#10 Was ist eine gelungene Selbstmedikation?
Willkommen bei einem neuen Psychoaktiven Newsletter!
Ich bin wieder aus der Sommerpause zurĂŒck und voller Schaffenswut. In dieser Motivationsphase habe ich auch den Psychoaktiven Newsletter in seinem Konzept ĂŒberarbeitet, damit ihr euch auf wiederkehrende Rubriken verlassen könnt.
Die Rubriken sind nun wie folgt:
Top-Thema
Podcast
Psychoaktiv+
Gastbeitrag
News
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Falls ihr Anregungen und Verbesserungsideen fĂŒr den Newsletter habt, könnt ihr einfach dieser E-Mail antworten.
Und noch eine kleine AnkĂŒndigung: Wir steuern sehr stringent der 100. Folge Psychoaktiv entgegen! YAY! FĂŒr die 100. Folge wollte ich gerne ein Q&A machen und eure Fragen zu mir und meiner Arbeit beantworten. Also antwortet doch gerne auf diese E-Mail mit euren Fragen oder macht es einfach Anonym unter diesem Link:
https://docs.google.com/forms/d/e/1FAIpQLScR_AeWijBqz3nFmCFvj1-yek86IIDrDIskAar-6mEJ4UKNbA/viewform?usp=sf_link (S'ouvre dans une nouvelle fenĂȘtre)Liebe GrĂŒĂe
Stefanie
Um was geht es heute?
Was ist eine gelungene Selbstmedikation? (Top-Thema)
Mit Zucker und Cannabis in den September (Podcast)
SĂŒĂstoffe - die Lösung fĂŒr unser Zuckerproblem? (Psychoaktiv+)
Haben Drogen am Steuer wirklich nichts verloren? - von Fabian Pitter Steinmetz
News
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1. Was ist eine gelungene Selbstmedikation?
Die Erkenntnis, dass der Konsum von psychoaktiven Substanzen der Selbstmedikation dient, war ein groĂer Schritt im SuchtverstĂ€ndnisses. Man erkannte, dass Menschen Drogen konsumieren, um vor allem psychische Schieflagen zu milden wie z.B. mehr Konzentration bei ADHS, Erleichterung des Einschlafens bei Schlafstörungen, DĂ€mpfung unangenehmer GefĂŒhle usw. Auch wenn der Konsum erst einmal zur Milderung gefĂŒhrt hat, kann gerade diese positive Erfahrung zu einer langfristigen Entwicklung eines AbhĂ€ngigkeitssyndroms fĂŒhren. Die sogenannte fehlgeleitete Selbstmedikation. All das macht im Rahmen der Suchttheorie sehr viel Sinn, doch in meiner bisherigen Laufbahn habe ich den Selbstmedikationsbegriff nur in diesem Rahmen kennengelernt. Doch was ist eine gelungene Selbstmedikation? Und woran erkenne ich diese? DarĂŒber wird meiner Meinung nach viel zu wenig gesprochen, doch sowohl fĂŒr die Selbstreflexion, als auch fĂŒr die professionelle EinschĂ€tzung des Konsumverhaltens muss das Thema Selbstmedikation ganzheitlich betrachtet werden. Deswegen habe ich mal eine kleine Liste zusammengestellt, an welchen Merkmalen ich in meiner Beratungspraxis in der Suchthilfe eine sinnvolle Selbstmedikation festgemacht habe:
Der Konsum ist planvoll und kontrolliert
Eine Dosis wurde genau festgelegt
Der Konsum auĂerhalb der festgelegten Dosis ist selten
Dem Konsumenten ist genau bewusst, aufgrund welcher Symptome er Cannabis konsumiert
Die Person kennt sich sehr gut mit Cannabis aus
Die Person tauscht sich mit anderen Betroffenen aus
Der Konsum ist nicht affektiv, sondern klar symptomorientiert
NatĂŒrlich sind diese Aspekte nicht in Stein gemeiĂelt und jeder Fall muss individuell betrachtet werden. Trotzdem hoffe ich, dass diese Punkte zur Orientierung dienen können.
2. Mit Zucker und Cannabis in den September (Podcast)
Nach einer langen Podcast-Sommer-Pause ging es im September endlich weiter mit folgenden Folgen:
Eine Substanz-Folge zu Zucker wurde sich tatsĂ€chlich sehr hĂ€ufig gewĂŒnscht und deswegen tauchen wir in dieser Folge tiefer in dieses Thema ein und gehen vor allem den Fragen auf den Grund: Ist Zucker eine Droge? Kann man von Zucker sĂŒchtig werden?
