DAS VIELLEICHT KOSTBARSTE |
was mich mein Lehrer lehrte, ist, wie ich das Gewicht von Druck rausnehmen kann. Bis dahin war Druck wie ein zweiter Vorname für mich und es ging unheimlich lang, bis es etwas elastischer wurde. Anfangs war ich manchmal für ein paar Minuten sogar ganz "ohne". Da war ich schon glücklich.
Unruhe und Druck werden immer wieder erscheinen, das gehört zum Menschlichsein dazu. Immer wieder werd ich z. B. die Idee haben, dass etwas schneller gehen sollte, als es geht. Einfach so. Aus reiner Gewohnheit.
Jedes bisschen Druck, an dem ich mich nicht orientiere, hinterlässt ein bisschen leeren Platz im Innern. Manchmal wird dann wie abgewartet, ob er wirklich leer bleibt - oder ob nicht etwa gleich ein neuer Druck kommt. Aber wenn klar ist: der Platz bleibt leer - kein neuer Druck. Dann wächst langsam etwas kleines und sehr freundliches auf ihm.
Und dieses kleine und sehr freundliche wird größer und es entsteht eine Art Pfad im Innern.
Und den geht man dann lang.
(Foto: Zwischen Hauswand und Hecke nach dem Regen.)