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Woher hat der Pornstar Martini seinen Namen?

Samstagabend, die Bar ist voll, die Musik laut und am Tresen konkurriere ich mit der halben Stadt um die Aufmerksamkeit des Bar-Personals. Als ich endlich dran bin, rufe ich der Barkeeperin meine Bestellung zu:

„Einen Pornstar Martini bitte.“

Die Vorfreude auf den Cocktail den ich im Südafrika-Urlaub ein paar Monate zuvor kennengelernt habe lässt mich schmunzeln. Ich habe schon den Duft von Maracuja und Vanille in der Nase und sehe mich an dem leuchtend gelben Cocktail nippen, der üblicherweise mit einem Shotglas Prosecco serviert wird.

Doch die Bardame versteht mich über den Bass des Lautsprechers und die Unterhaltungen der anderen Gäste nicht.

„Wat willste??“ blafft sie mich an.

„Pornstar Martini!“ rufe ich, etwas verzweifelt aber immer noch motiviert.

Sie zuckt nur mit den Schultern und verdreht die Augen zu ihrem Kollegen, der an der Bierzapfanlage steht.

Ich nehme meinen ganzen Mut zusammen, lehne mich über die Bar und schreie: „EINEN PORNSTAR MARTINI BITTE!“

„Ick hab dir schon verstanden, keene Ahnung wat du fürn komischer Kauz bist, aber Pornstars hamwa hier nich.“

Peinlich berührt bestelle ich ein Bier und verziehe mich.

Das Jahr war 2014 und der Cocktail damals noch nicht so bekannt wie heute. Kreiert wurde der Pornstar Martini 2001 in London von Douglas Ankrah, der die Idee in Kapstadt bekam und innerhalb von wenigen Minuten aufschrieb. Der erste Name war Maverick Martini, benannt nach einem Stripclub, den er immer nach der Arbeit besuchte. Zurück in London änderte er den Namen zu Pornstar Martini, da dieser in seiner Bar für mehr Aufmerksamkeit sorgen würde.

Kombination beliebter Zutaten und zwei Drinks in einem

Der Drink besteht aus Maracujapüree, Maracujalkör, Vanillewodka und Vanillezucker. Die Kombination dieser beliebten Zutaten sorgte für einen regelrechten Hype um diesen Drink. Was den Hype weiter anheizte, war der extra Shot Prosecco, den es zum Martini dazu gab, man bekommt also in den Augen der Gäste zwei Drinks zum Preis von einem.

Die exotische Balance an Geschmäckern machte den Drink 2019 zum beliebtesten Cocktail in Großbritannien. 2021 war er der meistgesuchte Cocktail auf der Welt. Seit 2023 ist er auch der meistverkaufte Cocktail in der Moritz Bar Würzburg (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre). Dort haben wir auch eine alkoholfreie Variante kreiert, den Softcore Martini.

Der Name ist kontrovers

Der Name des Cocktails hat schon zu vielen Kontroversen geführt. Die britische Kette Marks & Spencer änderte den Namen des Cocktails, den sie in Dosen abgefüllt verkaufen, nach Kundenbeschwerden zu Passion Star Martini. Manche Bars verkaufen den Drink als P*star Martini oder denken sich Kunstnamen aus.

Was sagt Douglas Akran zu der Kontroverse: „Der Drink ist sehr anregend und verlockend. Ich habe ihn Pornstar genannt, weil ich dachte, dass er etwas ist, das ein Pornostar trinken würde, es hat nichts Sexuelles.“

Bei manchen Drinks wird man ein bisschen rot beim Bestellen. Sei es Sex on the Beach oder eben der Pornstar Martini. Das gehört zu Getränken in der Bar dazu, die mit einem Augenzwinkern benannt werden.

Wer den nicht ganz ernstgemeinten Namen nicht aussprechen will oder wem es peinlich ist, der zeigt einfach auf die Karte oder ordert ihn, sofern die Bar das anbietet, per Online-Bestellung.

Foto: Lucija Durinovic

Sujet Drinks