Podcast Your ID - Episode #18 | Die Selbstlüge - Schutz oder Fiktion
Episode #18 – Die Selbstlüge | Schutz oder Fiktion
In dieser Episode behandeln wir das Thema der Selbstlüge. Viele Menschen nutzen diesen Mechanismus oft völlig unbewusst. Doch was steckt eigentlich dahinter und wie können wir uns vor diesem Konzept schützen und es uns gleichzeitig zunutze machen? Dabei werden wir auf folgende Fragestellungen eingehen:
Was ist Selbstlüge eigentlich, und warum greifen Menschen oft auf sie zurück?
In welchen Situationen kann Selbstlüge hilfreich sein?
Wann wird Selbstlüge gefährlich?
Gibt es Wege, Selbstlüge zu erkennen?
1. Definition von Selbstlüge
Was ist Selbstlüge?: Selbstlüge bezeichnet unbewusste oder bewusste Verfälschungen der eigenen Realität, die oft als Schutzmechanismus dienen. Sie hilft uns, schmerzhafte Wahrheiten zu vermeiden oder unangenehme Gefühle zu dämpfen.
Arten von Selbstlügen: Menschen können sich selbst in verschiedenen Bereichen täuschen – zum Beispiel über die eigene Leistungsfähigkeit, Beziehungen oder Zukunftsaussichten. Die Selbstlüge kann klein und harmlos sein oder sich als große Illusion über das Leben erstrecken.
2. Selbstlüge als Schutzmechanismus
Kognitive Dissonanz: Dieses psychologische Konzept beschreibt den Zustand, wenn Menschen widersprüchliche Überzeugungen oder Werte haben. Um die innere Spannung (Dissonanz) zu reduzieren, rechtfertigen oder verschleiern sie häufig ihre Handlungen oder Ansichten – oft durch Selbstlüge. Ein Beispiel ist das Schönreden von Situationen, in denen wir uns verhalten haben, wie wir es eigentlich ablehnen.
Verdrängung unangenehmer Wahrheiten: Selbstlüge kann auch dazu dienen, unangenehme oder schmerzhafte Wahrheiten zu verdrängen – etwa in Beziehungen, in denen wir die negativen Aspekte des Partners herunterspielen oder ignorieren, um die Harmonie zu wahren.
Positive Illusionen: Menschen neigen oft dazu, die eigene Attraktivität, Intelligenz oder Erfolgschancen zu überschätzen, was als „positive Illusionen“ bekannt ist. Diese helfen oft dabei, das Selbstwertgefühl zu stärken und Angst abzubauen, können aber auch dazu führen, dass man Risiken falsch einschätzt.
3. Wann Selbstlüge problematisch wird
Verlust der Authentizität: Wenn Selbstlügen sich häufen, verliert man den Bezug zur Realität und läuft Gefahr, eine falsche Identität aufzubauen, die das authentische Selbst unterdrückt. Ein ständiges „Schönreden“ der eigenen Situation kann dazu führen, dass man sich festfährt und Wachstumspotenziale nicht wahrnimmt.
Beziehungsschäden: Selbstlüge wirkt sich auch auf Beziehungen aus. Wenn wir die Probleme in einer Partnerschaft nicht erkennen oder schönreden, statt uns ehrlich mit ihnen auseinanderzusetzen, kann das langfristig zu Enttäuschung u. Trennung führen.
Selbstsabotage: Wenn wir uns über unsere wahren Wünsche, Ängste oder Bedürfnisse täuschen, sabotieren wir möglicherweise unsere Ziele und das persönliche Wachstum. Das Nicht-Wahrhaben-Wollen eigener Schwächen kann uns davon abhalten, uns zu verbessern oder Hilfe zu suchen.
4. Strategien zur Erkennung und Überwindung der Selbstlüge
Selbstreflexion und Journaling: Fragen wie „Bin ich wirklich glücklich mit dieser Entscheidung?“ oder „Würde ich das tun, wenn ich mich nicht vor etwas fürchten würde?“ können helfen, blinde Flecken zu erkennen. Journaling kann ebenfalls dabei helfen, ehrlicher zu sich selbst zu sein u. Muster in den eigenen Gedanken zu erkennen.
Perspektivenwechsel: Versuche, dich in die Rolle eines außenstehenden Beobachters zu versetzen. „Was würde ein guter Freund über diese Situation sagen?“ Dieser Perspektivenwechsel kann dir helfen, klarer und objektiver auf dich selbst zu schauen.
Selbstakzeptanz: Akzeptiere, dass du Schwächen und Ängste hast. Oft geht die Selbstlüge mit einem Perfektionsanspruch einher. Je mehr wir uns selbst mit all unseren Unzulänglichkeiten akzeptieren, desto weniger greifen wir auf Selbstlügen zurück.
Achtsamkeit und Meditation: Durch Achtsamkeit kannst du lernen, deine Gedanken und Gefühle besser wahrzunehmen, ohne sie zu bewerten. Dies kann helfen, unbewusste Abwehrmechanismen oder Selbsttäuschungen zu durchbrechen.
5. Psychologische Konzepte und Studien
Das Konzept der „False-Consensus-Bias“: Diese Theorie besagt, dass Menschen dazu neigen, ihre eigenen Meinungen und Verhaltensweisen als allgemeingültig anzusehen. Das heißt, wir projizieren unsere eigene Sichtweise auf andere und lügen uns indirekt an, dass unsere Ansichten die „normale“ Perspektive sind.
Studie zur „Motivated Reasoning“: Motivierte Schlussfolgerung ist das Phänomen, bei dem Menschen Informationen so interpretieren, dass sie ihre bestehenden Überzeugungen und Wünsche unterstützen. Das bedeutet, dass Menschen selektiv denken, um sich zu bestätigen, statt die objektive Realität zu betrachten.
Abschlussimpuls:
Vielleicht gibt es auch in deinem Leben Bereiche, in denen du dir eine kleine Selbstlüge erzählst – ob aus Angst, aus Bequemlichkeit oder um dich zu schützen. Frage dich selbst: Wo könnte ich mir ein wenig ehrlicher begegnen? Welchen kleinen Schritt könnte ich heute machen, um der Person näherzukommen, die ich wirklich sein möchte? Sei dabei sanft mit dir. Ehrlichkeit mit sich selbst ist keine Selbstkritik, sondern eine Einladung zu mehr Authentizität und zu einem Leben, das wirklich zu dir passt.
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