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Der 18. Juli in der Geschichte

Ein kurzer Krieg, eine Pause im Krieg und ein Krieg, der eigentlich gar kein richtiger Krieg ist

390 oder 387 v. Chr. – Weil die Römer sich gegenüber ihnen bei Verhandlungen im Vorfeld wie Idioten aufgeführt haben, sagen die Kelten: »Wisst ihr wat? Jetzt überfallen wir einfach Rom!« Es kommt zur Schlacht an der Allia, einem Nebenfluss des Tiber, wo die Römer so versemmelt werden, dass ihr ganzes Weltbild etwas einbricht. Die Kelten hauen irgendwann wieder ab, weil es ihnen zu warm ist, und die Römer müssen erstmal ein paar Jahre darüber nachdenken, wie sie ihre Expansionspolitik richtig angehen.

1290 – Eduard I. von England sagt: »Juden, wollen wa nich« und verbannt sie. Erst 367 Jahre später sagt Oliver Cromwell: »Meine Fresse, lasst die doch hier wohnen. Wat soll’s?« Briten und Juden sollten an diesem Tag aber noch einmal etwas zu tun bekommen ...

1389 – Während des Hundertjährigen Krieges schließen England und Frankreich zwischendurch mal Frieden, was eigentlich dem ganzen Konzept von Krieg widerspricht. 13 Jahre ist Pause, dann geht es weiter mit der gegenseitigen Abschlachterei.

1870 – Während des ersten vatikanischen Konzils meint der Papst, dass er doch eigentlich der Beste, Klügste und Allersuperste von allen ist, weswegen er auch nie eine falsche Entscheidung trifft. Einige Bischöfe sehen das anders, können aber nicht verhindern, dass das Dogma durchgesetzt wird. Seitdem ist der Papst unfehlbar.

1918 – Am späten Abend des 17. Juli bzw. am sehr frühen Morgen des 18. Juli geht eine Gruppe von Bolschewiken mit den verbliebenen Verwandten des bisherigen Zaren Nikolaus II., den man mitsamt seiner Familie am Tag zuvor umgebracht hatte, spazieren.

»Wo gehen wir denn hin?«, fragen die restlichen Romanows.

»Ähm, hier hin ... nur einen Schritt weiter ... genau ...«

Dann werden die Romanows in einen Bergwerksschacht geschubst und noch etwas Unrat und ein paar Granaten hinterhergeschmissen. Nach drei Tagen verstummen die letzten Stimmen, als man den Schacht zuschüttet.

1925 – Hitlers Buch »Mein Kampf« wird veröffentlicht. Das Kinderbuch erzählt die Geschichte vom kleinen Schwein Adi, das auf einem Hof auf dem Land aufwächst, aber irgendwie zu klein ist und nur ein Ei hat. Die anderen Schweine sind viel größer und sehen besser aus, weswegen er träumt, er wäre auch so. Außerdem wäre er gerne Maler, aber weil er kein Talent hat, nimmt ihn keiner für voll. Er ist darauf so bockig, dass er den Schafen daran die Schuld gibt und schimpft so lange, bis er eine ganz raue Kehle hat. Ein Spaß für Kinder von keines Alters!

1938 – Douglas Corrigan macht auf seinem Flug von New York nach Kalifornien einen »Navigationsfehler« und landet stattdessen in Irland. Die Medien finden das super und die New York Post druckt sogar die Überschrift des Artikels falsch herum, als sie darüber berichtet. Er kriegt den Spitznamen »Wrong Way Corrigan« und schlägt daraus später Kapital, in dem er rückwärtslaufende Uhren verkauft.

Die Flugsicherung und andere Flieger hingegen kaufen ihm die Geschichte allerdings nicht ab. Er war berüchtigt dafür, an seinem Flugzeug rumzuschrauben, weswegen ihm die Genehmigung für einen Transatlantikflug verweigert wurde. Stattdessen dachte er sich die Story mit dem Navigationsfehler aus. Selbst bei schlechtem Wetter hätte ihm der Kompass gesagt, in welche Richtung es ging. Und ein Blick auf dem Fenster, auf das Meer unter ihm, hätte deutlich gemacht, dass er gerade nicht über Land fliegt. Trotzdem kriegt er für den illegalen Flug eine eher leichte Strafe: vierzehntägiges Flugverbot.

1947 – Nachdem ein paar Juden sich dachten: »Na, so wirklich willkommen fühlen wir uns in Europa nicht, vielleicht sollten wir nach Palästina auswandern ...«, bestiegen sie ein nahezu abgewracktes Schiff, benannten es in »Exodus« um und fuhren übers Mittelmeer. Bis die Briten sie nun abgefangen und das Schiff übernehmen.

»Ihr kommt hier nich rein«, sagen die Briten und verfrachten sie zurück nach Europa, wo sie in Lager gesteckt werden, woraufhin sich viele Juden denken: »Warte mal, das kommt mir irgendwie bekannt vor.«

1949 – Die „Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft«, kurz FSK, begutachtet den ersten Film, dem sie dann ein hinterher aus wenig einleuchtenden Gründen ein Siegel aufdrücken kann, ab welchem Alter man ihn schauen darf. Später geht man dann auch dazu über Filme ganz zu verbieten oder zu verstümmeln, weil man als Erwachsener in Deutschland anscheinend nicht selbst in der Lage ist zu entscheiden, was man sehen sollte und was nicht.

1992 – Silvano de Gennaro, ein Mitarbeiter im Computerzentrum des CERN, nimmt ein Bild der Band seiner Frau auf, die nur aus Mitarbeiterinnen des Forschungszentrums besteht und sich »Les Horribles Cernettes« nennt. Die Band singt Doo-Wop-Songs mit Texten, die sich um den Alltag von Physikern oder deren Frauen drehen. Tim Berners-Lee, der Erfinder des World Wide Web, fragt seinen Kumpel, ob er nicht ein Bild von den Cernettes hätte, dass er im Web zeigen könnte. So wird das entstandene Bild das erste Foto im Internet.

2002 – Nachdem Marokko ein paar Tage zuvor die Petersilieninsel besetzt hatte, taucht Spanien mit ein paar Schiffen auf und komplimentiert die Soldaten wieder hinaus. Damit ist er »Krieg« offiziell und unblutig beendet.

Der Objekt des Streit: Eine kleine Insel vor der Küste von Marokko, die keine Einwohner hat und lediglich als Ziegenweide genutzt wird.