Meine Nemesis: Das Debüt!
Ein Debüt ist etwas Feines. Du arbeitest über Wochen, Monate oder sogar Jahre an diesem Projekt. Du lässt Testlesen, du baust ein Cover oder lässt es bauen und du machst Marketing. Und dann veröffentlichst du. Ganz normal, als wäre es nichts Besonderes.
Und dann kommen Menschen wie ich. Menschen die Schreiben weil sie das gern tun, genau wie du. Die auch Testleserschaft suchen und ein Cover fertigen. Die einen Instagram-Account aufbauen und das Buch bewerben, bevor es auch nur im Ansatz wirklich fertig ist. Die dann wegbrechen, weil sie sich nicht sicher sind, ob das Werk vor ihrer Nase trefflich ist.
„Mein Debüt ist in Arbeit!“
Das sind oft meine Worte, wenn nach meinem Buch gefragt werde. Und dann überlege ich. Welches Buch ist jetzt gemeint? Das was ich gerade schreibe und von dem ich erzähle? Oder das welches in der Schublade liegt? Oder das, welches ich vor Jahren verbrannt habe?
Ja, richtig gelesen. Ich habe 3 Bücher geschrieben. Mehr oder weniger fertig zum Veröffentlichen. Das in der Schublade entstand vor einigenJahren und handelt von zwei Freunden die eine Maschine finden, die es nicht geben sollte und damit einen Erstkontakt der sonderlichen Art auslösen. Meine Frau hat es kritisch gelesen. Jetzt liegt es in der Schublade.
Das an welchem ich im letzten Jahr schrieb, entstand 2020 innerhalb einiger Monate. In diesem geht es um einen Detective im 22. Jahrhundert, der mit eigentümlichen Eigenschaften ausgestattet ist und einen Feind jagt, der ihm näher steht als erwartet. Dieses Buch kam etwas weiter. Es hat ein Cover, wurde überarbeitet und testgelesen. Und im Anschluss erneut korrigiert.
Dann ... nichts.
Private Ereignisse, mein sprunghaftes Hirn und ein Motivationsloch dank Corona, führten dazu, das ich dieses Buch beiseitelegte. So viel dazu.
Die aufmerksam Lesenden, werden jetzt stutzig. „Moment, da war doch ein verbranntes Werk, oder?“ Korrekt, das „Meisterstück“ meiner glanzvollen, ruhmlosen Schriftstellerkarriere. Ich war knapp 14 Jahre alt, als ich einen Thriller schrieb. Das Thema umfasste grob die damalige Politik, 9/11 und einen Topspion (typisch Jungs, Detektive und so). Geschrieben auf der Schreibmaschine meiner Mutter, kopiert und abgeschickt. An drei Verlage, soweit ich mich erinnere. Die Absagen waren brachial. Für einen Vierzehnjährigen, der seit seiner Kindheit Geschichten erfindet.
Zu jung, zu unbedarft oder thematisch voll daneben.
Diese 3 Worte blieben hängen. Wütend wie ich war, habe ich das Manuskript ins Feuer geworfen. Inklusive aller Notizen und Recherchen dazu. Jugendlicher Leichtsinn, was soll’s.
Ein Psychologe könnte sicher so einiges aus diesem Vorfall und meiner höchst spannenden Kindheit herauslesen und mir den Grund nennen, warum ich nichts veröffentlicht bekomme. Aber das kann ich selbst. Diese Begebenheit hat ihre Spuren hinterlassen. Selbstzweifel am First Draft, Selbstkritik und/oder Angst vor Kritik (die teilweise sinnfrei und inhaltslos, dafür aber beleidigend sein kann), kennen alle die kreativ arbeiten und ihre Werke zur Schau stellen.
Jetzt wollt ihr sicher lesen, wie Mensch damit umgeht. Was tut man? Welchen weisen Rat kann ich aus dieser Story ziehen? Tja, alles und nichts. Ich habe einen Weg für mich gefunden, den ich beschreiten will.
Wie ich in „Aller Anfang ist schwer...“ schrieb, nutze ich diese Plattform, um meine Arbeit zu zeigen und zu testen. Eventuell sogar als grundsätzliches Medium. Meine geschriebenen Bücher könnte ich hier veröffentlichen, als Episoden-Storys. Oder aber, ich lasse euch Auszüge lesen.
Schauen wir mal, was die Zeit bringt.
Was meint ihr dazu? Schreibt ihr? Wenn ja, welche Erfahrungen habt ihr mit dem Thema „Debüt“ gemacht? Und wenn ihr anders kreativ seid, was treibt euch an oder hindert euch.
Lasst es mich wissen!