Akustisches Essay über Musik, Technologie, Religion und Rausch:
Ob Drogenkonsum im Club, beim Spielen von Gamelan-Musik auf Bali oder Alkohol auf dem Volksfest oder in digitalen Cyberwelten, Rausch gibt es fast überall. Dieses akustische Essay ist eine intellektuelle Sinnsuche in einem Phänomen, das so alt ist wie die Menschheit selbst.
Wozu der Rausch in dieser Gesellschaft meistens benutzt wird, hat damit zu tun, wozu die meisten Menschen in dieser Gesellschaftsordnung am ehesten gezwungen sind [...]; Arbeit. [...] Der Rausch wird dafür benutzt sich dieser ganzen Kontrolle, dieser Gewalt zu entziehen.
Daniel Kulla DJ, Autor und Aktivist
Warum strömen wir jedes Wochenende in die Clubs, von Donnerstag bis Montag? Ist es das vermeintliche «Aussteigen» aus der Gesellschaft oder doch nur der kontrollierte Exzess zur Regeneration der Arbeitskraft? In diesem Radio-Essay mäandere ich durch den Dschungel der zeitgenössischen Rauschkultur. Nach dem Vorbild Ernst Jüngers und seinem legendären Buch Annäherungen. Drogen und Rausch stellt der Podcast Fragen wie: Was ist Rausch, wie funktioniert die Rauschproduktion, wo und wie wird der Rausch verwendet und wie ist er in den Euro-amerikanischen Gesellschaften verankert?
Die Kirche hat es vorgemacht, selbst Martin Luther unterschied bereits zwischen gutem und schlechtem Rausch. Heute funktioniert das ähnlich, egal ob in den Clubs oder auf Festivals oder im Alltag. Rausch wird immer noch verwaltet: in gut und böse, effektiv oder destruktiv – und ist vor allem: stets ein Produkt der Kultur, in der er hervorgebracht wird.
Exzess, Trance, Ekstase: Die Lust auf den Rausch gehört zum Menschen. Drogen braucht er dafür nicht zwingend. Ein Erkenntnistrip durch Tradition und Gegenwart der Rauschkultur.
Listen in der ARD Audiothek:
https://www.ardaudiothek.de/episode/nachtstudio/music-is-the-basic-drug-rausch-in-religion-club-und-technik/bayern-2/10579973/ (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)