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DIE AMME gibt einen Abend für Muttis

Steffi Irmen ist mittlerweile allen Muscial-interessierten Menschen ein Begriff. Falls nicht, seid ihr nicht auf dem aktuellen Stand. Ihre Performance als Amme im Hit-Musical ROMEO & JULIA – Liebe ist alles von Peter Plate und Ulf Leo Sommer wurde nicht nur von uns gefeiert. (Hier gäbe es einen Link, wäre unser reguläres Online-Magazin schon wieder am Start.)

Ihre Spielfreude und Stimmgewalt waren ein Fest. Sicherlich ein anstrengendes für sie. Doch aber wohl auch ein lohnenswertes. Sonst hätte sie sich sicherlich nicht mit Peter und Ulf zusammengesetzt, um gemeinsam die One-Woman-Musical-Show DIE AMME - Das Musical (jeden Freitag im Theater des Westens) zu entwickeln.

Cheers! Gläser sind im Saal übrigens nicht erlaubt - sagt euch aber niemand, bis sie weggenommen werden. In diesem Zusammenhang ist's ein komisches Haus... // ©Ferran Casanova

Die zauberhaft energische Figur erzählt uns hier die Geschichte der zwei glücklich verliebten und doch tragischen gescheiterten Teenager auf so unterhaltsame wie empfindliche Weise. Das sorgt für viele Lacher, gegebenenfalls manch eine Träne und, ja, auch manch ein Augenrollen

Denn so lustig der Ansatz ist, dass sie es einem als beleuchtetem Stuhl inszenierten „William“ erzählt, der nach einer guten Geschichte aus Verona sucht, so sehr hat die Nummer auch ihre Längen. Es gibt viele Wiederholungen und für all jene, die noch nie was mit Shakes Beer zu tun hatten, diverse Erläuterungen. Ob das sein muss... Nun... Eher nicht.

Heute ist ein schöner Tag - die besten Hits aus den letzten Plate/Sommer-Musicals begegnen uns // © sunstroem

Allerdings verschleiert Steffi Irmen mit ihrer hart an die Grenze des Machbaren gehenden und auf das Publikum gerichteten Performance, dass das Stück an sich nicht genug Inhalt für solide neunzig Minuten (plus Pause) hat. Insofern ist's ein kleines Meisterstück.

So auch wie Peter Plate und Ulf Leo Sommer es schaffen, die ausgelutschtesten ROSENSTOLZ-Nummern nochmal als (leicht umgeschriebene) Banger zu verkaufen. Und wenn dann, kein ROSENSTOLZ-Song, Vincent in passender, ja beinahe dramatisch geprägter Neuauflage auftaucht, ist das schon sehr intensiv.

Intensiv ist allerdings nicht immer super gut – jagt doch einer Banger den nächsten und es gibt wenig Zeit zum Verschnaufen. Da mag sich ein wenig das Gefühl einstellen, dass ein wenig Gefühl fehlte, als DIE AMME entwickelt wurde. Andererseits ist die Nummer sehr auf Fans von Peter Plate und der kürzlich und leider viel zu früh verstorbenen Anna R. Ausgerichtet. Und die bekommen natürlich genau das, was sie wollen.

Stimmkraft deluxe: Steffi Irmen // © sunstroem

Als ich das Stück gesehen habe, saßen vor mir zwei Ehepaare (HETEN!), die Frauen – circa Ende vierzig, Anfang fünfzig – sind voll mitgegangen. Ihre Ehemänner hatten einen dezidiert grimmigen Gesichtsausdruck. Musicals sind wohl was für Pussys. Mitgewippt haben sie am Ende dennoch. Und die Ehefrauen müssen ja wohl auch die Fußballbegeisterung der bierbäuchigen, kahl werdenden Herren der (Ab-)Schöpfung mitmachen.

Insofern – gönnt euch. Spaß macht DIE AMME, Steffi Irmen ist eine Queen und sie schafft es uns zu fesseln.

DIE AMME - Das Musical - jeden Freitag 19:30 Uhr im Theater des Westens. Infos und Tickets gibt es hier. (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)

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