Realisierbare (Neujahrs-)Vorsätze
Erinnert ihr euch noch an euren Neujahrsvorsatz? Das Jahr ist inzwischen etwas mehr als eine Woche alt. Wie oft habt ihr seit dem 1. Januar daran gearbeitet?
Habt ihr das Gefühl, es geht schon gut voran? Wenn ja, super! Wenn nein, könnte es unter anderem daran liegen, dass ihr euch ein zu ambitioniertes und allgemeines Ziel gesetzt habt. Damit seid ihr sehr wahrscheinlich nicht allein (👋).
Allgemeine Vorsätze sind ja konzeptionell durchaus wertvoll, und auf ihre Art auch wichtig. Wir brauchen Ziele oder zumindest Richtungen, um losgehen zu können.
Viel effektiver und vor allem zufriedenstellender ist es, mit kleinen Zielen — am besten mit absurd kleinen Zielen — anzufangen. So könnte das zum Beispiel für den Vorsatz „mehr Sport“ aussehen:
Ich mache jeden Morgen einen Liegestütz direkt nach dem Aufstehen. Wenn es mehr werden, okay, aber jeden Tag einer, das ist das Ziel.
Wenn dies soweit zur Gewohnheit geworden ist, dass es fast automatisch passiert, dann kann das Ziel erhöht werden. Zum Beispiel zwei Liegestütz, statt einem. Wenn das zur Gewohnheit geworden ist, vier Liegestütz, etc.
Hauptsache, ihr bewegt euch damit jeden Tag einen kleinen, aber dafür dauerhaft realisierbaren Schritt in Richtung eures allgemeinsten Ziels: im konkreten Fall des Beispiels also dem Ziel des „mehr Sport machen“ und im allgemeingültigen Fall dem des Guten Lebens.
Updated euren Neujahrsvorsatz doch nochmal nach diesem Prinzip: macht ihn extrem konkret, extrem realisierbar und am besten zusätzlich mit einer direkten Belohnung verbunden. Und fangt damit einfach nochmal von vorne an.
Eine Belohnung nach dem Liegestütz könnte zum Beispiel so aussehen:
Nach dem Liegestütz höre ich zur Belohnung unter der Dusche meinen aktuellen Lieblingssong.
Das gleiche Prinzip — absurd kleiner Schritt, Belohnung, Wiederholung — gilt aus meiner Sicht für jegliche Dinge, die man sich gerne an- oder umgewöhnen will, die einem aber nicht einfach so gelingen. Die transformative Kraft solcher marginalen Veränderungen ist nicht zu unterschätzen.
Wer gelernt hat Dinge, die einem persönlich wirklich wichtig sind, in kleinen Einheiten jeden Tag, oder wenigstens fast jeden Tag, durchzuziehen, hat damit eigentlich so etwas wie eine kleine geheime Superkraft 🦹♀️ entdeckt, deren langfristige Effekte ziemlich erstaunlich sein können.
Ich betrachte das Erlernen von guten Gewohnheiten (bzw. das Verlernen von schlechten) inzwischen als eine der, wenn nicht sogar die, Kernfähigkeit für den Weg zu einem Guten Leben. ✨ Dazu also demnächst mehr.
Was denkt ihr darüber? Alles schon bekannt? Zu oberflächlich? Funktioniert nicht? Voll überzeugt? Startet ihr neu? Lass es mich gerne wissen: service@the-fundamentals.org (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre).
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