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Woanders isses auch nett

Kommt man aus Frankfurt am Main, sieht man sich mit permanenter Veränderung konfrontiert: Kaum ein Gebäude der Jahre 1945 bis 1995, das nicht umgestaltet oder zugedämmt ist, kaum ein „Traditionsgeschäft“ mit altertümlichen Schriftzug und würdevoll verschrummelter Einrichtung. Außengestaltungen, die älter als zehn Jahre sind, werden nicht mehr gepflegt – ob Fußgängerzone oder Grünanlage. Und die Frankfurter U-Bahnhöfe scheinen nur gebaut, um von ihren Betreibern gleich nach Einweihung teilzerlegt zu werden, um dann für immer und ewig ein Dasein als verdrecktes Dauerprovisorium zu fristen. Woher der extreme Veränderungsdrang kommt, dem die fünftgrößte Stadt Deutschlands unterworfen scheint, kann man nur mutmaßen. Vielleicht, weil der internationale Finanzplatz flächenmäßig im Verhältnis sehr klein ist. Hier ist fast überall gleich City: nur 248 Quadratkilometer misst Hessens größte Stadt - sie sollen stets auf neuestem Stand glänzen.

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