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CARING - FÜRSORGE

Adventskalender 2024 - Zweiundzwanzig - 22. Dezember

Muss es Matriarchat genannt werden?

Oder Ökofeminismus?

Muss es so heißen?

Ist das gut?

Ist das sinnvoll?

Ist das motivierend?

Ist es inklusiv?

Ist es einladend?

Anschlussfähig?

Holt das die Menschen da ab, wo sie sind?

Wo sind sie denn?

Im Patriarchat falsch rechts abgebogen?

Wo sind sie denn hin?

Die Leute, die abgeholt werden wollen?

Wo denn?

Bei IKEA im Bällebad?

Die Leute, die erreicht werden sollen?

Wofür denn?

Die Leute, die mitgenommen werden sollen?

Wohin denn?

Ich rede des Öfteren vom Matriarchat.

Und sofort sagt irgendwer: Frauen sind auch nicht die besseren Menschen.

Darum geht es gar nicht. Es geht halt nicht um die Reproduktionsorgane.

Echt nicht. Schon gar nicht darum, wo sie anatomisch liegen.

Mehr drinnen. Mehr draußen. Mehr oben. Mehr unten.

Darum geht es halt nicht.

Es geht um Fürsorge. Um Caring. Um Care-Arbeit.

Akademisch-theologisch gebildete Menschen würden Agape sagen.

Oder Nächstenliebe oder Barmherzigkeit.

Ja, warum sagen wir es dann nicht so.

Warum sagen wir dann Matriarchat oder Ökofeminismus?

Weil christliches Vokabular auch nicht allerleuts Sache ist.

Und weil wir die Debatte brauchen.

Die Debatte über das was fehlt.

Nicht über das, was wir im Konjunktiv theoretisch & eigentlich haben & sind.

Theoretisch sind wir ja humanistisch oder christlich

Oder ethisch oder moralisch oder gut oder demokratisch

Oder vernünftig oder aufgeklärt oder zivilisiert oder gerecht

Oder barmherzig oder verständnisvoll oder zugewandt oder wohlmeinend.

Jedenfalls polieren wir unser Image mit diesen Attributen.

Wir halten das für gesetzt. Für gegeben. Für vorhanden.

Wir überprüfen das nicht mehr.

Um diese Überprüfung geht es aber.

Dafür brauchen wir ein Wort, das uns wie eine Reiszwecke

In den Hintern sticht, wenn wir uns setzen wollen

Anstatt aufzustehen.

Ja, wir brauchen die Widerstände gegen das Wort.

Wir brauchen die Verbalisierung der Abwertung.

Anstatt sich mal endlich gegen das Patriarchat, das sogar Männern schadet,

Und alle anderen bis zur Verzweiflung leiden lässt,

Aufzulehnen, aufzubegehren, zu rebellieren,

Sollen sie gegen das Matriarchat und gegen Ökofeminismus wettern,

Bis ihnen die Argumente ausgehen.

Auf dem Weg des Verstehens, was es denn bedeutet, wogegen sie wettern.

Mütterlichkeit ist das Wahrnehmen dessen, was fehlt.

Und dessen, was zu viel ist.

Unabhängig von Zahlenwerten.

Es kann genug zu essen für alle da gewesen sein.

Und trotzdem ist ein Kind noch hungrig,

Weil es keinen Bissen runter gebracht hat.

Warum? Vielleicht vor Schmerz? Vor Angst? Vor Furcht? Vor Scham?

Vor Schuld? Vor Ekel? Vor Traurigkeit? Vor Wut?

Oder schlicht, weil es zu spät gekommen ist?

Warum? Weil irgendwas passiert ist? Weil es getrödelt hat? Oder geträumt?

Matriarchat heißt #LeaveNoOneBehind

Nicht: Bisschen Schwund ist immer.

Und dann haben wir eben einen Kollateralschaden.

Hauptsache unterm Strich stimmt die Rechnung.

Mehr Gewinn als Verlust.

Matriarchat heißt Caring. Fürsorge.

Patriarchat wertet Fürsorge ab.

Das ist egal, ob inzwischen

- nach all den Jahren des Kampfes um Frauenrechte -

Auch Männer Krankenpfleger sein können und Frauen Oberarzt.

Und der männliche Küster und die weibliche Pastorin.

Und der männliche Werksarbeiter & die weibliche Quotenfrau in der Chef-Etage

Es geht nicht um Anatomie.

Es geht nicht drum, wo die Reproduktionsorgane anatomisch

Bei denen liegen, die fürs Tagwerk kaum was kriegen,

Und bei denen, die Macht und Geld und Status haben.

Darum geht es nicht. Nicht mehr. Vielleicht früher mal.

Alle müssen alles dürfen. Ja, vielleicht.

Aber manchmal muss mensch etwas absichtlich nicht machen,

Ob mensch es darf oder kann oder will. Ganz egal.

Schlicht deshalb nicht, weil es mehr schadet als nützt.

Weil es nachhaltig schadet. Eine*m anderen.

Und der Gemeinschaft, zu der mensch gehört.

Der Familie. Der Dorfgemeinschaft. Der Weltgemeinschaft.

Der Gemeinschaft aller Lebewesen.

Also, wir könnten auch indigen sagen, statt matriarchal oder ökofeministisch.

Aber das versteht doch niemand. Schon gar nicht auf Anhieb.

Dann müssen wir es halt erklären.

Wir müssen die Debatte führen.

Dafür brauchen wir eine Ausgangsirritation.

Einen Aufbäumen auslösenden Reißnagel.

Nicht die Tranquilité vermeintlicher Glückseligkeit eines

Einheitlichen Wortschatzes, der nicht irritiert

Und nichts in Frage stellt.

Nichts zum Aufwallen bringt.

Nicht nach neuen und gemeinhin unbekannten Antworten verlangt.

Wir werden entweder eine Zukunft haben, in der Frauen uns auf den Weg zum Frieden mit der Erde führen, oder wir werden überhaupt keine Zukunft als Menschheit haben. (Vandana Shiva - eine der Begründer*innen des Öko-Feminismus)

Für heute nur noch der Verweis auf meinen Adventskalender 2024

- mit vielen tollen Gutscheinen für 2025 …

Muss noch aktualisiert werden!!

Mobbingberatung - Fairness for Future - Coaching / Supervision / Workshops usw. - Blogbeitrag: "Gegenwind überwinden" & Adventskalender: 12. Dezember 2024 ... | Sonja Manderbach (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)

Ein Rückblick auf den Adventskalenderbeitrag
zum 22. Dezember 2023:

https://sonjamanderbach.blogspot.com/2023/12/221223-adventskalender-warum.html (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)

Zwei andere Steady-Projekte, an denen ich mitwirke:

Sujet Miteinander reden/leben

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