FDP läuft heiß, Musk & Trump vergleichen Raketen, Sportler*innen enttäuschen
Liebe Leser*innen,
die Republik schwitzt! Für viele Menschen sind die hohen Temperaturen gerade eine willkommene Gelegenheit, sich dem Müßiggang hinzugeben, ohne sich ihrer Unproduktivität schämen zu müssen. Ein Konzept, das den Leistungsträger*innen der FPD fremd ist. In der Parteizentrale läuft die Ideenschmiede in Extremsituationen wie diesen erst so richtig heiß.
Deutschen »Sportler*innen«, die sich dieses Jahr an einer Olympiateilnahme versucht haben, hätten ihre Zeit wohl auch besser anderweitig genutzt. Mehr als ein müdes Lächeln des Highperformance-Ministers Christian Lindner können sie für ihre »Leistung« jedenfalls nicht erwarten.
Dabei sein ist nicht alles
Die Lage des Spitzensports in Deutschland ist desaströs. Das Team Deutschland hat bei den Olympischen Spielen in Paris mit 12 Gold-, 13 Silber- und 8 Bronzemedaillen »ordentlich reingeschissen«, darin sind sich Fans angesichts des schlechtesten Ergebnisses seit der Wiedervereinigung einig. Trotzdem sei es wichtig, nicht die Versager selbst dafür verantwortlich zu machen, wie Experten für Sportförderung betonen. Es gehe vor allem um die Umstände und politische Entscheidungen, die dem Erfolg auch stark motivierter Luschen immer wieder Steine auf die Tartanbahn legten, über die diese mit ihren ungelenken Storchenbeinen ja nur stolpern könnten. Auch etliche Sportler hatten schon während der Spiele Politiker wie Olaf Scholz stark kritisiert. »Es reicht nicht, dass der Kanzler nur zu den Spielen, wenn es mal wieder Medaillen gibt, auf den Rängen sitzt«, sagte etwa ein schwächlicher Athlet mit dünner Stimme, kurz bevor ein Windhauch ihn aus dem Stadion wehte. »Er kann ruhig auch mal Samstagvormittag zum Training in die Halle kommen, ein paar Bananen mitbringen und die wunden Fußsohlen der Athleten massieren. Macht ja sonst keiner.« Kein Wunder. Denn während es in Ländern wie Singapur bis zu 700 000 Euro für eine Goldmedaille gibt, werden deutsche Sportler seit Jahren mit Tankgutscheinen und Sparcodes für den Decathlon-Onlineshop entlohnt. »Vielen Sportlern fehlt schon die Energie, ein Treppchen überhaupt zu besteigen. Und wir müssen auch gucken, wo wir bleiben«, erklärt ein Trainer und mopst einem vorbeigehenden Athleten den letzten Müsliriegel aus der Sporttasche.
FL
Nicht enttäuscht haben hingegen der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump und X-Chef Elon Musk. Selbst von technischen Komplikationen ließen sich die beiden Männer nicht entmutigen und bewiesen zwei Stunden lang ihr Durchhaltevermögen.
Das waren die besten Momente im Gespräch zwischen Trump und Elon Musk
als Musk Trump seinen neusten Hirnchip implantieren ließ
als beide ihre Raketen miteinander verglichen
als Trump und Musk für 40 Minuten in einer »No, you’re the man!«-Schleife festhingen
als Trump behauptete, Musk habe ihm Truth Social gestohlen
als ein Cyberangriff Trump am Ohr traf
als Musk freundlich darum bat, nicht durch Trumps Navy Seals erschossen zu werden, obwohl dieser dank des Supremecourt-Urteils als Präsident legal damit durchkäme
als Trump Musk dies zusicherte, wenn dieser Hundefutter aus seiner Ha…
als Musk Hundefutter aus Trumps Hand fraß
Apropos würdelos: Anstehen ist diese Woche das Thema unseres Investigativ-Kolumnisten Torsten Gaitzsch.
Die Better-Living-Rubrik mit Torsten Gaitzsch
Liebe Leserinnen und Leser,
das Selbstverständnis dieser Kolumne ist es, für gute Laune zu sorgen, aber heute muss ausnahmsweise kräftig geschimpft werden.
In meinem Viertel befindet sich eine Gemeinschaftspraxis: eine Ärztin, ein Arzt, spezialisiert auf Psychotherapie und Suchtmedizin. Regelmäßig, wenn ich dort vorbeigehe, muss ich mich furchtbar aufregen. Weil diese Praxis offenbar über kein Wartezimmer verfügt, müssen die Patienten – ob bei sengender Hitze oder klirrender Kälte – in einer Reihe draußen auf dem Fußweg warten! Wie kann man Hilfsbedürftige nur derart demütigen? Ich schwöre, irgendwann werde ich in Richtung der Schlange rufen: »Das habt ihr nicht verdient!«, werde sie dazu aufwiegeln, mit mir gemeinsam die Praxis zu stürmen, dann zerren wir die Scharlatane in Weiß an den Ohren auf die Straße, scheuchen sie aus der Stadt und machen aus den Räumen eine Fixerstube oder eine Notunterkunft für Wohnsitzlose.
Kein Mensch sollte anstehen müssen. Anstehen ist würdelos. Sicher, wenn es jemand für nötig hält, stundenlang vor dem Douchebag-Store Hollister oder vor einem jener Millionärs-Shops auf der Frankfurter Goethestraße auszuharren, werde ich ihn nicht davon abhalten. Aber ich muss bei einem solchen Anblick immer an »den Osten« denken. Meine arme Mutter hat sich in ihren kostbaren Mittagspausen vor der Kaufhalle die Beine in den Bauch gestanden, sobald es Bananen oder Orangen gab, damit ihre Söhne mal Abwechslung im Speiseplan hatten. Das war 2004. (Kleiner Scherz.)
Okay, auch ich stelle mich gelegentlich an, im übertragenen Sinne sowieso, aber auch buchstäblich: in der Waren-vom-Vortag-Verkaufsstelle einer einwandfreien Bäckereikette. Was soll ich tun? Es ist der letzte Ort, wo es noch einigermaßen ess- und bezahlbare Backwaren (»Schmackwaren«) gibt in dieser vermaledeiten Elendsrepublik. So, genug gegrantelt.
Ihr Torsten Gaitzsch
Verabschiedet sich ebenfalls und wünscht Ihnen ein gut informiertes Wochenende:
Ihre TITANIC-Redaktion
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