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#18 Ist Mischkonsum immer besonders schÀdlich?

Liebe*r Psychoaktiv-Leser*in,

es ist der Erste im Monat - und damit ist es Zeit fĂŒr den psychoaktiven Newsletter - dem begleitenden Newsletter zum Podcast Psychoaktiv. Das bedeutet spannende DenkanstĂ¶ĂŸe und einen MonatsrĂŒckblick zu den Themen Drogen & Sucht. Außerdem gibt es die wichtigsten AHA-Erlebnisse aus den zwei Podcast-Folgen, die ich in dem Monat herausgebracht habe.

Liebe GrĂŒĂŸe

Stefanie

Um was geht es heute?

  1. Ist Mischkonsum immer schÀdlich?

  2. Crack - wie schÀdlich ist der Passivrauch?

  3. TikTok, Instagram & Co. - Sind wir alle Social Meida SĂŒchtig

  4. Viva la Coca - von Fabian Pitter Steinmetz

  5. Psychoaktiv Presseschau im Mai

  6. Vorschau: Psychoaktiv im Juni

  7. Psychoaktiv+

Psychoaktiv finanziert sich durch Mitgliedschaften! Du möchtest gerne wissenschaftliche Informationen rund um Drogen und Sucht fördern? Dann freue ich mich, dich als Psychoaktiv Mitglied begrĂŒĂŸen zu dĂŒrfen! <3

Top-Thema

1. Ist Mischkonsum immer schÀdlich?

Mischkonsum ist fĂŒr viele Menschen normaler Teil des Alltags. Die wohl am meisten verbreiteten Kombinationen sind Alkohol und Koffein (in Form von Kaffee, Energy etc.), Nikotin und Alkohol oder Nikotin und Koffein. Es ist wie hĂ€ufig bei psychoaktiven Substanzen - das was wir im Alltag gewohnt sind, hinterfragen wir nicht sonderlich, wĂ€hrend uns ungewohnte Kombinationen wie z.B. MDMA und LSD, Cannabis und Opiate gleich besonders schĂ€dlich und risikoreich vorkommt. Doch ist das wirklich der Fall?

Der Mischkonsum macht die Wirkung von psychoaktiven Substanzen im Körper natĂŒrlich komplexer.

Allerdings auf unterschiedliche Weise!

Manche Kombinationen dienen dazu eine unerwĂŒnschte Wirkung von anderen psychoaktiven Substanzen abzuschwĂ€chen. Das können teilweise sehr sinnvolle Kombinationen sein. Eine Praxis, die man natĂŒrlich auch im Umgang mit Medikamenten in der Medizin sieht.

NatĂŒrlich kann es auch den Körper und Geist sehr ĂŒberfordern können, da sich Wirkungen potenzieren oder in gegensĂ€tzliche Richtung steuern. Manche Kombinationen bergen dabei auch ein tödliches Risiko wie z.B. das Mischen von Downern wie Opiate und Benzodiazipinen.

Den Mischkonsum allerdings per se zu verteufeln, fĂŒhrt an der LebensrealitĂ€t unserer Klientel vorbei. In meiner Beratungspraxis ist Mischkonsum inzwischen mehr die Regel als die Ausnahme. Hier gilt es Konsumierende in ihrem Konsum klar zu beraten, Warnungen auszusprechen, wo sie nötig sind und nicht zu ĂŒberdramatisieren, wo es eben nicht nötig ist.

Doch wie kommt man an diese Informationen?

Die bekannteste Kombinationstabelle ist wohl die von TripSit (S'ouvre dans une nouvelle fenĂȘtre). Tripsit betont jedoch, dass dies nur eine schnelle Übersicht geben soll und man natĂŒrlich selbst weitere Informationen sammeln sollte.

In unserem Buch “Drogen und ihre Wirkung” (S'ouvre dans une nouvelle fenĂȘtre) haben wir eine Mischkonsumtabelle anhand Substanzgruppen erstellt. Auch dies sollte die Orientierung bezĂŒglich Mischkonsum deutlich erleichtern.

