Der 13. August in der Geschichte
Drei Triumphzüge, bekloppte Namen und ein totes Reh
29 v. Chr. – Octavian, der spätere Kaiser Augustus, veranstaltet den ersten von gleich drei Triumphzügen in Rom, die anlässlich seines Siegs über die dalmatinischen Stämme stattfinden. Vermutlich läuft dazu Eddie Murphys Song »Party All The Time«. Ja, Eddie Murphy hat mal gesungen.
523 – Johannes I. tritt die Nachfolge von Hormisdas als Papst an. Er ist damit einer der wenigen frühen Päpste, der keinen komplett bescheuerten Namen hat.
900 – Zwentibold, König von Lotharingien, fällt in der Schlacht gegen aufständische Grafen. Seinen merkwürdigen Namen hat er vor seinem Taufpaten Svatopluk I., der aus Mähren kam und meinte: »Gebt doch dem Jungen meinen Namen!«, woraufhin der quasi übersetzt wurde und daraus Zwentibold wurde. Ja, Svatopluk und Zwentibold ... ich weiß jetzt auch nicht. Jedenfalls hatten die alle merkwürdige Namen. Die Frau von Zwentibold, Oda, heiratet übrigens kurz nach dessen Tod den Typen, der ihn besiegt hat. Der hieß Gerhard. Ich sagte ja bereits: Nur merkwürdige Namen damals.
1521 – Hernán Cortés und seine Konquistadoren erobern Tenochtitlan, die Hauptstadt des Aztekenreiches. Da man bei den Kämpfen schon fast alle Häuser niedergerissen hatte, macht man jetzt einfach damit weiter und baut gleich die ganze Stadt um. Der alte Palast des Herrschers wird abgerissen und ein neuer gebaut. Aus dem alten Tempel wird jetzt eine Kathedrale. Und dann benennt man die Stadt auch noch in Mexiko-Stadt um. Und die Azteken so: »Manno.«
1532 – Die Bretagne und Frankreich geben sich das Ja-Wort. So mehr oder weniger. Eigentlich hingen sie schon eine Weile zusammen, aber um die Sache rechtlich perfekt zu machen, besticht oder bedroht man noch ein paar Adelige, die zustimmen müssen, dann wird endlich die letzte Vereinbarung zur Union unterschrieben.
1876 – In Bayreuth wird unter der Leitung von Richard Wagner erstmals dessen vollständiges Werk »Der Ring der Nibelungen« aufgeführt. Die Aufführung erfolgt in vier Tagen, weil sechzehn Stunden Wagner am Stück vermutlich jeden dazu bringen würden sich zu wünschen, man hätte einen Schlaganfall.
1905 – In Norwegen wird darüber abgestimmt, ob sich das Land aus der Union mit Schweden lösen soll oder nicht. Über 368.000 Männer stimmen für ja, lediglich 184 für nein. Die Frauen dürfen zwar nicht abstimmen, aber die Frauenrechtlerinnen sammeln trotzdem Unterschriften der Frauen. Wie sich herausstellt, haben die auch keinen Bock auf die Schweden. Später stimmen die Norweger auch noch dafür, dass sie wieder einen König haben wollen, der dann erst einmal gesucht werden muss. Der letzte norwegische König starb nämlich im Jahr 1380 und vermutlich war da der Stammbaum nicht mehr richtig nachzuvollziehen.
1942 – Der Walt Disney Film »Bambi« hat in New York Premiere und verpasst den ersten Kindern ein Trauma mit dem Tod der Mutter des Rehkitzes.
1961 – Nachdem ungefähr zwei Monate zuvor der Staatsratsvorsitzende der DDR, Walter Ulbricht, gesagt hatte, dass niemand vor hat eine Mauer zu bauen, sagen die Truppen, die jetzt West-Berlin abriegeln: »Och, na ja, eigentlich bauen wir jetzt schon eine.«
1979 – Das vom privaten, deutschen Hilfskomitee »Ein Schiff für Vietnam« gekaufte Schiff »Cap Anamur« nimmt im Südchinesischen Meer die ersten vietnamesischen Boatpeople auf. Dabei handelt es sich um Menschen, die mit dem Boot aus ihrer Heimat fliehen, weil sie dort von den nordvietnamesischen Truppen verfolgt werden. Deutschland erklärt sich bereit die geretteten Menschen aufzunehmen und irgendwie schaffen es die Helfer nicht als Schlepper bezeichnet zu werden. Noch hat auch niemand ein Problem damit, dass Menschen einfach das Leben gerettet wird.
1996 – Marc Dutroux wird zum wiederholten Mal festgenommen. Bei der Verhaftung im Jahr zuvor hatte man trotz der Kinderstimmen, die hinter einer Wand in seinem Haus vorkamen, gemeint: »Ach, nee, allet jut«, und ihn wieder gehen lassen. Erst nachdem er zwei weitere junge Mädchen entführt hat und jemand sich Teile seines Nummernschildes merken konnte, kommt die Polizei nicht umhin den Kinderschänder endlich zu ergreifen. Ein paar Tage später führt er die Beamten zu den Leichen mehrerer Kinder und seines ermordeten Komplizen und behauptet, dass die Mädchen nicht für ihn gewesen seien, sondern für Leute, die »höchste Protektion von ganz oben« genießen. Daraufhin die Polizeichefs: »Ach?« Komischerweise versterben während der folgenden Ermittlungszeit 27 Zeugen, die im Prozess aussagen sollen. Dutroux erhält am Ende lebenslänglich. Dass er darüber geredet hat, Teil eines größeren Netzwerks gewesen zu sein, verläuft aber irgendwie im Sande.
1999 – Obwohl sie im Grunde schon seit 150 Jahren benutzt wird, erklärt Japan endlich mal die Hinomaru-Flagge (Sonnenscheibenflagge) zur Nationalflagge. Vermutlich haben sich an dem Tag viele Japaner verneigt.
2004 – Die XXVIII. Olympischen Sommerspiele werden in Athen eröffnet. Bis zum Schluss standen die Spiele eigentlich auf der Kippe, weil man mit dem Bau der Sportstätten nicht so richtig in die Puschen kam. Außerdem starben bei den Bauarbeiten 13 Arbeiter, aber man muss das Ganze ja sportlich sehen.
Eine der herausragenden Sportlerinnen ist wie schon die letzten fünf Spiele zuvor die deutsche Kanutin Birgit Fischer. 24 Jahre nach ihrem ersten olympischen Gold holt sie sich ihre achte Goldmedaille und geht dann wohlverdient in Rente.
2016 – Kenny Baker stirbt. Der kleinwüchsige Darsteller ist vor allem dafür bekannt, dass er in allen sechs ursprünglichen Star Wars Filmen die Rolle des R2-D2 spielte. Wenn man denn »in einer Metallbüchse sitzen und hin und her wackeln als Schauspielerei bezeichnen will.