This way, please!
Ein Dorfplatz, irgendwo im Kopf, kurz nach Sonnenaufgang, menschenleer. Schwalben ziehen durch den Himmel, landen auf dem Wipfel des einzigen Baumes und machen einen Sommer. Schön, denke ich, und so ruhig, vergleichsweise wenige Reize. Ein laues Lüftchen umweht die Zeit. Ich schaue auf die Uhr. Es ist kurz nach Gewohnheit. Von Neugier keine Spur.
Dann plötzlich Schritte, ein Trampeln. Aus einer kleinen Gasse kommt der Tag mit breitem Grinsen und brüllt „Päng! Päng!“ Kommt direkt auf mich zu. Ein „Guten Morgen“ hätte auch gereicht. Aber nein. „Päng! Päng!“
„Möchtest du ein paar Unannehmlichkeiten?“, fragt der Tag selbstgefällig.
Ich möchte nicht, warum auch.
„Nein, möchte ich nicht, aber habe ich eine Wahl?“
Der Tag überlegt kurz. Sehr kurz. „Nein“, sagt er und kredenzt mir unverzüglich das Gegenteil von gut. Aufgeregt verlassen die Schwalben den Baum und zirpen durch einen ungeduldigen Himmel, der sich vom Blau entfernt.
In mir ploppt ein kleines Tohuwabohu an die Oberfläche und legt den Grund zur Freude frei. Er wirkt etwas pflegebedürftig. Am Rand des Wahnsinns ist die Wirklichkeit offensichtlich eine andere.
Abenteuerliche Zeiten. Man könnte fast schon wieder müde werden, so kurz nach Sonnenaufgang, auf dem Dorfplatz, irgendwo in meinem Kopf. Menschenleer, aber voller Eindrücke.
Der Tag bleibt bei mir, doch vielleicht irrt er sich auch. Ich habe die Wahl.
„This way, please!“, sage ich mir, und schon spüre ich Bewegung. Für den Rest des Tages winde ich mich in den Vorzügen der Begeisterung und versuche, nicht unkoloriert in mittelgroße Situationen zu schwanken.
Was ich eigentlich sagen möchte: hier ein paar aktuelle Textverdunkelungen.
Ich wünsche dir immer genug Farbe in den Situationen.
Bunt bleiben, so wichtig.
Auf bald,
Dirk