Mischkonsum ist ein sehr komplexes Thema und ich kann gut verstehen, dass dies erst einmal abschreckt.

Ich bin allerdings davon ĂŒberzeugt, dass das differenzierte Aufgreifen dieses Thema nicht nur gesundheitsfördernd, sondern potenziell auch Lebenrettend sein kann.

BUCH

Ich freue mich mitteilen zu können, dass mein Fachbuch, das ich gemeinsam mit Fabian Pitter Steinmetz im Juni erscheint!

FĂŒr die Veröffentlichung haben wir uns was Besonderes ausgedacht: Wer bei unserem Partner “Autorenwelt” bestellt, bekommt eine von uns persönlich signierte Ausgabe!

Podcast

2. Crack - wie schÀdlich ist der Passivrauch?

WĂŒrdest du lieber in einem Raum mit Crackrauch oder in einem Raum mit Zigarettenrauch verweilen?

Wahrscheinlich wĂŒrden die meisten spontan den Zigarettenrauch wĂ€hlen. Eine besonders kluge Wahl ist dies jedoch nicht.

Denn Crack wird im Gegenteil zu Tabak, verdampft und nicht verbrannt. Dieser Vorgang sorgt dafĂŒr, dass Schadstoffe, die durch den Verbrennungsprozess entstehen, gar nicht erst freigesetzt werden!

In der ersten Psychoaktiv-Folge aus dem Mai schauen wir uns den Crackdampf aber noch genauer an: Welche Inhaltsstoffe hat er? Kann man vom Passivrauchen High werden? Was habe ich zu erwarten, wenn ich in eine Crack-Dampf-Wolke reinlaufe?

Podcast

3. Welche gesellschaftliche Verantwortung gibt es bei Social Media?

Eine neue WhatsApp Nachricht einer Freundin, ich antworte und wie automatisch schließe ich WhatsApp und bin auf Instagram. Was gibt es so Neues? Ich klicke auf die Reels und ZACK 30 Minuten spĂ€ter erwache ich wie aus einer Trance und frage mich, wo die Zeit hin ist. Was ĂŒbrig bleib ist Ärger und Scham darĂŒber, wie man immer wieder in diese Falle tappen kann.

Doch fĂŒr Social Media Apps ist unsere Aufmerksamkeit die WĂ€hrung und fĂŒr diese tun sie sehr viel! Denn die Aufmachung der Plattformen ist so designed, dass oben beschriebenes Szenario stark gefördert wird.

Und hier stellt sich die Frage:

Finden wir das so als Gesellschaft in Ordnung?

In einem LinkedIn Post verglich neulich jemand den gesellschaftlichen Umgang mit Social Media mit unseren damaligen Umgang mit der Tabakindustrie. Kaum Regulation und wenn jemand Probleme aufgrund des Konsums bekommt: Soll er halt nicht rauchen oder in diesem Fall: Soll die Person halt weniger am Handy sein.

Das Problem wird individualisiert, anstatt auf die Quelle zu schauen und sich sinnvolle Regularien zu ĂŒberlegen.

Forderungen gibt es hierbei schon genĂŒgend von der Offenlegung der Algorithmen, bis hin zu tatsĂ€chlicher Durchsetzung des Kinder- und Jugendschutzes (siehe auch meinen Newsletter (S'ouvre dans une nouvelle fenĂȘtre)zur KindeswohlgefĂ€hrdung auf Instagram) und die Bereitstellung von neutralen und nicht algorithmisch getriebenen Plattformen.

In der aktuellen Podcastfolge besprechen wir die Mechanismen hinter Social Media, was eine Social Media Sucht tatsÀchlich ist und was man gesellschaftlich und selbst tun kann!

Dir brennt ein Folgenwunsch unter den Fingern? Dann lass es mich wissen!

