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Willy Innecken

(10. November 1922 – 26. April 2015)

Willy Innecken liebte seine Heimat mit allem was dazugehört. Besonders am Herzen lag ihm dabei der Schutz der Natur. Im April 1979 hatte Willy Innecken so erstmalig eine Ortsgruppe der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft Oldenburg (OAO) in Ganderkesee gegründet, die es im Oldenburger Land schon seit 1922 gab. Im Fokus stand damals noch eindeutig die Vogelkunde beziehungsweise der Schutz von Lebensräumen von Vögeln.

Allerdings fasste die Gruppe ihren Tätigkeitsschwerpunkt damals thematisch immer breiter auf und bearbeitete auch viele andere Felder des Naturschutz- und Umweltschutzes. Die Umwandlung des Deutschen Bund für Vogelschutz (DBV), dem die OAO angehörte, zum Naturschutzbund (Nabu) passte da gut. 1990 wurde dann auch die dazugehörige Satzung geändert, und die Ortsgruppe trug nun den offiziellen, aber wenig einprägsamen Namen "Naturschutzbund Deutschland – Deutscher Bund für Vogelschutz – Ornithologische Arbeitsgemeinschaft Oldenburg – Gruppe Ganderkesee".

Über 30 Jahre war stets Willy Innecken der Vorsitzende der Gruppe. Exemplarisch und vorbildlich gestaltete er die Arbeit einer kleinen engagierten Naturschutzgruppe vor Ort ohne dafür wirkliche Vorbilder gehabt zu haben. Heute gibt es unzählige Ortsgruppen von Naturschützern im Oldenburger Land, für die Willy Innecken das pionierhaft vorbereitete. Neben den regelmäßigen Treffen der Gruppe organisierte er unzählige Pflegeeinsätze und schrieb Stellungnahmen zu einer Vielzahl von Themen. Ein Schlatt in Hengsterholz ("NABU-Schlatt") wurde erworben und gepflegt, das heute eines der höchsten Moorfrosch-Vorkommen in Nordwest-Deutschland hat.

Willy war gleichzeitig sportbegeistert - sein Amt im Naturschutz verschaffte ihm durchaus zusätzliche gesunde Bewegung: Briefe und Mitteilungen an seine Naturschutz-Freunde und Unterstützer verteilte er gerne selber im Ort und suchte (und fand) dabei oft das Gespräch mit den Adressierten.

Willy Innecken war engagiert und durchaus streitbar. Auseinandersetzungen ging er nicht aus dem Weg. Eine mir erzählte Geschichte geht folgendermaßen: In der Bauerschaft Bookhorn in Ganderkesee wurde dem Naturschutz eine kleines Areal von etwas mehr als einem Hektar zur Verfügung gestellt – das Bookhorner Dreieck. Bagger rückten an und sollten das Gelände gestalten. Allerdings mussten die Bauarbeiter eine Zwangspause einlegen, weil Willy und sein Gegenpart von einem anderen Naturschutzverein auf Sandhügeln standen wie Feldherren und von dort aus lauthals diskutierten, wie denn das Gelände hinterher auszusehen hatte.

Ich persönlich habe Willy aber nur als liebenswerten und hilfsbereiten Menschen kennengelernt. Sein Motto lautete: „Um junge Menschen und alte Bäume muss man kämpfen.“ So war es für mich persönlich als relativ junger Naturschützer ein Glück auf ihn zu treffen und ich verdanke ihm meinen gelungenen Einstieg in die Naturschutz-Arbeit in der Gemeinde Ganderkesee. Hatte ich vorher doch bei den anderen Naturschutzvereinen angeklopft und meine Mitarbeit angeboten – nur schien diese nicht so willkommen gewesen zu sein, wie ich erhofft hatte.

Bei Willy war das anders. Nachdem wir uns kennengelernt und längere Zeit unterhalten hatten, übertrug er mir ohne weiteres die ehrenvolle Aufgabe, die Leitung der Nabu-Ortsgruppe zu übernehmen. Dieses Amt führte ich dann nach bestem Wissen und Gewissen ein paar Jahre aus. In dieser Zeit konnte ich jederzeit Willy um Rat fragen und seine freundlichen und wohlgesonnenen Unterweisungen in seinem urigen Dachzimmer, der Uhlenflucht, bleiben mir wohl für immer im Gedächtnis.

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