Mein Artikel im Psychoaktiven Magazin (S'ouvre dans une nouvelle fenĂȘtre) zu diesem Thema hat fĂŒr viel Diskussion gesorgt - also wollte ich das Thema auch noch einmal im Podcast aufgreifen. Wir klĂ€ren in dieser Episode folgende Fragen: Was sind die Rahmenbedingungen fĂŒr Cannabis-Patienten? Was ist eine gelungene Selbstmedikation mit Cannabis? Woran erkenne ich, dass ich mir selbst etwas vormache?
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3. SĂŒĂstoffe - die Lösung fĂŒr unser Zucker-Problem?
ErgĂ€nzend zur Zucker-Folge habe ich mich im Psychoaktiven Magazin dem Thema SĂŒĂstoffe gewidmet. Denn SĂŒĂstoffe werden gerne mal als einfache Lösung fĂŒr einen zu hohen Zucker-Konsum gesehen. Doch funktioniert eine Art Substitution mit SĂŒĂstoff?
https://steadyhq.com/de/5227d881-21e2-404c-bb8c-1f662e83a65d/posts/e2c8a465-f441-4a32-ae82-674dc3fa4793 (S'ouvre dans une nouvelle fenĂȘtre)Das Psychoaktive Magazin ist Teil von Psychoaktiv+. Mit Psychoaktiv+ erhaltet ihr einen werbefreien Podcast-Feed, Zugriff auf die Artikel des Psychoaktiven Magazins, Bonusfolgen und einen privateren Austausch unter Mitgliedern.
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4. Haben Drogen am Steuer wirklich nichts verloren? - Fabian Pitter Steinmetz
Kraftfahrzeuge mit ihrem erheblichen Gewicht und entsprechender Beschleunigung können Waffen sein. Deshalb gibt es einen gesellschaftlichen Konsens, dass man nicht signifikant beeintrĂ€chtigt am StraĂenverkehr teilnimmt. Daher kommen auch AussprĂŒche Ă la "Drogen haben am Steuer nichts verloren." Dabei beeintrĂ€chtigt nicht jede Droge bzw. Dosierung signifikant. Insbesondere Stimulanzien wie Nikotin und Koffein gehören bei einer lĂ€ngeren Fahrt fĂŒr viele mit dazu. Dennoch wĂ€re es fahrlĂ€ssig eine hohe Dosis ohne entsprechende Toleranz zu konsumieren - man stelle sich vor, dass jemand seine allererste Zigarette bei 130 km/h auf der Autobahn konsumiert. Das wĂ€re durchaus gefĂ€hrlich! Jetzt drĂ€ngt sich aber die Frage auf, ob bspw. Kokain grundsĂ€tzlich ein Problem im StraĂenverkehr darstellt. Wahrscheinlich wĂ€re das Rauchen von Crack ein Risiko, aber eine Tasse Kokatee sicherlich nicht. Dennoch wĂŒrde der Nachweis von Letzterer via Drogentest zu zig Problemen fĂŒhren. Es wird in unserem Rechtssystem scheinbar mit zweierlei MaĂ gemessen, was auch der neue, recht konservative THC-Grenzwert suggeriert.
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Görke - eine neue Droge?: (S'ouvre dans une nouvelle fenĂȘtre)Die Droge âGörkeâ breitet sich in Niedersachsen aus. So oder so Ă€hnlich berichten es unzĂ€hlige Medien am 27.09. Dabei handelt es sich aber mit Nichten um eine neue Substanz oder gar einen neuen Trend, sondern um Synthetische Cannabinoide, die mit E-Zigaretten verdampft werden. Auch bekannt unter den Namen Baller-Liquid, C-Liquid und CBD-Liquid.
Das GeschĂ€ft mit der Sucht: (S'ouvre dans une nouvelle fenĂȘtre)Wie viel verdient die Alkohol-Industrie eigentlich mit Menschen, die problematisch konsumieren? Mit dieser Fragestellung setzt sich dieser Artikel von Nathalie StĂŒben auseinander. Gemeinsam mit anderen Wissenschaftler:innen hat sie die alten Zahlen aktualisiert. Fachartikel folgt!
Cannabiskonsum auf der Wiesn: (S'ouvre dans une nouvelle fenĂȘtre) In Bayern wurde der Cannabis-Konsum auf Volksfesten verboten. Da ist ein gerauchter Joint schon mal eine Zeitungs-Meldung wert. Was mich besonders an diesem Artikel stört, ist die Vermischung von Drogen-Konsum und Gewalt. Denn nachdem erklĂ€rt wird, dass Kokain auf der Wiesen sehr hĂ€ufig konsumiert wird, geht der Artikel sofort zum Thema beschlagnahmte Waffen ĂŒber. Ohne Zusammenhang. Was bei vielen Lesen hĂ€ngen bleibt: Drogen = Gewalt.
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