OK COOL gibt Bescheid #01/2025
Liebe Menschen da draußen,
ganz feierlich darf ich (Dom) euch nicht nur im neuen Jahr, sondern auch zur ersten Ausgabe von “OK COOL gibt Bescheid” begrüßen - unserem monatlichen Newsletter, in dem viel Herz, Freude und die Hoffnung steckt, dass euch gefällt, was hier so passiert!
(Wenn nicht: Ab geht die Mail an post@okcool.space, ich freu mich über jedes Feedback!)
Nachdem ich mich von meiner Silvesternacht endlich erholt habe (es stellte sich heraus, dass “Der Goldene Handschuh” (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) kein idealer Film ist, um ihn um Mitternacht alleine mit zwei ängstlichen Katern zu schauen), habe ich mich an diesen ersten Newsletter des Jahres gesetzt, der zum wunderschönen Themen-Blumenstrauß gereift ist. Das hier wartet auf euch:
In eigener Sache: Tolle Neuigkeiten zum Jahresbeginn!
Kleiner Rückblick: Das Steady-Programm im Dezember 2024
Spielkritik: Warum habt ihr mich 2019 hängengelassen?!
Neuzugänge auf der Festplatte
Tolle Neuigkeiten zum Jahresbeginn
Die Kollegen von Stay Forever haben in ihrem Monatlichen Stay Forever Insider (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) wieder einmal die Zahlen der deutschsprachigen Gamingpodcasts ausgewertet, die sich über Crowdfinanzierung finanzieren. OK COOL landete dort auf dem fünften Platz und hatte nach Stay Forever und The Pod das drittstärkste Wachstum von zahlenden Supportern - das macht mich ganz schön stolz. An dieser Stelle also das große Dankeschön an euch da draußen, die diesen Erfolg überhaupt erst möglich machen <3
Und wenn wir schon bei Meldungen in eigener Sache sind - pünktlich zum Start des neuen Jahres habe ich den Social-Media-Auftritt von OK COOL insbesondere auf Instagram aufgewertet: Neue Postings, schönere Grafiken, solche Dinge. Und das gar nicht mal so sehr, um dort viele neue HörerInnen zu gewinnen, sondern vor allem, weil es mir richtig doll Spaß macht - und das wiederum gibt mir Energie für die Podcasts, die ab nächster Woche wieder anstehen. Schön! Wenn ihr euch das anschauen wollt, hier entlang:
Das Steady-Programm im Dezember 2024
Auch im Dezember erschienen für Steady-Supporter jeden Dienstag und Freitag Extrapodcasts, die ich gemeinsam mit Lea, Rainer, Géraldine, Christian und tollen Gästen produziert habe. Hier gibt’s die kleine Übersicht:
OK COOL schmökert: Stalker 2 bei Spiegel Online (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)
Gemeinsam mit dem Journalisten Florian Zandt sprach ich über seinen Text, der den ukrainischen Shooter spannend beleuchtete und blickte mit ihm hinter die Kulissen des Spielejournalismus im Feuilleton.
Call of Duty bereist seit über 20 Jahren mit seinen Spielen unterschiedlichste und meist historische Schauplätze - vom Zweiten Weltkrieg bis zum Irakkrieg in der jüngsten Vergangenheit. Die Frage ist: Bedeutet das nicht auch, dass das Entwicklerteam eine Verantwortung trägt, in ihren Geschichten keinen Quatsch zu erzählen? Oder ist das egal? Das diskutiere ich mit dem Kulturwissenschaftler und Journalisten Martin
Seng.
OK COOL bespricht: Indika (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)
Eine ausführliche Kritik zu einem meiner liebsten Spiele des gesamten Jahres 2024 - mehr gibt’s nicht zu sagen. Einfach mega.
Ich weiß ja nicht, wie es in eurem Spieleregal so aussieht, aber meines kennt vor allem Spiele aus “dem Westen”: Amerika, Europa und ja, auch ein bisschen Japan. Aber sonst? Höchste Zeit für Horizonterweiterung, die ich gemeinsam mit einem Experten unternehme.
OK COOL kauft ein: Wir überraschen uns mit Weihnachtsgeschenken (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)
Pünktlich zum Weihnachtsfest haben Rainer und ich einander Weihnachtsgeschenke gekauft, die wir vor dem Mikrofon auspacken und kommentieren. Und keine Sorge: Diese Spielempfehlungen sind auch nach dem Weihnachtsfest noch gut!
