prompd-Newsletter | 10.22
Liebe prompderinnen und prompder!
Es ist einfach immer wieder faszinierend, an welchen Themen die internationale Forschungs-Community arbeitet. Einen winzig kleinen Teil aktueller Projekte und Ergebnisse haben wir hier zusammengestellt. Projekte, von denen wir glauben, dass sie innovations- und designrelevant sein können.
Weitere Innovationsimpulse tragen wir gerade für die zweite Ausgabe unseres Readers zusammen. Darunter ein ausführliches Interview zur Frage, wie denn die Batterie der Zukunft aussehen wird. Der Reader erscheint Mitte November, abonnieren können Sie den Reader hie (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)r.
Übrigens – das sagt Prof. Stefan Wölwer zum Reader:
Für uns als Gestaltungsfakultät sind die prompd.news für Lehrende als auch Studierende nicht nur aktuelle Information und Inspiration, sondern auch eine wertvolle Kommunikationsschnittstelle mit anderen Disziplinen der Hochschule.
Prof. Stefan Wölwer, Interaction Design, HAWK Hildesheim/Holzminden/Göttingen (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)
Werden daher auch Sie Member und sichern Sie sich Ihren Wissens-Vorsprung!
Es grüßt herzlichst
Armin Scharf
BLIP 1 | ADDITIVE VERFAHREN
Verkapselte Wirkstoffe drucken
Forscher*innnen der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg haben den Prototypen eines Fingerringes präsentiert, der über einen längeren Zeitraum Insektenschutzmittel abgibt und Träger*innen vor Stechmücken schützt. Der von Merck produzierte Wirkstoff wird verkapselt und dann in einen biologisch abbaubaren Kunststoff eingebracht und per 3D-Druck verarbeitet. Zum Beispiel zu Fingerringen oder Armreifen, aus denen dann den Wirkstoff kontinuierlich verdampft. Die Schutzdauer hängt von der Temperatur, vom Polymer und der Wirkstoff-Konzentration ab. Momentan gehen die Forschenden von mehr als einer Woche aus.
Foto: Uni Halle / Fanfan Du
www.uni-halle.de (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)
BLIP 2 | PHOTOVOLTAIK
Flexibel und hocheffizient
Aus dem Empa-Labor für Dünnschichten und Photovoltaik kommt eine neue Rekordmeldung. Die Forscher*innen haben den Wirkungsgrad für flexible CIGS-Solarzellen auf 22,2 % erhöht. Die lichtabsorbierende Halbleiterschicht besteht aus den Elementen Kupfer, Indium, Gallium und Selen, die im Vakkum auf flexible Polymersubstrate aufgedampft werden. Der Wirkungsgrad stellt einen neuen Rekord dar und lässt flexible Solarzellen immer näher an die PV-Zellen aus kristallinem Silizium mit derzeit 26,7 % rücken. Die Empa arbeitet mit dem Unternehmen Flisom daran, ein Rolle-zu-Rolle-Verfahren zu entwickeln, um die leichten und flexiblen Zellen wirtschaftlich zu machen.
Foto: Empa
www.empa.ch (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)
www.flisom.com (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)
BLIP 3 | ENERGIE
Intelligenter Netzstecker
Das Stromnetz wird tageszeitlich ganz unterschiedlich belastet, während die Stromproduktion per regenerativen Energien nicht immer synchron zur Nachfrage erfolgt. Um das Netz vor Verbrauchspeaks zu entlasten und die Nachfrage dann zu erhöhen, wenn viel Strom ins Netz fließt, hat die FH Kiel (Fachbereich Informatik und Elektrotechnik) zusammen mit Partnern das deutsch-dänisch geförderte Projekt IntelliGrid angeschoben.