Gastbeitrag

4. Viva la Coca - von Fabian Pitter Steinmetz

Ein Grund fĂŒr unsere aktuellen Drogeverbote sind die Vereinten Nationen und ihre internationalen VertrĂ€ge zum Umgang mit Drogen. Dabei wurden auch einige Stoffe verboten, die bei nĂ€herer Betrachung kein unverhĂ€ltnismĂ€ĂŸig hohes Gesundheitsrisiko mit sich bringen, beispielsweise Cannabis und Koka. Deshalb trat bereits im Jahr 2011 Bolvien aus den entsprechenden UN-VertrĂ€gen aus, um dann nach der Streichung von Koka im Jahr 2013 wieder einzutreten. Aktuell gibt es Ambitionen von weiteren, sĂŒdamerikanischen LĂ€ndern Koka aus den VertrĂ€gen zu streichen. Koka, meist gekaut oder als Tee getrunken, ist eine milde Stimulanz, die eher mit einer Tasse Kaffee als einer Nase Kokain zu vergleichen ist. Ein Exportverbot europĂ€ischer Weine und Spirituosen wĂ€re, rein vom substanzspezifischen Risikoprofil her, eher nochvollziehbar als ein Kokaverbot - auch wenn natĂŒrlich allen klar sein sollte, dass eine strikte Alkoholprohibition ebenso mit sozialen und gesundheitlichen SchĂ€den verbunden ist. Es bleibt spannend wie gut sich jene LĂ€nder mit tradionellem Kokaanbau/-gebrauch durchsetzen. Vielleicht steht irgendwann auch Kokatee im Supermarkt zwischen Kaffee und Schwarzem Tee.

Kokain haben wir ĂŒbrigens schon in einen der ersten Folgen im Psychoaktiv Podcast besprochen!

Psychoaktiv finanziert sich durch Mitgliedschaften! Du möchtest gerne wissenschaftliche Informationen rund um Drogen und Sucht fördern? Dann freue ich mich, dich als Psychoaktiv Mitglied begrĂŒĂŸen zu dĂŒrfen! <3

News des Monats

5. Psychoaktiv Presseschau im Mai

In dieser Kategorie findest du eine kleine News-RĂŒckschau ĂŒber den letzten Monat. Was wurde zu den Themen Drogen und Sucht berichtet? Finde es heraus!

💉Mein Ärgernis des Monats war definitiv der reiserische Artikel des Hamburger Abendblatt, in dem Prof. Dr. Thomasius sich darĂŒber beschwert, dass die Cannabislegalisierung nun dazu fĂŒhrt, dass in Hamburg Dealer nun junge Menschen mit gratis Heroin versorgen um sie strukturell abhĂ€ngig zu machen UKE: Cannabis-Legalisierung fĂŒhrt zu Heroin-Konsum bei Jugendlichen in Hamburg (S'ouvre dans une nouvelle fenĂȘtre). Zum GlĂŒck blieb dieser Artikel nicht ohne Antwort stehen. Die Fachstelle fĂŒr Suchtfragen „Sucht. Hamburg“, das Institut fĂŒr interdisziplinĂ€re Sucht- und Drogenforschung (ISD) Hamburg und das Frankfurter Institut fĂŒr Suchtforschung macht deutlich, dass sich in Hamburg kein erhöhter Heroinkonsum zu verzeichnen sei, es keine Hinweise auf solch strukturelles Vorgehen gibt und es sich bei Prof. Dr. Thomasius maximal um anekdotische Aussagen handeln könnte. Sie machen klar: Hamburg ist weit entfernt von einer nĂ€chsten Drogenkrise! Diskussion um Cannabis und Heroin: Keine Heroin-Krise in Sicht | (S'ouvre dans une nouvelle fenĂȘtre)taz.de (S'ouvre dans une nouvelle fenĂȘtre)