Derzeit hole ich The Legend of Zelda: A Link to the Past nach und der superkompetente Fabian Käufer von Stay Forever begleitet mich dabei. Nun stellte sich heraus: Dieses Spiel ist schwieriger als Gedacht - und so habe ich eine kleine “Hilf mir weiter!”-Pause bei Fabian eingelegt. Es war lustig!
Und schließlich blickt ich am 31. Dezember mit Géraldine Hohmann aus dem OK COOL-Team in die Zukunft (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre): Gemeinsam tauschten wir uns über die Spiele aus, auf die wir uns ganz besonders freuen.
Wenn ihr all das und noch viel mehr hören wollt, lade ich euch herzlich zu einem Steady-Abo ein - Danke <3
Warum habt ihr mich 2019 hängengelassen?
Natürlich ist der Vorwurf, der in dieser Überschrift steckt, ganz schön unfair. Es gab tausend bessere Dinge, mit denen man 2019 seine Zeit verbringen konnte, als schon wieder einen Open-World-Titel zu spielen, der schon wieder Zombies zum Standardgegner macht und schon wieder einen mittelalten, weißen Typen mit Bart zum Helden kürt.
Ich aber, als hoffnungsloser Zombiefilm-Fan, habe mir Days Gone damals ohne zu zögern gekauft - und liebe, liebe, liebe bis heute dieses Spiel, das leider nie den Erfolg feiern konnte, den es eigentlich verdient hatte. Seht ihr anders? Ich erklär euch, warum ihr falsch liegt (quasi), inspiriert von den Weihnachtstagen, an denen ich Days Gone mal wieder ein paar dutzend Stunden lang gespielt habe.
Grund 1: Die Welt ist am Arsch. So richtig.
Beginnen wir bei den Kulissen, die Days Gone für uns zusammenzimmert: Die sind, um bei dem Theaterbild zu bleiben, schimmlig, rostig, heruntergekommen, baufällig. Es gibt keine Schönheit in dieser Spielwelt, selbst der Blick auf die schneeverhangenen Berge am Horizont wird gestört durch das Quieken, Jaulen und Geifern der Zombies, die in dieser Spielwelt allgegenwärtig sind.
Auch die wenigen Außenposten der Menschheit, die sich gegen die Postapokalypse stemmen, kennen nur die Zweckmäßigkeit: Hungernde Menschen arbeiten auf kargen Feldern, bläffen sich mit harschen Worten an und schmücken sich mit abgeschnittenen Zombie-Ohren, die in dieser Spielwelt eine Währung sind (wirklich). Außerhalb der schiefen und krummen Palisaden lauern nicht nur Zombies, sondern auch ausgehungerte Wolfsrudel und vernarbte Kultisten, die mit Bunsenbrennern und Messern hilflosen Wanderern auflauern.
Diese Präsentation ist niederschlagend, manchmal sogar anstrengend zu ertragen, aber auch nur konsequent: ich kann mich an kein AAA-Spiel erinnern, das die Welt einer Postapokalypse so intensiv, herzzerreißend und schonungslos inszeniert, wie Days Gone. Ohne Comic Relief, ohne lustige Easter Eggs, sondern in durchgängigen, schweren Moll-Akkorden. Fantastisch. Immersion mit Ausrufezeichen.
Grund 2: Das Motorrad
Der einzige und gleichzeitig schnellste Weg der Fortbewegung in der Spielwelt von Days Gone ist unser Motorrad: ein schweres Gerät, das im Laufe des Abenteuers weiter ausgebaut und getunt werden kann. Trotz aller Upgrades wird es aber immer ein Motorrad bleiben, das Benzin schluckt, beschädigt werden kann und in Kurven Fingerspitzengefühl verlangt. Mit anderen Worten: Es ist überlebensnotwendig und gleichzeitig wahnsinnig fragil, muss regelmäßig mit gefundenem Benzin getankt und instand gehalten werden.
Diese Eigenheiten macht jede Fahrt zum nächsten Missionsziel zu einem kleinen Wagnis: Hier mal eine Kurve verpasst, dort einen Felsstein touchiert, hier verfahren und schon müssen wir uns allmählich Sorgen darüber machen, in der postapokalyptischen Szenerie zu stranden. Es sind diese kleinen Herausforderungen und Risiken, die verhindern, dass Days Gone wie so viele andere Open-World-Spiele irgendwann zu einem routinierten Abfahren von Missionsmarkern wird. Aber da ist noch mehr.
Der Motorradsitz ist der denkbar unschönste Ort, an dem ich persönlich in einer zombieverseuchten Welt sitzen möchte. Es gibt keine schützende Karosserie, die sich zwischen mich und das Chaos da draußen stellt: Zombies können mich im Vorbeifahren vom Motorrad zerren, Kultisenkugeln dringen ungebremst in meine Brust ein und Auffahrunfälle spüre ich am eigenen (Bildschirm-)Körper. Das ist intensiv, das ist spannend, das ist fordernd - und wertet selbst Routineaufgaben zu spannenden Mini-Abenteuern auf.
