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Ein 9,5 Milliarden Euro schwerer Fehler? 

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Die Zukunft von Nord Stream 2

Wir bekommen es momentan selbst zu spüren, in unseren wohlig-warmen vier Wänden: Das Heizen wird diesen Winter teurer. Und es wird sehr wahrscheinlich noch teurer werden, wenn der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine eskaliert, prognostiziert das Forschungsinstitut Capital Economics (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre). Denn mehr als je zuvor dient die ohnehin umstrittene Gas-Pipeline Nord Stream 2 für alle involvierten Seiten als politischer Spielball. Während schon die US-Regierung in den vergangenen Wochen Druck machte, legt jetzt auch Deutschland nach: Die CDU und die Grünen wollen eine Betriebnahme verhindern, sollte Russland die Ukraine angreifen. Damit wäre Nord Stream 2 zwar eine Fehlinvestition, sagt CDU-Bundestagsabgeordneter Roderich Kiesewetter (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre), aber eine Investition in die Sicherheit Europas. Kanzler Olaf Scholz hält sich noch mit harten Worten zurück (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre), aus gutem Grunde: Deutschland ist Russlands größter Kunde für Erdgasimporte (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre).  In einer aktuellen Umfrage haben sich außerdem zwei Drittel für die neue Gasleitung ausgesprochen (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)

In der Ukraine erwartet man währenddessen (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre), dass Russland die Leitung Nord Stream 1 so schnell wie möglich abdrehen will, um das Gas nicht mehr durch die Ukraine nach Europa transportieren zu müssen. Eine Milliarde Euro pro Jahr zahlt Russland dem Nachbarland für den Transit. Österreich gibt sich im aktuellen Konflikt zurückhaltend, im Dezember sprach sich Kanzler Karl Nehammer jedenfalls noch für eine Betriebnahme von Nord Stream 2 aus (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre). Immerhin hat sich auch der österreichische Energiekonzern OMV an den Kosten beteiligt. 

Die Pipeline Nord Stream 2, dessen Eigentümer der russische Konzern Gazprom ist, war seit der Planung umstritten, der Bau wurde im September 2021 abgeschlossen (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre). Damals hieß es, dass der Betrieb der Ostseepipeline in Kürze starten könne. Sollte es jetzt tatsächlich zu einem Aus kommen, bevor Nord Stream 2 überhaupt im Einsatz war, wurden 9,5 Milliarden Euro Kosten in den Sand gesetzt. Wie Europa seine Abhängigkeit vom russischen Gas drastisch reduzieren kann, dafür gibt es offenbar noch immer keine einfachen Antworten – weshalb auch Regierungschef Putin weiterhin mit Samthandschuhen angegriffen wird. Die Grüne Außenministerin Annalena Baerbock wird das Thema bei ihrem heutigen Treffen mit Russlands Außenminister Sergej Lawrow ansprechen müssen (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre).

Tiefergehende Analysen zu Nord Stream 2 findet ihr übrigens hier (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) und hier (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre).

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Bis morgen, 

Lisa

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