ist ein legendäres Stadion in Hamburg. Die Kultstätte steht vor dem Abriss, “Thiele Football” war nochmal zu Besuch - und das zu einem besonderen Spiel: das älteste Stadtderby Deutschlands. Altona 93 hat gegen Victoria Hamburg gespielt. Zum Video: Hier klicken! (Opens in a new window)