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Triathlonpost: Großer Sport und Gossip

Hallo und willkommen zur neuen Triathlonpost! Zum Einstieg eine kleine Quizfrage, die zeigen soll, wie gut Du informiert bist: Was bleibt zwischen Ironman, T100 Tour, Olympia und SuperTri komplett auf der Strecke? Ganz genau. Die World Triathlon Series, kurz WTS. Für die besten Kurzdistanz-Athleten der Welt sind das die wichtigsten Rennen des Jahres. Für den Rest der Triathlonwelt eher unbekanntes Terrain. Also schauen wir da doch heute mal genauer hin - und Gossip gibt es auch noch. Viel Spaß beim Lesen.

  • World Triathlon Series: Unterschätzte Race-Action

  • Money für Malibu: 300.000 PTO-Dollar für einen Triathlon

  • Über den Tellerrand: Laufsport-Medien mal anders

  • In eigener Sache: Eine Woche Podcast-Päuschen im März

World Triathlon Series: Das Kurzdistanz-Jahr

Die World Triahlon Series (WTS) feiert dieses Jahr 15. Geburtstag und bisher hört man gänzlich wenig von der Serie, in der die Kurzdistanz-Elite ihre Weltmeister ausmacht. Und das, obwohl bereits nächstes Wochenende die Saison in Abu Dhabi starten wird. Hinter der Serie steht der Triathlon-Weltverband World Triathlon und sorgt für den offiziellen Rahmen. Tatsächlich ist die WTS das Vorbild für die neu ins Leben gerufene T100 Tour, an deren Saisonende ebenfalls offizielle (Langdistanz-)Weltmeistertitel von World Triathlon vergeben werden. Aber darum soll es jetzt gar nicht gehen.

Seit 2009 werden die WM-Titel auf der Kurzdistanz nicht mehr in einem Rennen vergeben - wie zum Beispiel 2007, als Daniel Unger sich in Hamburg zum bis dato ersten und einzigen deutschen Kurzdistanz-Weltmeister kürte - sondern am Ende einer Serie von Wettkämpfen.

Wie viele Rennen innerhalb der WTS pro Jahr ausgetragen werden, variiert von Anfang an. Zwischen sieben und zehn Termine waren es in der Vergangenheit. Dieses Jahr sind es sechs, was vermutlich auch daran liegen dürfte, dass mit Olympia ein anderes großes Highlight im Kalender der WTS-Athleten steht.

Für Kurzdistanz-Athleten ist, natürlich neben Olympia, die WTS das Höchste. Wer hier starten darf, hat es geschafft. Die Auswahlkriterien sind hart. Der Weg in die WTS ist lang und ohne eine entsprechende Platzierung im weltweiten Quali-Ranking überhaupt nicht möglich. Die Athleten werden von ihren Nationen nominiert und vertreten ganz offiziell ihre Heimatländer. Die WTS ist Hochleistungssport und ein ernstzunehmendes Konstrukt, in der nicht unbedingt viel Platz für Show und Spielereien ist.

Auch das verleiht ihr in der inzwischen bunten, schrillen Triathlonwelt einen altehrwürdigen Glanz und eine ganz eigene Faszination.

In den goldenen Jahren, als Daniel Unger als Weltmeister in der WTS startete, Jan Frodeno als Olympia-Sieger und eine Horde anderer Deutsche um Maik Petzold oder Steffen Justus regelmäßig für Furore sorgten, wurden alle Rennen der WTS live im öffentlich-rechtlichen Fernsehen übertragen. Inzwischen ist das anders. Die TV-Anstalten übertragen nur noch das Rennen aus Hamburg. Die restlichen Wettkämpfe kann man per Bezahlmodell über triathlonlive.tv (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) verfolgen: Für 36,99 Euro bekommt man dafür aber nicht nur Sport auf höchstem Niveau, sondern auch eine beispielhafte Aufmachung mit top Live-Sendung und Race Action.

Für alle, bei denen die WTS in Vergessenheit geraten ist (oder sie bisher gar nicht auf dem Schirm hatten) kommen hier alle Saisontermine im Überblick:

  • 8./9. März - Abu Dhabi

  • 13./14. Mai - Yokohama

  • 25. Mai - Cagliari

  • 13./14. Juli - Hamburg

  • 14./15. September - Montreal

  • 17.-20. Oktober - Malaga (Grand Final)

Malibu ohne SuperTri: 300.000 Dollar von der PTO

Nachdem in den letzten Jahren im amerikanischen Malibu die Super League Triathlon (neuerdings SuperTri) zu Gast war, gibt es 2024 vermutlich erstmal kein High-Speed-Triathlon mit der Weltelite in der kalifornischen Küstenstadt mehr. Stinknormalen Triathlonsport für Jedermann aber schon. Eine verquirlte Geschichte über Genehmigungen, großes Geld und Gossip.

Zu der ganzen Sache gibt es eigentlich nur ein Prädikat: seltsam. Eigentlich geht es nur um einen Triathlon in Malibu. Aber irgendwie auch um viel mehr. Der Malibu Triathlon ist durchaus etwas Besonderes. Nicht nur, weil er an einem verdammt schönen Fleckchen Erde stattfindet, sondern auch, weil er Tradition hat und bestimmt auch, weil dort schon Stars wie Jennifer Lopez, Robin Williams oder Zac Efron an der Startlinie standen.