Im Mittelpunkt steht der gleichnamige Stecker, der zwischen Verbraucher und Steckdose platziert wird – und letztlich dafür sorgt, dass die Waschmaschine, der Trockner oder die Spülmaschine zeit- und angebotsoptimiert losläuft. Dazu kommuniziert der Stecker über WLAN mit dem IntelliGrid-Server und ruft dort die optimalen Schaltzeiten ab. Das projekt soll evaluieren, ob es möglich ist, große Haushaltsgeräte als schaltbare Lasten zu verwenden.
Derzeit sucht das Projekt noch Interessierte, die beim dreimonatigen Test dabei sind.
Foto: Benjamin Mahler
www.intelligrid.eu (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)
BLIP 4 | KÜNSTLICHE INTELLIGENZ
KI fördert Nachhaltigkeit
Die beiden Fraunhofer-Institute IAO und IPA haben gemeinsam eine Studie erstellt, die zeigt, welche Rolle KI-Systeme zur Verbesserung der betrieblichen Nachhaltigkeit spielen kann. Dazu wurden Quellen ausgewertet und Interviews geführt. Die kostenlos erhältliche Studie „Nachhaltigkeit durch KI“ will ein Leitfaden für die Praxis sein, präsentiert sowohl konkrete Beispiele wie auch eine Liste konkreter Anwendungsoptionen zur Effizienzsteigerung oder Materialreduktion.
www.ki-fortschrittszentrum.de/nachhaltige-ki (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)
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BLIP 5 | MEDIZIN
Sensorpflaster
Zwei Jahre lang hat man am Institut für Oberflächentechnologien und Photonik der Joanneum Research GmbH zusammen mit der Uni Osaka damit verbracht, einen hauchdünnen Sensor zu entwickeln, der direkt auf der Haut platziert wird und dabei unterschiedliche Vitalparameter misst. Das jett präsentierte Sensorpflaster ist nur 0,0025 mmm dick und ist in der Lage die Pulsrate zu detektieren, den Blutdruck und auch die Elastizität der Blutgefäße. Das sensitive Material aus P(VDF-TrFE) befindet sich zwischen zwei Elektrodenflächen, die wiederum auf einer extrem dünnen Trägerfolie aus Parylen appliziert sind. Die minimale Dicke des Pflasters sorgt für eine hohe Sensivität, das piezoelektrische Material wiederum kann sogar Energie gewinnen. Das Pflaster kommuniziert mit einem Smartphone, das die Messdaten speichert und weitergibt.
Foto: Joanneum Research
www.joanneum.at/materials (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)
BLIP 6 | MEDIZIN
Akustische Lungenüberwachung
Der Klang der Lunge ist nach wie vor ein wichtiges Indiz für deren Funktionsfähigkeit. Nicht um das Stethoskop zu ersetzen, aber um es zu ergänzen, wurde am Fraunhofer-Institut IKTS eine mit zahlreichen Akustiksensoren bestückte Spezialweste entwickelt. Die „Pneumo.Vest“ erfasst mittels Piezokeramik-Sensoren die Lungengeräusche auf der Vorder- und Rückseite und kann mittels Software die Situation aller Lungenbereiche visuell darstellen. Das System erfasst die Daten permanent, sodass Menschen mit schweren Erkrankungen auch außerhalb der Intensivstation rund um die Uhr überwacht werden können. Künftig sollen Machine-Learning-Algorithmen die Diagnose zuverlässig unterstützen.
Foto: Fraunhofer IKTS
www.ikts.fraunhofer.de (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)
BLIP 7 | TERMINTIPP
Mensch und Maschine
Das bidt (Bayerisches Forschungsinstitut für Digitale Transformation) präsentiert am 29. November aktuelle Forschungsergebnisse zum Zusammenspiel von Mensch und Maschine. Dabei werden auch ausgewählte Nachwuchsprogramme vorgestellt und der Pflegeroboter GARMI.
Better togehter – Das Zusammenspiel von Mensch und Maschine als Innovationsmotor der Zukunft
29.11.2022 | 18:00-20:00 | Bayerische Akademie der Wissenschaften München