Werte im Blutbild – Was bedeutet Hämatokrit (Hkt)???
Im letzten Post habe ich dir die Werte MCH und MCV im Blutbild im Zusammenhang mit einem Eisen- und B12- Mangel erläutert. Vielleicht erinnerst du dich noch, dass bei einem gleichzeitigen Vorliegen von Eisenmangel und B12 Mangel auch Normbereiche von MCH und MCV auftauchen können.
Deshalb ist es wichtig auch alle anderen Werte im Blick zu haben.
In diesem Fall die Zahl der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und den Hämatokrit (auch Hkt abgekürzt).
Um diese Werte genauer zu verstehen, sollten wir uns die Zusammensetzung unseres Blutes genauer anschauen.
Unser Blut besteht aus festen und aus flüssigen Bestandteilen. Zu den festen Bestandteilen gehören die Blutzellen: Die roten Blutkörperchen (Erythrozyten), die weißen Blutkörperchen (Leukozyten) und die Blutplättchen (Thrombozyten).
Die flüssigen Bestandteile sind das Blutplasma, welches aus Wasser besteht, in dem Eiweiße, Nährstoffe, Hormone, Enzyme und einige andere Stoffe enthalten sind. Letztere würden euch an dieser Stelle nur verwirren.
Der Hämatokrit-Wert zeigt den prozentualen Anteil von Zellvolumen am Gesamtblutvolumen und beträgt in etwa 45%. Die Referenzbereiche von Frauen liegen etwas niedriger als die von Männern. Sie sind auf den Laborauswertungen angegeben.
Um die Korrelation dieses Wertes mit den Erythrozyten zu verstehen, werfen wir einen Blick auf die Mengenverteilung der Blutzellen. In einem µl Blut sind etwa 4-5 Millionen Erythrozyten, 4.000-10.000 Leukozyten und 150.000-300.000 Thrombozyten enthalten.
Veränderungen des Hämatokrits sind also fast immer Resultat einer Veränderung der Erythrozyten, weil die anderen Blutzellen zahlenmäßig deutlich weniger ins Gewicht fallen.
Was passiert mit diesen Werten bei einem Eisenmangel?
Bei einem leichten Eisenmangel verändern sich die Werte nicht (unbedingt). Hierfür brauchen wir andere Parameter. Kommt es zur Anämie, werden weniger Erythrozyten gebildet. Damit sinken beide Werte: Erythrozyten und Hämatokrit.
Wichtig: es können auch andere Gründe für eine Anämie verantwortlich sein. Deshalb im Falle von Anämien immer einen Arzt/eine Ärztin aufsuchen.
Mehr zum Blutbild gibt es im nächsten Post. Da schauen wir uns Hämoglobin und Leukozyten an.
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