Meteorologe Karsten Schwanke über die Folgen des Klimawandels: Verschiebung des Mittelmeerwetters Richtung Norden
"Wetter und Klima sind nicht dasselbe" - hört man oft und besonders gern von Leuten, die den Klimawandel lieber nicht so ernst nehmen wollen. Wir haben einen gefragt, der das Wetter gut kennt: Karsten Schwanke ist Meteorologe und Klimakommunikator.
Mit einem Faktencheck von Nándor Hulverscheidt.
Karsten Schwanke spricht mit uns über die Auswirkungen des Klimawandels auf das Wetter und die aktuellen Erkenntnisse der Klimaforschung, etwa wie warme Ozeane zu extremeren Wetterereignissen führen. Er betont, dass der Klimawandel bereits jetzt spürbare Auswirkungen hat, wie beispielsweise steigende Temperaturen im Pazifik und im Mittelmeer, sowie verheerende Naturkatastrophen. Dabei sieht er eine große Dringlichkeit von Klimaschutzmaßnahmen und die Notwendigkeit, dass Politik, Medien und die Öffentlichkeit das Ausmaß des Klimawandels verstehen und entsprechend handeln. Am Ende zeigt er auf, wie jeder dazu beitragen kann, dass die notwendigen Veränderungen endlich kommen.
Links und Hintergründe
auf twitter: https://twitter.com/KSchwanke (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)
Deutscher Wetterdienst: Basisfakten zu Klimawandel (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)
Panorama: Klimakrise: Hass gegen Wetter-Moderatoren (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)
Der Faktencheck von Nándor Hulverscheidt
Karsten Schwanke: Eine Rebe, die guten Wein produziert, sollte mindestens 30 Jahre schon im Boden gewesen sein. - jein. Mehr dazu: https://glossar.wein.plus/rebstock (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) und https://www.weinfreunde.de/magazin/weinwissen/die-vorzuege-des-alters-wenn-alte-reben-das-beste-geben/ (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)
Karsten Schwanke: Wir haben in diesem Jahr im Nordatlantik den Wassertemperaturrekord gebrochen. Der Rekord im Mittelmeer lag ein halbes Grad über allem bisher gemessenen. - Korrekt, 24,9 Grad im Atlantik und 28,71 Grad im Mittelmeer. Quellen: https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/temperatur-meer-nordatlantik-mittelmeer-klimawandel-100.html (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) und https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2023-07/mittelmeer-hitzewelle-hoechsttemperatur-copernicus (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)
Karsten Schwanke: Seit etwa 40-50 Jahren nimmt nicht etwa die Häufigkeit tropischer Wirbelstürme allgemein zu, sondern ihre Stärke. - Das ist korrekt. Mehr dazu: https://www.pnas.org/doi/10.1073/pnas.2007742117 (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) und https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2225603220300114 (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)
Karsten Schwanke: Wir messen in den letzten Jahrzehnten weltweit und auch in Deutschland grundsätzlich eine Zunahme der Niederschläge (durch höhere Verdunstung). - Korrekt. Quellen: https://www.umweltbundesamt.de/daten/klima/trends-der-niederschlagshoehe (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) und https://ourworldindata.org/grapher/global-precipitation-anomaly?time=1970..latest (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) und https://www.epa.gov/climate-indicators/climate-change-indicators-us-and-global-precipitation (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)
Holgi: Wir wissen gar nicht, was die deutsche Industrie an Wasser verbraucht (sagt der Chef des Helmholtz UFZ Dürre-Monitors). - dazu eine correctiv-Recherche: https://correctiv.org/aktuelles/klimawandel/2022/06/24/wasser-verbrauch-unternehmen-private-haushalte/ (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)
Karsten Schwanke: Bei der Europawahl 2019 wurden die großen Parteien abgestraft, weil sie den Klimawandel nicht in den Fokus gerückt haben. mehr dazu: https://www.bundeswahlleiterin.de/europawahlen/2019/ergebnisse/bund-99.html (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)
Karsten Schwanke: Es ging die Nachricht rum, Bild entlässt 400 Leute. - Das ist zumindest lauft FAZ nicht korrekt, es sollen mehr als 200 Mitarbeiter:innen gewesen sein. (https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/bild-zeitung-entlaesst-mehr- (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) als-200-mitarbeiter-ki-haelt-einzug-18974856.html)
Karsten Schwanke: Es gibt diese Zahl von 65 Mrd Euro klimaschädlichen Subventionen. - Korrekt. (https://www.umweltbundesamt.de/daten/umwelt- (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) wirtschaft/umweltschaedliche-subventionen-in-deutschland)