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Michel Friedmans leblose Philosophie

Anne Brorhilker wollte als Staatsanwältin die Cum-Ex-Milliarden zurückholen. Dann wechselte sie die Seite. Wer ihren Talks im Chaos-Umfeld zuhörte, kennt das Ausmaß der Misere. Michel Friedman wollte im Gespräch mit ihr nichts davon wissen. Kann man über Macht reden, aber vom Geld schweigen?

Ich habe Michel Friedman geliebt. Als er sein Buch „Fremd“ im Literaturhaus Frankfurt (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) vorstellte, las Peter Schröder Auszüge. Das war so bewegend, dass wir im nächsten Frühling ins Schauspiel Frankfurt gingen, nur um Peter Schröder als König (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) zu sehen. FREMD habe ich im Neue Zwanziger Salon besprochen (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre), bei Jung & Naiv empfohlen und als eines der wenigen Bücher gedruckt zu Hause.

Sein Gespräch mit Mithu Sanyal im Jüdischen Museum war ein Highlight. Es ging um Liebe und nach etwa einer Stunde auch um Politik. Ihr fiel es leicht, anzumerken, dass mehr Liebe auch in der Politik, wo sie als Gegengewicht gebraucht würde, etwas Gutes sei. Die Leute stimmten zu. Doch Friedman widersprach: „Sie macht mir genauso Angst, weil ich von dir gelernt habe, vor einer Stunde ungefähr, dass Hass und Liebe eine gewisse Synonymisierung des Affektes und des Unkontrollierten sind. Die Antwort in der Politik ist nicht Gleichgültigkeit, aber Liebe, die enttäuscht wird im Politischen, ist katastrophal für eine Gesellschaft.“

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