Ende 2020 kaufte sich die Super League Triathlon in Malibu ein und wurde damit zum neuen Besitzer der Veranstaltung. Der normale Triathlon-Betrieb mit Rennen für die Altersklassen-Athleten blieb davon unberührt und ging weiterhin seinen Weg. Wie hoch die damalige Investition der Super League-Verantwortlichen war, ist nicht bekannt. Was allerdings inzwischen bekannt ist: Nach drei Jahren wird es zukünftig keinen SuperTri mehr in Malibu geben. Dafür aber eine Finanzspritze von der Professional Triathletes Organisation (PTO) an einen neuen Veranstalter des Malibu Triathlons über satte 300.000 US-Dollar. Die Vermutung liegt nahe, dass demnach ein Rennen der T100 Tour in Malibu stattfinden soll. Wird es aber nicht. Zumindest vorerst nicht.

Also: Wer jetzt nichts als Fragezeichen über dem Kopf hat und bisher eigentlich gar nichts versteht … willkommen im Club!

Schon vor ein paar Wochen haben triathlete.com und das Kanadische Triathlon Magazine über diese Nummer berichtet. Die Kurzversion: Demnach war es so, dass die Genehmigung für die Organisation des Malibu Triathlons nicht wie sonst üblich, automatisch für den bisherigen Veranstalter verlängert werden sollte, sondern erstmalig Angebote und Konzepte bei der Stadt abgegeben werden konnten, um letztendlich den Zuschlag zu erhalten. Bis Fristablauf gab es zwei Einreichungen: einmal von SuperTri, einmal von einer im Juli letzten Jahres ins Leben gerufenen Stiftung, der Zuma Foundation.

Der Vorschlag von SuperTri, seit Ende 2020 neuer Eigentümer des bisherigen Malibu Triathlons, wurde abgelehnt. Akzeptiert wurden die Pläne der Zuma Foundation. Glückwunsch an der Stelle! Ab jetzt wird es kontrovers.

Gründer der Stiftung: Michael Epstein, US-Amerikaner und - Achtung! - früherer Besitzer des Malibu Triathlons. Rund 30 Jahre lang war Epstein Eigentümer des Rennens, bevor er es 2017 an eine Eventagentur verkaufte. Jetzt ist er zurück im Spiel, um zukünftig den Zuma Beach Triathlon in Malibu auszurichten. Dabei hat er nicht nur seine neue Stiftung im Rücken, sondern auch einen Check über 300.000 US-Dollar, den die PTO mit freundlicher Unterstützung ausgestellt hat. In einem Schreiben von September 2023 informierte Sam Renouf, CEO der PTO, die offiziellen Stellen in Malibu darüber, die Zuma Foundation bei der Austragung des neuen Triathlons mit eben jener Summe zu unterstützen und darüber hinaus weiteren Support in Sachen Organisation, Marketing und Werbung zu leisten.

Einfach so? Einfach so. Jedenfalls bescheinigt Renouf gegenüber triathlete.com, dass es einzig und allein darum gehe, den Malibu Triathlon zu altem Ruhm zu verhelfen, damit dort wieder Hollywood-Stars und -Sternchen an den Start kommen. So würde es gelingen, dass Triathlon einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht werde. Er sagt: “Es gibt hier keinen sensationellen Kampf zwischen Super League und PTO.” Er wisse, “dass jeder gerne voreilige Schlussfolgerungen zieht, dabei ist die Wahrheit viel langweiliger.”

Nunja. Sollte ich bereits jetzt einen Tipp für einen Austragungsort der T100 Tour im kommenden Jahr abgeben, es wäre Malibu.

Laufsport-Medien mal anders

Bei all den Triathlon-Themen kommt hier noch ein bisschen Horizont-Erweiterung. Die Mädels und Jungs von más.independent haben sich auf die Fahne geschrieben, von mehr als nur Ergebnislisten aus dem Laufsport zu berichten. In hochwertiger Aufmachung berichten sie aus der Lauf-Szene, sind ganz nah am Geschehen und bringen auf ihren Kanälen frischen Wind in die eher altmodische Medien-Landschaft der Laufsport- und Leichtathletik-Portale. Es lohnt, sich dort vorbeizuschauen! Hier entlang:

In eigener Sache: Eine Woche Podcast-Päuschen

Nachdem diese Woche die jeweils zwölften Episoden von Parole Panik! und Team Trivial, sowie das 27. Immer schön freundlich-Interview in Folge seit der zweiwöchigen Sommerpause im August letzten Jahres erschienen sind - dazu kommen noch Bockis Briefings von den Ironman-WMs in Nizza und von Hawaii - wird es Zeit für ein Podcast-Päuschen. Aber keine Sorge, es wird nur ein kurzes. In der Woche vom 4. bis 10. März erscheint kein neuer Podcast im Triathlonstudio. Ab dem 11. März geht es dann schon wie gewohnt weiter. Auch die Triathlonpost pausiert nächste Woche.

Während ich die kurze Sendepause zum Kopf lüften nutze, ist es für Dich oder ein paar andere vielleicht eine gute Gelegenheit, nicht gehörte Episoden nachzuholen oder alte nochmal anzuhören. Anfang Juni wird es nochmal eine Woche Sendepause geben, bevor es dann gut gerüstet durch die Triathlonsaison geht.

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Wenn Du Rückfragen, Feedback oder Kritik zum Newsletter, den Podcasts, Events oder anderen Projekten hast, dann melde Dich gerne per Mail unter folgender Adresse bei mir: niclas@bockisbude.de (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)

Ansonsten verabschiede ich mich hiermit für heute und für nächste Woche! Wir lesen uns am 15. März wieder.

Mach’s gut!
Bocki

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