Von Wandspielern und Tapetenstürmern
In Ermangelung einer Tribüne treffen Markus, Willi und Erik sich in der Taverna Plaka. Endlich mal wieder im RL popcasten.
Im Januar ist nicht viel los, die Leute haben nach Weihnachten nicht mehr genug Kohle für einen Besuch beim Griechen – fast so, wie der FC St. Pauli.
Unsere gute Laune über den Sieg in Stuttgart (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) und den damit eroberten 14. Tabellenplatz hat den Jahreswechsel überdauert. Willi und Markus bestellen die 501, ich lege noch zwei drauf. Mir ist heute nach Lamm.
Als der erste Ouzo aufs Haus die Runde macht, schalte ich die Mikros an. Toni hat uns die Kuschelecke gegeben, vorne rechts am Fenster. Die ist sonst nie frei. Irgendwas muss ja auch neu sein, in 2025.
Wir beschnacken die gefühlten und echten Neuzugänge, Sands und Weißhaupt, die Blüte von David Nemeth und wer uns noch fehlt. „Ein Wandspieler“, wiederholt Willi sein Mantra aus dem letzten Jahr, „den hätte Boonekamp (bei Edeka an der Kasse links) schon im Sommer holen müssen“, ergänzt er. Ich frage mich und dann ins Mikro, was denn ein Wandspieler genau sei? Einer, der an der Wand des 5er und 16ers entlang läuft, dort lauert?
Ja, sagt Willi und lacht. Nee, stellt der dann richtig. Einer, der die Bälle festmacht vorne, wie eine Wand. Ich muss da sofort an Morike Sako denken, unseren frühesten Spieler mit Wandcharakter – nur dass von ihm die Bälle immer weit abgeprallt sind.
Wir diskutieren leidenschaftlich über die knapp 18 Millionen Euro, die die FCSP Genossenschaft (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) in die Kassen spült. Ich verliere die „Was wäre, wenn Du Sportchef wärst“-Abstimmung knapp mit 2 zu1. Wir investieren also keine zwei Millionen in einen fast fertigen Stürmer. Schade.
Dafür vorfreuen wir uns auf den 200.000 Euro Mann aus Gambia – unseren Tapetenstürmer, der nach eigener Aussage „Bälle vorne festtapezieren kann und aus allen Rauhfaser-Lagen schießen kann“ – das ist mal was Neues. Ich kann es kaum erwarten, wenn unsere Helden, inkl. der neuen Winterleihen und Zugänge auf unseren „alten“ treffen.