Passer au contenu principal

Der 31. Januar in der Geschichte

Was an diesem Tag geschah ...

314 – Silvester I. wird Papst. Als Papst soll er ganz knorke gewesen sein, Leute vom Aussatz befreit haben usw., weswegen er auch der erste Papst war, bei dem man nicht sagte: »Knüpft den auf, werft ihn den Löwen vor oder oder denkt euch irgendeine andere tolle Todesart aus!«

In der römisch-katholischen Kirche ist sein Gedenktag der Tag seines Todes, nämlich der 31. Dezember. Irgendwann meinte man dann wohl, dass man seinen Tod mit ordentlichen Krachern etc. feiern müsste. Ironischerweise ist Silvester auch der Schutzpatron der Haustiere, die an Silvester bekanntlich eher weniger zu lachen haben, wenn alles bifft und bufft.

876 – Hemma, ostfränkische Königin, stirbt. Vermutlich weil sie es nicht mehr ertragen konnte, dass jeder »Henna?« gefragt hat. Übrigens hat ihre Schwester ihren Schwiegervater geheiratet. Hemma war deswegen also auch die Stiefschwiegertochter ihrer Schwester und ihre Kinder also sowohl Enkel als auch Nichten und Neffen. Ach, Adelsgeschlechter ...

1606 – Die letzten Verschwörer des sogenannten »Gunpowder Plots« werden hingerichtet. Weil sie in ihrer Religionsausübung behindert wurden, dachten ein paar strengreligiöse Leute: »Mensch, lasst uns doch das Parlament in die Luft sprengen«, aber dummerweise wurden sie verraten. So müssen nur sie dran glauben und nicht die halbe Innenstadt von London.

1895 – William Ramsay und John Strutt geben die Entdeckung eines neuen chemischen Elements bekannt: Argon. Bei Untersuchungen mit Luft stellten sie fest, dass ein Teil einfach nicht reagierte und dachten: »Wat soll denn dit?«

Dann kam man darauf, dass in der Luft vielleicht nicht nur Stickstoff und Sauerstoff ist und nannte das neue Element, das mit nichts reagierte, nach dem griechischen Wort für »träge«. Kann man fast froh sein, dass sie es nicht »Phlegma« genannt haben.

1918 – Während des Ersten Weltkriegs laufen die 12. und 13. U-Boot-Flottille im Firth Of Forth aus. Insgesamt neun U-Boote und zwei Schiffe. Als sie auf einen Minensucherverband stoßen, will die Flotille ausweichen, aber bei einem der U-Boote verklemmt die Ruderanlage. Nachdem man das Problem gefixt hat, versucht man, wieder in den Verband einzuscheren, aber zwei U-Boote kollidieren dabei miteinander. Daraufhin die U-Boot-Kommandeure: »Shit.« Vermutlich. Da absolute Funkstille herrscht, kann man niemanden über das Unglück informieren. Also fahren weitere U-Boote ineinander und Schiffe knallen auch noch mit ihnen zusammen. Sämtliche Kommandeure: »Shit!« Vermutlich. Nach etwas über einer Stunde sind 104 Seeleute tot, zwei U-Boote versenkt, vier weitere U-Boote und ein Kreuzer beschädigt. Den Feind hat man noch gar nicht gesehen, trotzdem nennt man es »Die Schlacht von May Island«. Klingt halt besser als »Die absolute Idiotie von May Island«, gerade in Geschichtsbüchern.

Die folgende Untersuchung wird aus lauter Scham von der britischen Navy geheim gehalten. »Darüber sprechen wir erst, wenn alle Beteiligten tot sind«, sagt man sich. Gesagt, getan: Erst 1994, nachdem auch der letzte Teilnehmer tot ist, macht man es bekannt. 84 Jahre nach dem Vorfall, 2002, gibt’s dann auch mal eine Gedenkplakette in der Nähe des Vorfalls.

1949 – Im amerikanischen Fernsehen, genauer gesagt auf NBC in der Gegend um Chicago, wird zum ersten Mal mitten am Tag eine tägliche Seifenoper ausgestrahlt. Zwar ist »These Are My Children« nicht die erste Seifenoper im Fernsehen, aber weil man dachte, dass die Hausfrauen auch am Tag ordentlich in die Glotze schauen sollten, strahlt man es eben am Nachmittag aus und tritt damit einen neuen Trend los, obwohl die Kritiken alles andere als gut sind. Ein Kritiker schreibt sogar, dass ein leerer Bildschirm zu bevorzugen wäre.

1958 – Vier Monate nach dem sowjetischen Satelliten Sputnik, schafft es auch die USA mal einen Satelliten in die Umlaufbahn zu bekommen. Das Ding wird trotzdem nicht so beliebt, wie sein Gegenpart, immerhin hat er mit »Explorer« nicht nur einen uncooleren Namen, er sieht auch einfach weniger nach Satellit aus, als sein kugelförmiger Kollege.

1972 – Der WDR sendet zum ersten Mal den Dokumentarfilm »Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt«. Der Film von Rosa von Praunheim über das Leben von Homosexuellen fordert im Grunde dazu auf, dass Schwule und Lesben nicht mehr hinter verschlossenen Türen agieren sollen, sondern durchaus offen, damit sich die Gesellschaft ändert.

Etwa ein Jahr später will man den Film im ersten Programm zeigen, aber natürlich schaltet sich Bayern zu dem Zeitpunkt weg, da dort schon immer die progressivsten und weltoffensten Leute im Land gelebt haben.

2002 – Nach 10.000 Jahren in trauter Zweisamkeit, löst sich das Larsen-B-Eisschelf von der Antarktis. Die 3500km² große Eisplatte treibt daraufhin ziellos vor sich hin, wie das halt nach einer Scheidung so ist. Im Grunde ist es von der Größe so, als hätte Luxemburg zu Berlin gesagt: »Komm, wir lösen uns jetzt von Europa ab. Und bring Hamburg noch mit.«

Wissenschaftler erklären das mit der globalen Erwärmung, aber die haben das ja nur gelernt und sich jahrelang damit beschäftigt, also was wissen die schon.

2012 – Der Toyota Corolla überholt den Volkswagen Käfer als das meistverkaufte Automobil aller Zeiten. Obwohl man sagen muss, dass die Corolla-Reihe aus mittlerweile zwölf völlig unterschiedlich aussehenden Automodellen besteht, während der Käfer im Großen und Ganzen unverändert blieb. Beim Corolla, der heute noch immer verkauft wird, ist das ein wenig so, als wäre er eine Frau, die nach dem zwölften Facelifting nicht mehr von ihrer Familie erkannt wird, weil im Grunde nichts mehr stimmt.