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Der 20. Oktober in der Geschichte

Leute, die sich selber hauen, Leute, denen der Kopf abgehauen wird, und Leute, die eventuell Kommunisten sind

1314 – Die Mehrheit der Kurfürsten wählt Ludwig den Bayern zum römisch-deutschen König. Da nennt er sich dann Ludwig IV. Dann merken die Kurfürsten plötzlich, dass sie ja tags zuvor schon jemand anderen zum König gewählt haben, nämlich Friedrich den Schönen. »Hups!«, heißt es da in der Runde, die sich dann spaltet und unterschiedliche Könige unterstützt, weswegen es natürlich zum Krieg kommt. Vermutlich hat man gerade keine anderen Sorgen.

1349 – Papst Clemens VI. verbietet die Flagellanten. Das sind Leute, die Buße tun, indem sie sich den Rücken mit einer Peitsche oder Stöcken zerdreschen, was, wie Clemens meint, schon irgendwie idiotisch ist. Scheint aber nicht viele zu interessieren, denn es gibt heute immer noch welche, die das machen.

1401 – In Hamburg werden gleich mehrere Vitalienbrüder enthauptet. Oder besser gesagt Freibeuter. Oder noch einfacher gesagt: Piraten. Darunter der legendäre Klaus Störtebeker. Nachdem der Scharfrichter alle 73 Seeräuber enthauptet hat, wird er von einem Mitglied des Stadtrates gelobt, weil es so sauber vonstattenging. Angeblich sagt der Henker daraufhin: »Wenn ihr wollt, mache ich mit dem Rat gleich weiter!«

Fand der Stadtrat nicht so witzig. Man ließ dann den Henker auch noch enthaupten.

1650 – Die schwedische Königin Christina wird gekrönt, nachdem sie das Amt schon sechs Jahre innehatte. »Wat? Ich soll die ganze Arbeit machen, aber kriege den entsprechenden Schmuck nicht?«, soll sie genölt haben. Na ja, sie schmeißt eh bald alles hin, weil sie zum katholischen Glauben übertreten und nicht heiraten will.

1708 – Die Londoner St. Paul’s Cathedral wird fertiggestellt. Nun hat man endlich eine Kirche, wo man bekannte Leute beerdigen kann.

1947 – Das »Komitee für unamerikanische Umtriebe« nimmt seine Untersuchung in die kommunistische Unterwanderung der Hollywood Filmindustrie auf, denn es wäre ja total schlimm, wenn jemand mal eine andere Meinung darüber hätte, wie irgendwas zu laufen hat. Im Endeffekt führt die Untersuchung zu einer umfangreichen Schwarzen Liste von Filmschaffenden, die zum Teil diskreditiert, zum Teil verurteilt und eingesperrt werden. Es repräsentierte also genau das, was man von den USA erwartete: Wahrheit und Gerechtigkeit. Ähem.

1968 – Richard Fosbury meint bei den Olympischen Sommerspielen in Mexiko-Stadt mal was Neues ausprobieren zu müssen. Statt beim Hochsprung über die Latte zu springen, als würde er seine Schuhe zubinden wollen, springt er rückwärts darüber und kreiert das, was man heute den »Fosbury-Flop« nennt und im Grunde jeder Hochspringer nutzt. Vermutlich hilft es, dass eine weiche Matte auf der anderen Seite der Latte liegt, was vorher nicht unbedingt der Fall war.

1971 – Willy Brandt erhält den Friedensnobelpreis und trinkt daraufhin vermutlich erstmal einen Schnaps. Oder zwei. Oder ein Dutzend.

1973 – US-Präsident Richard Nixon regt sich darüber auf, dass der Chefermittler in der Watergate-Affäre darauf besteht, die Bänder der Telefongespräche des Präsidenten haben will. Also sagt er seinem Justizminister, Elliot L. Richardson, dass er Cox entlassen soll. Richardson sagt aber: »Wat? Hast du noch alle Latten am Zaun?«

»Ey, ich bin der verdammte Präsident!«

»Deswegen stehst du aber nicht über dem Gesetz!«

»Mach jetzt!«

»Nee, da trete ich lieber zurück.«

Daraufhin wendet sich Nixon an den stellvertretenden Justizminister, William Ruckelshaus, der ganz ähnlich antwortet. »Ich glaube jetzt hackt’s! Das ist rechtlich totaler Murks!«

»Mach jetzt!«

»Nee, da trete ich lieber zurück.«

Nixon ist sauer und ernennt einen neuen Justizminister, Robert Bork.

»Mach jetzt!«

»Ja, ist ja jut.«

Er schmeißt den Chefermittler raus, denn er will den neuen Job gerne behalten, und setzt dafür einen neuen Chefermittler ein. Der geht schließlich vor den Supreme Court und bekommt die Bänder, die beweisen, dass Nixon Dreck am Stecken hat. Knapp ein Jahr später tritt Nixon zurück und die Welt rollt kollektiv mit den Augen.

1974 – Die erste Folge von »Derrick« wird ausgestrahlt. Darin holt Harry den Wagen. Vermutlich.

1977 – In der Nähe von Gillsburg, Mississippi, hat ein Flugzeug keinen Sprit mehr und macht das, was große Geräte, die die schwerer als Luft sind und nicht von Turbinen angetrieben werden, normalerweise tun: Es fällt herunter. Bei dem Crash kommen gleich mehrere Mitglieder der Band »Lynyrd Skynyrd« ums Leben, darunter der Sänger Ronnie Van Zant. Die Band ist daraufhin natürlich aufgelöst, aber zehn Jahre später meinen die überlebenden Mitglieder, wieder auftreten zu müssen. Irgendwoher muss ja das Geld herkommen.

1983 – Die 17. Generalkonferenz für Maß und Gewicht sagt: »Leute, wat wäre denn, wenn der Meter nicht mehr einen Meter lang ist, sondern die Strecke, die das Licht im Vakuum in 1/299.792.458 Sekunde zurücklegt?«

Und die Wissenschaftler: »Äh, ja, hm ... jut.«