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Die Oma dreht (das Kind) so auf- Worte, die Brücken bauen

Hej,

vielen lieben Dank für eure Rückmeldungen zur Eröffnungsmail der Reihe “Worte, die Brücken bauen” - ich mag es so gern, von euch zu hören und zu lesen. Das ist echt immer wieder ein neues Stück Motivation, weiter mit euch zu teilen, was ich so Nützliches weiß und finde :)

Danke :)

In dieser Ausgabe der Reihe greife ich eine Zuschrift auf, die mich erreicht hat mit dem folgenden Problem:

“Meine (echt tolle, von mir sehr geliebte) Schwiegermutter sieht mein Kind, ihren Enkel nicht so oft, weil wir weit auseinander wohnen.

Sie freut sich voll wenn sie ihn sieht, ist uns Eltern dann aber "zu aufgedreht", zu viel "hier schau dir das an, hier ein neues Spielzeug für dich, hier kuscheln, da ein leckerer Snack", und ich merke dass es nach kurzer Zeit meinem Kind auch zu viel ist.

Aber wie bringen wir liebevoll und verständlich rüber, dass unsere Treffen länger und entspannter sein können, wenn das Kind einfach dabei sein darf, ohne der dauerbespaßte Mittelpunkt zu sein?”

Brücken bauen

Ein Tipp vorweg, bevor ich konkrete Formulierungen mit euch teile: in ganz vielen Fällen zwischenmenschlicher Kommunikation ist es unglaublich hilfreich, eine “UND”-Haltung zu entwickeln und zu kommunizieren. Wir können etwas wertschätzen/anerkennen/würdigen und gleichzeitig wollen, dass etwas anders (gemacht) wird.

Ein klares Statement: Sätze mit einem “aber” sind dafür nicht geeignet, weil wir meistens den Teil vor dem “aber” als entwertet wahrnehmen. Das Zauberwort, um das geschickt zu umgehen, ist für mich das Wort “gleichzeitig”.

Falls ihr also eigene Formulierungen findet, versucht mal darauf zu achten, das kann die Menge an Widerstand beim Gegenüber tatsächlich deutlich verringern <3

Nun aber zu den konkreten Formulierungsvorschlägen. Für Demo-Zwecke taufe ich Oma und Kind völlig frei, es gibt keinen beabsichtigten Zusammenhang zu echten Namen.

Formulierungsideen:

  • “Hej Silke, ich würde gern eine kurze Beobachtung mit dir teilen. Wenn du Jona mit so viel Freude und Wiedersehensfreude begegnest, ist das für uns Eltern total schön zu sehen, weil wir so doll merken können, wie gern ihr euch habt. Gleichzeitig ist uns aufgefallen, dass Jona manchmal ein wenig überfordert von so viel Oma-Liebe auf einmal wirkt 😅 Vielleicht magst du ein paar ruhigere Aktivitäten mit ihm machen, damit er Zeit hat, zwischendurch zur Ruhe zu kommen?”

  • “Hui, das ist ganz schön viel Action hier! 😁 Ich könnte mir vorstellen, dass euch beiden eine kleine Durchschnaufpause ganz gut tun könnte - soll ich dir mal das Buch zeigen, das Jona und Papa momentan rauf und runter lesen und ihr kuschelt euch eine Runde aufs Sofa? Dann kann der Lütte auch ein wenig runterkommen, das ist immer ganz gut :)”

  • “Ach Silke, es ist so schön, dass du da bist. Du, der Jona hatte heute schon einen ganz schön trubeligen Tag - meinst du, ihr zwei mögt es ein wenig gemütlicher angehen? Dann hat er auch ein bisschen mehr Zeit, richtig zu realisieren und zu genießen, dass die Oma da ist:)”

  • “Wir üben gerade mit Jona, uns zu zeigen, wenn er eine Pause braucht, indem wir ihn fragen “macht es dir gerade noch Spaß oder braucht dein Körper eine kleine Schnaufpause?”. Vielleicht hast du ja auch Lust, das mit ihm zu üben, wir haben den Eindruck, dass er dadurch länger ausgeglichen und fröhlich sein kann und ihr so noch mehr entspannte Oma-Enkel-Zeit hättet."

  • “Wir haben rausgekriegt, dass Jona tatsächlich viel länger entspannt und fröhlich ist, wenn wir zwischendurch darauf achten, dass wir tobiges Spielen und ruhigere Spielphasen gut abwechseln und versuchen, immer nur eine Sache auf einmal mit ihm zu machen. War das bei [deinem Kind] früher auch so?”