đŸŒČDeutschland hat einen neuen Drogenbeauftragten und zwar Virologe Hendrik Streeck (CDU): "Als Arzt und Wissenschaftler will ich nicht mit dem Zeigefinger mahnen, sondern helfen, aufklĂ€ren und handeln.(
) Besonders Kinder und Jugendliche brauchen besseren Schutz – vor Sucht, vor digitalen Risiken und vor neuen gefĂ€hrlichen Substanzen wie synthetischen Opioiden. Ich setze mich fĂŒr eine evidenzbasierte, prĂ€ventive und menschenzugewandte Drogenpolitik ein – zum Schutz der SchwĂ€chsten und zur StĂ€rkung unserer Gesellschaft.“ Hendrik Streeck ist neuer Beauftragter der Bundesregierung fĂŒr Sucht- und Drogenfragen - Der Beauftragte der Bundesregierung fĂŒr Sucht- und Drogenfragen (S'ouvre dans une nouvelle fenĂȘtre). Die Cannabisentkriminalisierung bezeichnet er als Schaden fĂŒr die Gesellschaft.

☃ Bundeskanzler Friedrich Merz kokst mit dem franzöischen PrĂ€sident Manuel Macron und britischen Premier Keir starmer? Ein verpixeltes Video ging im Mai viral, das anscheineind den Kokainkonsum der StaatsoberhĂ€upter beweisen soll. Die Veröffentlichung des Originalvideos zeigt: völliger Quatsch! Das angebliche KokainpĂ€ckchen war einfach ein Taschentuch, das vom Tisch genommen wurde. Mich schmerzt es ehrlich gesagt immer, wenn Drogenkonsum dazu genutzt wird um Menschen zu diffamieren. Es zeigt wie stark die Stigmatisierung von Drogenkonsum ist und wie sie systematische angewendet wird um Menschen zu schaden. KokainvorwĂŒrfe - Video mit Merz, Macron und Starmer sorgt fĂŒr Aufregung | (S'ouvre dans une nouvelle fenĂȘtre)tagesschau.de (S'ouvre dans une nouvelle fenĂȘtre)

❄Eine interessante Reaktion auf diese Video kam allerdings von der Jungen Liberalen (FDP), die daraufhin sich fĂŒr eine Entkriminalisierung von weiteren psychoaktiven Substanzen ausspricht. Junge Liberale in Hessen fordern: Koksen soll legal werden (S'ouvre dans une nouvelle fenĂȘtre)

Hab ich was vergessen? Ihr könnt mir gerne Artikel schicken, die ihr fĂŒr die Presseschaf interessant findet. Einfach dem Newsletter antworten.

Psychoaktiv Mai

6. Psychoaktiv im Juni

Der Juni wird ganz besonders: ich mache meinen ersten Live Podcast! Mit zwei spannenden GĂ€sten spreche ich auf dem Traunsteiner Suchthilfetag ĂŒber die Verantwortung von HausĂ€rzten in der Suchtbehandlung.

Lust auf ein besseres Hörerlebnis durch den werbefreien Premium Feed, mit early Access zu den Podcastfolgen & Kapitelmarkern auf Spotify?

Fortbildungen

7. Meine Fortbildungen oder Live-Termine 2025

Ich bin 2025 wieder in Deutschland und halte auch ein paar Fortbildungen und VortrÀge. Vielleicht interessieren dich folgende Themen:

Psychoaktiv+

Die „Rette Psychoaktiv“-Kampagne ist inzwischen beendet. Ich konnte zahlreiche neue Mitglieder gewinnen, die meine Mission unterstĂŒtzen und ich bin unendlich dankbar!

Ganz haben wir das Finanzierungsziel noch nicht erreicht und ich möchte das Mitgliederprogramm auch gerne fĂŒr euch weiter ausbauen und interessanter machen! Falls ihr Ideen und Anregungen habt, könnt ihr euch gerne immer bei mir melden!

Wer Psychoaktiv weiterhin auch unterstĂŒtzen möchte, kann dies natĂŒrlich auch außerhalb der Kampagne unter diesem Link tun:

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Sujet Psychoaktiver Newsletter

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