Grund 3: Der unsympathische Held
Damit lehne ich mich jetzt so richtig weit aus dem Fenster, denn immerhin war Protagonist-Biker Deacon in fast allen Rezensionen einer der Gründe, der an Days Gone kritisiert wurde: Der Held sei unsympathisch, grummelig, verschlossen und treffe immer mal wieder dumme Entscheidungen. Und ja, all das stimmt - und genau deswegen habe ich Deacon so sehr ins Herz geschlossen.
Erst einmal für den Kontext: Deacon hat eine Menge Scheiße erlebt, bevor das Spiel selbst so richtig beginnt. Mobbing beim Militär, Kleinkriminalität, seine Freundin wird von einem Kind gemessert und sein bester Freund von Kultisten fast bis auf die Knochen verbrannt. Stressige Ausgangssituation, seine durchgehend grummelige Perspektive in die Welt ist da nur logisch (und ein schöner Kontrast zum mittlerweile so gängigen Augenzwinker-Marvel-Humor, ich schau dich an, Dragon Age: The Veilguard).
Kleiner Wermutstropfen: Die Sache mit dem Creative Director
Das hat nicht direkt etwas mit dem Spiel zu tun, sollte aber nicht unerwähnt bleiben: Leider stellte sich der Creative Director von Days Gone, John Garvin. Der nämlich schiebte die enttäuschenden Verkaufszahlen des Spiels maßgeblich auf “woke reviews”, die nicht “damit umgehen konnten, dass ein weißer Typ grummelt und seiner Freundin auf den Arsch schaut”. Naja. Das fand sogar das Entwicklerstudio so abgedreht, dass sie sich von dieser Aussage distanziert haben. (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)
Garvin derweil musste bereits 2019 Mutterkonzern Sony verlassen, weil er eine “störende Persönlichkeit” habe, die Arbeitsprozesse maßgeblich behindert. Hielt ihn allerdings nicht davon ab, noch vor seinem “woke reviews”-Ausbruch SpielerInnen verbal zu attackieren, die Days Gone nicht zum Vollpreis gekauft haben. Zuletzt ärgerte er sich darüber, dass “seine” Spielfigur Deacon einen Auftritt im “Kinderspiel” Astrobot bekommen hat. Unangenehm.
https://x.com/John_Garvin/status/1832253308570104117?ref_src=twsrc%5Etfw%7Ctwcamp%5Etweetembed%7Ctwterm%5E1832253308570104117%7Ctwgr%5E22f19bdff8372cdf12e834cc0378e758563ebad5%7Ctwcon%5Es1_&ref_url=https%3A%2F%2Fwww.redditmedia.com%2Fmediaembed%2F1fbd7b7%2F%3Fresponsive%3Dtrueis_nightmode%3Dtrue (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)Der Creative Director ist ganz schön daneben, aber Days Gone bleibt ein Spitzenspiel, das ich euch wirklich mit aller Inbrunst ans Herz legen möchte. Spielt es, genießt es, Titel dieser Art sind heute selten geworden.
Frische Neuzugänge auf meiner Festplatte
Während der Feiertage winkte die Welt der Spiele wieder mal mit der ganz großen Rabatt-Flagge. Ich habe also zugeschlagen, mir ein paar neue Titel eingesammelt und will euch die, die mir besonders gut gefallen, weiterempfehlen.
Loco Motive: (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) Charmantes Point’n’Click-Adventure, nicht zu schwer, unerwartet spannend, wahnsinnig gute Synchro
Draft of Darkness: (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) Kartenspiel trifft auf Dungencrawler trifft auf osteuropäische Härte, ziemlich einzigartige Stimmung
Golf Club Nostalgia: (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) Entspanntes Golfspiel in den Ruinen der Menschheit, garniert mit einem fiktiven Radiosender, der richtige Banger abspielt
Mindlock - The Apartment: (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) Nochmal Point’n’Click-Adventure, dieses Mal aber mit trockenem Humor und Alltagsängsten
Damit sind wir am Ende des monatlichen Newsletters von OK COOL angelangt, der euch hoffentlich so gut gefallen hat wie mir! Wenn nicht, oder wenn doch, oder wenn es ganz andere Gründe gibt, mir zu schreiben, dann gerne hier: post@okcool.space (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)
Ich wünsche euch einen fantastischen Januar! Kuss!
-Dom