Passer au contenu principal

Ein Herbstgedicht

CN: Tod/Sterben
Bild: digitaler_herbst (2024)

In des Sommers letzten Zeiten
ganz kurz vor den Winterbreiten
Tief in Gaias Todeslied
ein jeder Vogel davor flieht

Und von des Baumes letztem Blatt
stürzt ein Vogel sich herab
schnappt den Wurm noch in der Luft
verbreitet sanften Todesduft

Ein jeder Mensch hasst diese Zeit
Todeslied gar weit und breit
von jedem Zweig ein Opfer fällt
golden auf den Boden schnellt

Dieses liebe Todgeleit
in der schönen Todeszeit
verleitet stark zu Poesie
Ja, den Herbst mocht’ ich noch nie!

HINWEIS
Das Original habe ich am 21.10.2005 geschrieben. Ich war 15 und meine damalige Deutschlehrerin hat uns mit Herbstgedicht gequält und wollte, dass wir jetzt auch alle ein herbstromantisches-goldene-Blätter-kühler-bla-Gedicht schreiben. Der Mensch muss aber auch schon mit 15 Prinzipien haben. Das wollte ich deshalb nicht, starrte aus dem Badezimmer auf einen Baum, bekam eine Idee, rannte an meinen Schreibtisch und schrieb ein Anti-Gedicht.
Meine damalige Dysthymie schimmert hier auch unverkennbar durch die Buchstaben. Insbesondere im Original der beiden Änderungen.
Ich habe aus Gründen ein paar Änderungen eingefügt: (CN: Tod/Sterben)
Zeile 3 war ursprünglich: “betreiben viele S****d”
Zeile 10 war ursprünglich: “S****d gar weit und breit”
Sujet Gedichte & Kreatives

0 commentaire

Vous voulez être le·la premier·ère à écrire un commentaire ?
Devenez membre de Linguri et lancez la conversation.
Adhérer