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Von Rückschlägen

Wie schon berichtet, waren die letzten Wochen auch aus Autorensicht von einigen Rückschlägen überschattet. Einer davon betrifft gleich zwei meiner geplanten Projekte:

Das Kinderbuch “Polly Parker und das zerbrochene Geheimnis” sowie mein New Adult Roman “Fylgja. Der Ruf der Eule”. Ich versuche mal, die ganze Geschichte von Anfang an, aber so knapp wie möglich zu erzählen. Einen Teil davon kennst du ja bereits, aber ich gehe chronologisch vor.

“Polly Parker” ist die Hauptfigur eines Kinderbuchs, das ich zusammen mit einer Co-Autorin aus Hamburg geschrieben habe bzw. “fertig” geschrieben. Meine Kollegin - mehrfach erfolgreich veröffentlicht - hatte das Manuskript schon länger in Arbeit, kam aber irgendwie nicht damit zurande. Wir begannen im August 2022, im Juni 2023 war das Buch endlich fertig und nach langem Hin und Her bekam ich auch einen projektgebundenen Vertrag bei einer der renommiertesten Literaturagenturen im deutschsprachigen Raum.

Während meine bzw. unsere Agentin versuchte, das Kinderbuch bei einem Publikumsverlag unterzubringen, arbeitete ich parallel mehrere Ideen aus, bis schließlich mit “Fylgja” ein Stoff auf dem Tisch lag, den die Agentin für marktfähig hielt. Ich hatte gerade das Exposé fertig, als die Nachricht kam, sie würde die Agentur verlassen. So weit, so schlecht, aber mir wurde zugesichert, meine Unterlagen würden an einen Nachfolger weitergegeben, der sich um alles weitere kümmern würde.

Ich kümmerte mich weiter um die Leseprobe, als meine Co-Autorin mich kontaktierte: Man hatte ihr Knall auf Fall den Agenturvertrag gekündigt. Mich hatte niemand angeschrieben, dabei war es schlecht vorstellbar, dass die Agentur mich weiterhin mit dem Kinderbuch vertreten würde, die zweite Urheberin aber nicht. Aber ich hatte ja noch meine Fylgja im Rennen. Ich beschloss, zunächst einmal die Füße stillzuhalten.

Allerdings merkte ich, dass ich mit dem Manuskript nicht so richtig voran kam. Aus meiner Erfahrung weiß ich, dass solche Schreibblockaden immer eine tiefere Bedeutung haben. Ich beschloss, eine E-Mail an meinen vermeintlichen neuen Agenten zu schicken.

Langer Rede, kurzer Sinn: Man entschuldigte sich, sich noch nicht bei mir gemeldet zu haben, und bot mir an, den Kinderbuchvertrag “in gegenseitigem Einvernehmen” aufzulösen. Die frühere Agentin habe einen solch großen Autor:innenstamm hinterlassen, dass man diesen schlichtweg nicht übernehmen könne. Man bot mir auch an, mit mir zu telefonieren. Diesem Telefonat musste ich allerdings auch hinterherlaufen. Es war dann aber kurz und nichtssagend: Man bedauerte, mich nicht vertreten zu können, und wünschte mir viel Erfolg.

Tja … zwei Jahre Arbeit für … nichts. Natürlich nicht “nichts”, immerhin liegt hier ein fertiges Kinderbuch (mit dem die Kollegin gerade bei anderen Agenturen vorstellig ist) und für mich die Erkenntnis, dass sich nach den Wünschen der Außenwelt und einer vermeintlichen Marktfähigkeit zu richten, einen auch nicht unbedingt weiterbringt. Was ich mit dieser Erkenntnis anfange, weiß ich allerdings noch nichts so genau. Ich halte dich auf dem Laufenden.

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