Einsamkeit
Manchmal hab ich Angst vor der Einsamkeit und dem Gefühl der langen Weile. Dann ist es, als würde ich mich vor mir selbst fürchten. Als würde ich ständig vor mir selbst fliehen und als wäre das der Moment, in dem es mich einholt.
Nur ich und meine Gefühle. Ein Blatt Papier und ein Stift. Mein Hund und eine volle Tasse Tee. Ich hab alles was ich brauche. Ich brauche also nichts. Ich hab ein Dach über dem Kopf und Essen gibt es auch. Wenn mir alles zu viel wird, kann ich meine Oma anrufen und sie steht mir mit Rat und Tat zur Seite. Ich kann in die Stadt gehen und ich bin unter Menschen. Man lächelt mich an und ich lächle zurück. Doch ich sehne mich nach irgendwas … ich sehne mich danach, jemanden zu lieben. Ich sehne mich danach, dass dieser jemand mich zurückliebt. Ich sehne mich nach dem Gefühl der Sicherheit. Ich möchte mich in mir selbst sicher fühlen, sodass ich mich auch in der Welt sicher und wohl fühlen kann. Ich habe manchmal Angst, dass ich irgendwann nicht genug haben könnte. Das ich keine Arbeit finde, die mir Spaß macht und das ich nie in der Lage sein werde, so viel Geld zu verdienen, dass ich etwas sparen kann. Aber warum sollte man mehr Geld wollen, als man zum überleben braucht?
Leben spielt sich außerhalb des Geldes ab. Die schönsten Dinge im Leben sind umsonst. Glück kann man nicht kaufen. Also mach dich nicht verrückt. Die Menschen, die dein Glück mit dir teilen, sind bereits in deinem Leben.
Manchmal macht es nur so einsam, wenn dich jeder anlächelt und in dir aber nichts berührt wird, als die Mauer, hinter der du dir dein Gesicht und vor allem um dein Herz verbirgst. Du hast Angst, dein Herz zu verschenken. Du sehnst dich nach diesem einen Wesen, bei dem es funkt oder klick macht oder was auch immer. Du willst, dass sich jemand in deinen Augen verliert und du willst selbst für immer verloren gehen … Du willst für einen Augenblick die Endlosigkeit spüren. Für immer und doch fernab von Zeit …
Was sollte man sich mehr wünschen, als die Möglichkeit zu schreiben, einen schlafenden Hund und eine Tasse Tee neben sich?
So schließen wir die Augen und lassen all das zurück. Die Geschichten über uns. Das wir vielleicht doch nicht genug sein könnten und noch irgendetwas werden müssten. Und wir sind endlich wieder da. Wir tun genug, haben genug und sind es auch. Wir waren es immer gewesen und wir werden es für immer sein. Also Hand auf’s Herz und lass sie dort liegen. Ganz tief einatmen. Spür dein Herz. Wenn es drückt und wehtut, dann darf es das. Lass es ruhig verletzt sein. Es darf sich so fühlen, wie es sich jetzt gerade fühlt …