Mentales Üben nach Tatjana Orloff-Tchekorsky

In der Sprechstunde mit Renate Klöppel

Eine weitere Methoden zum Mentalen Üben auf dem Instrument ist die Technik von Tatjana Orloff-Tchekorsky. Über diese besondere Vorgehensweise habe ich mich im letzten Dezember mit Renate Klöppel ausgetauscht. Renate Klöppel war selbst lange Jahre Dozentin für Musikphysiologie und Musikermedizin an der Hochschule in Trossingen. Einer ihrer wichtigsten Forschungsschwerpunkte war die sinnvolle Gestaltung des Übens - insbesondere das mentale Training.

Neben den ganz klaren Vorteilen der mentalen Übe-Technik von Tatjana Orloff-Tchekorsky zeigt mein Gast Renate Klöppel aber auch Grenzen der Methode auf. Die eine, alles-verändernde-Methode, gibt es natürlich auch in der Musikpädagogik nicht. 

Schritt für Schritt erklärt Renate Klöppel wie mentales Üben gelingt und was es zu beachten gilt.

Anleitung

Schritt 1 - Entspannung und (visuelle) Vorstellung

Sie haben in Ihrem Buch konkret die Methode nach Tatjana Orloff-Tchekorsky vorgestellt. Wenn wir diese exemplarisch herausgreifen: Können Sie skizzieren, wie diese Methode vorgeht, wenn wir „Alle meine Entchen“ als Lied nehmen?

Nehmen wir doch nicht „Alle meine Entchen“, sondern einfach wieder eine D-Dur Tonleiter. Das ist auch fast das Gleiche. Frau Orloff-Tchekorsky ist Pianistin. Sie sagt, dass sich vorstellt, wie man den Daumen auf das D setzt, den nächsten Finger auf das E, den nächsten auf das Fis. Dann stellt man sich den Daumenuntersatz vor. Und dieses zunächst möglichst exakt und vor allen Dingen in einem ganz gleichmäßigen, langsamen Tempo. Vor allen Dingen auch verbunden mit einer genauen Klangvorstellung.

In der Methode Orloff-Tchekorsky spielt die Entspannung eine große Rolle. Sie hätte sich vorher entspannt um, wie sie meinte, diesen Super-Learning-Effekt zu haben. Die Methode funktioniert, aber auch ohne diesen sogenannten Super-Learning-Effekt.