  • “Silke, ich mag mal mit dir über etwas sprechen, was mir am Herzen liegt. Ich liebe das so zu sehen, wie toll Jona und du zurecht kommt und wie sehr ihr euch aufeinander freut. Gleichzeitig habe ich manchmal den Eindruck, dass er noch mehr davon hätte, wenn du zwischendurch ein wenig Raum für kurze Ausruhmomente in euer Spiel einbauen könntest. Der ist noch so klein und ich glaube manchmal, dass er so viele Reize auf einmal noch nicht so gut verarbeiten kann. Ich könnte mir vorstellen, dass er dann noch länger ausgeglichen und fröhlich bleibt und das wäre ja auch schön, oder?”

  • “Silke, wenn ich sehe, wie viele Dinge gleichzeitig ihr zwei gerade macht und wie viel Neues du ihm anbieten möchtest, sorge ich mich darum, ob ihn das vielleicht auch ein wenig zu sehr anstrengt. Mögt ihr mal was Ruhiges zusammen spielen?”

  • “Du, wir hatten besprochen, dass ihr einen kleinen Gang runterfahrt, wenn ihr miteinander spielt. Darf ich dich da kurz dran erinnern?”

  • “Code überbordende Oma, Code überbordende Oma! Alarm, Alarm, dringend Kekse und eine Saftschorle als Notfallmaßnahme einleiten, JETZT!”

  • “Ach Silke, ey. Du bist schon so eine leidenschaftliche Granatenoma! 😁 Macht ihr mal eine Runde ruhiger? Danke dir! <3”

  • “Oh Mann, die gemeinsame Zeit ist immer viel zu kurz für all die Oma-Liebe, oder? Es ist so schön, dich gerade hier zu haben und wir hätten das auch gerne viel öfter. Gleichzeitig würde es Joni glaube ich zwischendurch ganz gut tun, wenn wir Erwachsenen eine Runde schnacken und er einfach dabei sein kann. Dann hat er bestimmt nochmal mehr Energie für die nächste Oma-Runde mit dir :) Magst du einen Kaffee?”

Das als eine kleine Auswahl :) Ich habe bewusst darauf verzichtet, “härtere” Grenzwahrungsformulierungen zu verwenden, weil ich die Situation eher als “Oma ist was übermütig und bis über beide Ohren enkelverliebt” gelesen habe als “Oma ignoriert unsere Grenzen und macht, was sie will”. Sollte Oma auf dieser eher durch die Blume-Ebene nicht so ganz anspringen, kann man immer noch eine Eskalationsstufe weiter schalten.

Bei einer nächsten Eskalationsstufe wäre es dann wieder Zeit für die Schallplattentaktik (wer sich nicht erinnert, liest gerne den letzten Newsletter (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) nochmal 😊) und eine freundliche Sandwich-Taktik. (Positives, kritisches Feedback, Positives).

“Ich verstehe, dass du dich riesig freust, Jona zu sehen. Gleichzeitig möchte ich dich darum bitten, etwas ruhiger mit ihm zu spielen. Möchtest du nochmal das Buch mit ihm lesen, das ihm das letzte Mal so gut gefallen hat?”

Von da geht die Esklationstreppe noch weiter, aber darum geht es vielleicht in einer anderen Ausgabe. Und apropos! Damit es eine dritte Ausgabe (schneller) gibt, schreibt mir doch gerne von eurer “Worte, die Brücken bauen”-Bedarfssituation! Antwortet dafür einfach auf diese Mail oder nutzt das anonyme Online-Formular (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre).

Impulsabend

Soweit erstmal mit dieser Ausgabe - die nächste Amtshandlung hier wird erst einmal der Januar-Impulsabend von Zucker & Gold am 29.1. um 20:45! Es geht um die Frage, was wir eigentlich tun können, wenn wir die anderen halt nicht ändern können - aber halt trotzdem mit drinhängen 🫣

Ich trage gerade schon fleißig Inhalte zusammen und habe gerade das Gefühl, dass ich da eher ein Wochenendcamp draus machen könnte als das in ca 90 Minuten mit euch zu teilen, but here we are 😂 Ich bleibe zuversichtlich, dass wir das gut zusammen hinbekommen!

Falls ihr dabei sein mögt (oder euch nachträglich die Aufzeichnung anschauen wollt), freue ich mich riesig! Dafür werdet ihr einfach Steady-Mitglied und könnt euch sogar noch alle (!) bisher veröffentlichten Vorträge und Inhalte ansehen. Alle Infos zur Mitgliedschaft findet ihr in dieser kleinen Übersicht (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre), die erstellt habe. Und für die, die schon Mitglied sind: danke. Von Herzen!

Bei Fragen meldet euch gern jederzeit! Und für die Entschlossenen unter euch:

Jej! Ich freue mich, dass ich auch heute in euer Postfach flattern durfte und sage von Herzen danke, dass ihr Teil der Zucker & Gold-Reise seid. Es ist mir eine Ehre 🥰🫶

Herzliche Grüße, Nadine

Sujet Worte, die Brücken bauen

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