#26 Menschenhandel in 2024

Wenn man von Menschenhandel, Zwangsheirat, Kindesverkauf oder Versklavung hört, denkt man sofort an Vergangenes oder etwas was uns aus der Geschichte viel lehren darf und nicht mehr passieren sollte. Doch hier in Tansania habe ich erlebt, dass dies immer noch aktuell ist und teilweise zur ‘Normalität’ und sogar zum Alltag dazugehört. Für viele Tribes ist es sogar Tradition und es zählt ebenfalls zur Normalität, dass man Mädchen verkauft um sie mit Männern zu verheiraten, und egal wie groß der Altersunterschied ist und ob es dem Mädchen dort gut geht, wurde mit Geld oder Tieren bezahlt, gibt man das Mädchen frei. Familien in Armutsverhältnissen verkaufen und verheiraten ihre Kinder, ohne das diese einwilligen. Straßen und Waisenkinder werden versklavt und mit sehr jungen Jahren schon als Arbeitskraft eingesetzt, da diese Kinder sonst sowieso keine Perspektive haben. Diese Menschen haben keine Möglichkeit auf Bildung, kein Freiheitsrecht und der Staat unterstützt sie leider auch nicht bzw. hat dieses Geschehen nicht unter Kontrolle..

Selbst wenn Betroffene sich bei der Polizei melden würden, kann derjenige der mehr Geld oder Tiere besitzt trotzdem das ‘Recht’ behalten und den Betroffenen einsperren lassen oder ihm danach die schlimmsten Stunden seines Lebens schenken.

Ist es gerecht? fair? Nein auf keinen Fall. Es ist ein Thema welches bei mir sehr viel Emotionen auslöst und ich trotzdem auch dankbar bin, dass wir zumindest einen kleinen Beitrag zur Verbesserung leisten können. Deswegen möchte ich diesem Thema auch hier Raum geben und das Ganze bewusst wahrnehmen und sehen. Wir dürfen lernen hinzusehen um Veränderung anzustreben.

In dieser Episode erzähle ich dir wie ich zum allerersten Mal von Menschenhandel gehört habe, was es mit mir macht und erzähle dir Stories aus den Bewohnern aus unserem Dorf welches wir unterstützen.

Ich bedanke mich jetzt schon fürs Zuhören. Schön, dass du hier bist!