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Der 25. Juli in der Geschichte

Konstantin fühlt sich groß, Jesus ist Gott und ein langweiliges, olympisches Finale

306 – Der Vater von Flavius Valerius Constantinus stirbt, der – wie es der Zufall will – römischer Kaiser war. Eigentlich gab es da eine komplizierte Regelung, wer der Nachfolger werden soll, aber die Truppen des Kaisers sagen: »Mensch, lasst das doch den Konstantin machen! Der ist zumindest nicht völlig verblödet.«

Und Konstantin sagt: »Ja, ich bin schon ziemlich dufte.«

So wurde Konstantin der Große römischer Kaiser.

312 – Der Konstantinsbogen wird in Rom eingeweiht. Er wurde zu Ehren des Kaisers Konstantin in Erinnerung an dessen Sieg über seinen Widersacher Maxentius errichtet. Also im Grunde ist es wie eine in Stein gehauene Erinnerung von Facebook, ganz nach der Art: »Guckt mal, das habe 312 gemacht. Wie geil ist das denn?« Und bis heute stehen die Leute davor und sagen: »Coole Sache, Alter.«

325 – Das erste Konzil von Nicäa endet. Beschlossen werden wirklich wichtige Dinge, wie z.B., dass Eunuchen durchaus Priester werden dürfen, es sei denn sie haben sich selbst kastriert. Das scheint wohl ein wichtiges Problem gewesen zu sein. Andererseits beschließen sie auch, dass die Lehre des Arianismus Ketzerei ist. Die Anhänger des Arianismus waren der Meinung, dass Jesus zwar wichtig und »voll supi« gewesen ist, aber eben nur ein Sohn von Gott und nicht Gott selbst. Alle Anderen sagen: »Nee, Gott hat Maria mit sich selbst geschwängert und wer was anderes sagt, gehört hingerichtet.«

1110 – Die Tochter des englischen Königs Heinrich I., Matilda, wird in Mainz zur römisch-deutschen Königin gekrönt, weil sie die Verlobte von Heinrich V. ist. Abgesehen von der Tatsache, dass einfach zu viele Leute Heinrich hießen, ist Matilda gerade mal acht Jahre alt. Aber keine Bange: Wirklich geheiratet haben die beiden erst, als sie zwölf war. *hüstel*

1262 – Der spätere Herzog der Bretagne, Arthur II., wird geboren. Er führt keine größeren Kriege, baut nichts besonderes und macht eigentlich auch sonst nichts, was irgendwie erwähnenswert wäre. Was ihn schon wieder irgendwie speziell macht.

1492 – Papst Innozenz VIII. liegt im Sterben. Drei junge Männer - anderswo wird von drei zehnjährigen Jungen gesprochen – erklären sich bereit, Blut für ihn zu spenden, wissen aber nicht, dass sie buchstäblich ihr gesamtes Blut spenden sollen. Der Arzt sagt ihm, dass er das Blut trinken soll, was - Überraschung! – nichts nützt. Der Papst stirbt, die drei Blutspender sterben und der jüdische Arzt hat vermutlich auch nicht mehr viel zu lachen.

1547 – Heinrich II. wird in Reims zum König von Frankreich gekrönt. Dazu kann man nur sagen: 1) Meine Güte, schon wieder ein Heinrich. 2) Er und seine Frau haben geheiratet, da waren beide schon stolze vierzehn Jahre alt, also quasi schon Greise.

1908 – Das zweite Finale des 400m-Rennens bei den Olympischen Spielen in London findet statt. Zwei Tage zuvor war es beim ersten Finale zu einem Skandal gekommen. Zunächst mal hatten sich ganze vier Läufer qualifiziert, was schon nicht der Kracher war. Dann drängte der Amerikaner John Carpenter den Briten Wyndham Halswelle heftig nach außen und kam als erster ins Ziel. In Amerika war das üblich, bei den Briten galt es als unsportlich. Da man sich in London befand, disqualifizierte man Carpenter, was die anderen beiden Läufer, die ebenfalls Amerikaner waren, nervte. Aus Solidarität verzichteten sie auf den Start. Im Finale stand also nur Halswelle am Start, der locker seine Bahn lief und sich dann die Goldmedaille abholte. Silber und Bronze wurden nicht vergeben.

1935 – Wie zum Beweis, dass es in China immer etwas heftiger zugeht, gibt es eine Flutkatastrophe des Jangtsekiang, bei der 200.000 Menschen sterben. Anscheinend kann man die Opferzahlen eines Unglücks von irgendwo nehmen und bei einem Übertrag auf China alles mit dem Faktor zehn multiplizieren.

1951 – Das »Gesetz über strafbare Handlungen gegen Atatürk« wird in der Türkei eingeführt. Im Grunde stellt es jeden unter Strafe, der irgendwie das Andenken des türkischen Staatsgründers beschmutzt. Das ging bisher sogar so weit, dass in der Türkei YouTube gesperrt wurde, weil dort in einem Video Atatürk als schwul bezeichnet wurde. Mit anderen Worten: Wenn genug Leute irgendwas Schlimmes gegen ihn auf Facebook sagen würden, könnte Facebook in der Türkei gesperrt werden ... hmmm ...

1956 – Das italienische Kreuzfahrtschiff »Andrea Doria« kollidiert mit dem schwedischen Passagierschiff »Stockholm« derart unglücklich, dass es volläuft und am nächsten Tag untergeht. 46 Menschen sterben und natürlich gibt es hinterher einen großen Rechtsstreit darum, wer nun eigentlich Schuld hat und überhaupt und so. Aber man einigt sich dann außergerichtlich, da die Versicherungsgesellschaft beider Schiffe nämlich dieselbe war.

Selbst nach dem Untergang forderte die »Andrea Doria« noch Tote, da einige Taucher bei der Erkundung des Wracks umgekommen sind, dass in einer ungünstigen Wassertiefe für Sporttaucherei liegt. Aber immerhin hat Udo Lindenberg ein Lied über sie geschrieben. So als Trost.

1968 – Papst Paul VI. gibt eine Enzyklika heraus, in der er noch einmal bekräftigt, „dass jeder einzelne eheliche Akt nur dann sittlich gut ist, wenn er für die Weitergabe des Lebens offen bleibt“. Mit anderen Worten: Geschnackselt werden darf nur, wenn es der Fortpflanzung dient. Ansonsten ist das Ih-Pfui-Bäh! Auch in der Ehe!

1984 – Swetlana Jewgenjewna Sawizkaja ist die erste Frau, die einen Weltraumspaziergang macht. Und sie bleibt auch die bisher einzige Russin, die einen macht, weil es ihr vermutlich so sehr gefallen hat.