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Lerne Dein Lieblingspublikum besser kennen !

Liebe Schreibbegeisterte, Liebe angehende SachbuchautorInnen,

manche Leute lieben es, im Januar das Haus zu renovieren. Ich habe stattdessen in meinem Newsletter aufgeräumt.

Die „Let me edutain you! Sachbuchwerkstatt“ ist umgezogen und ist ab heute ein ganz eigenständiges Newsletter-Projekt hier auf Steady..

Wenn ihr euch für spannende Neuigkeiten rund um Mikroben und aus meinem Autorinnen-Leben & Tipps zum Lesen interessiert, dann seid ihr weiterhin im Mikrobenzirkus-Newsletter (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) genau richtig.

Wenn ihr euch aber hier bisher vor allem für die Schreibtipps rund um Sachbücher und Ratgeber interessiert, dann abonniert bitte zukünftig auch die „Let me edutain you! Sachbuchwerkstatt“ unter dem unterstehenden Link.
Hier erfahrt ihr auch die Termine für die monatlichen Community-Treffen und die Seminare.

Und damit sind wir auch schon beim aktuellen Monatsthema. Im Dezember ging es noch darum, das ultimative Sachbuchthema (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)passend zu eurer Persönlichkeit zu finden.

Nun gehen wir einen Schritt weiter. Wie könnt ihr eure Zielgruppe, euer Lesepublikum noch besser kennenlernen?

Steig in die Schuhe deiner Leser und Leserinnen!

Warum ist das nötig, werden jetzt einige fragen? Ich (als Experte oder Expertin) schreibe einfach darüber, was ich am besten draufhabe und was mich interessiert! Das wird schon passen!
Mein Buch ist interessant für alle, die lesen? Also, eigentlich fast alle!

Wirklich?

Das hat mit Kundenorientierung und Zielgruppen-Denke in etwa so viel zu tun wie Strickkrawatten und Comicsocken zu Weihnachten, weil man sie selber am liebsten trägt.
Oder die gefürchteten Marmeladen-Experimente einer lieben Verwandten, die regelmäßig als Geschenke in meiner Familie mitgebracht wurden. Ich erinnere mich noch an eine giftig-blaugrüne Birne-Curaçao-Marmelade. Meine Tante war sich so sicher, dass dies ihre beste Kreation wäre. Ich schmeckte nur Seife…

Es hilft uns überhaupt nicht weiter, wenn wir als AutorInnen nur ganz allein verliebt in unser Thema sind. Wir können unseren Leser, Leserin leider nicht mit einer Pistole dazu zwingen, unser Buch zu kaufen, wenn sie vor dem Buchregal stehen.

Es ist nackte Realität, dass sich nicht JEDER für Bakterien, Pilze, Evolutionsbiologie oder Ahnenforschung interessiert – auch wenn wir selbst dafür brennen.

Es bleibt uns nur, in die „Schuhe unserer Leser und Leserinnen zu steigen“ und sie besser kennenlernen, damit wir den Geschmack des Publikums besser treffen. Versetz Dich also in die Lage hinein, um die Bedürfnisse, Wünsche, Probleme und Perspektiven besser zu verstehen.

Es wird deine Arbeit als AutorIn enorm erleichtern, wenn du dein Publikum gut kennst:

  • Du kannst Dein Thema besser eingrenzen und dein Buchkonzept ausrichten.

  • Du wirst nicht nur das schreiben, was dich selbst interessiert. Deine Leser stellen andere Fragen als du als ExpertIn und haben einen anderen Wissenshorizont.

  • Deine Zielgruppe bestimmt, ob du für ein Fach oder Laienpublikum schreibst.

  • Auch der Verlag möchte eine Zielgruppendefinition von dir.

  • Du verzettelst dich nicht beim Inhalt und weißt genau, was du schreiben und was weglassen musst.

  • Du hast eine klare Abstimmung von Inhalten auf den Lesernutzen, dann wird es auch eher gekauft

  • Die Definition der Zielgruppe ist auch wichtig für dein Buchmarketing und die Werbekanäle.

Habe den Mut zum Fokussieren!

Schreib nicht für alle, aber für möglichst viele!

Dabei hilft ein ganz einfacher Test: Versuche einen bestimmten Personenkreis in einem persönlichen Gespräch für Dein Thema zu begeistern. Gelingt das, dann zählen sie zur Zielgruppe deines Buches. Bei allen anderen brauchst du dir keine weiteren Hoffnungen machen.
Kein Autor, keine Autorin erreicht alle Leser! Selbst der Dalai Lama nicht.

Paradoxon: Je enger die Zielgruppe, desto weiter ist der Käuferkreis. Dabei hilft Dir dein Alleinstellungsmerkmal als AutorIn.

Schau nicht nur auf Deutschland!

Als Autor und Autorin von Sachbüchern und Ratgebern hast du nicht nur eine Leserschaft in Deutschland. Deine deutschsprachigen Bücher werden auch in der Schweiz und in Österreich gelesen. Schreibe von Anfang an für ein (fast) internationales Publikum und bieten allen den gleichen Lesernutzen, wenn z.B. gesetzliche Bestimmungen der kleineren Länder in deinem Sachbuch berücksichtigt sind.

Trends aufspüren - Das richtige Thema zur richtigen Zeit!

Beobachtet man den Buchmarkt, dann fallen solche Aussagen wie: „Die Autorin hat den Nerv der Zeit oder des Publikums getroffen“.
Unser Sachbuchthema muss eine aktuelle Relevanz für unsere eng gesteckte Zielgruppe haben.
Warum braucht man dieses Thema gerade jetzt?
Um mit deiner Themenfindung nah an den Trends und Entwicklungen zu sein, solltest du den Buchmarkt genau beobachten und das westliche Ausland mitberücksichtigen. Gibt es vielleicht einen Trend in England, Frankreich oder den USA, der bald nach Deutschland, Österreich und die Schweiz „herüberschwappt“?

ABER: Wenn ein Trend schon in aller Munde ist, dann bist du zu spät und kannst dir fast sicher sein, dass schon andere AutorInnen an Büchern dazu arbeiten.

Persönliche Anekdote dazu:
Bei meinem Mikrobiom-Sachbuch “Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihre Türklinke” gab es vorher eine Schwemme von wissenschaftlichen Studien, die die Häufigkeit von bestimmten Mikroben in unseren Häusern analysierten und die Einflüsse auf unsere Gesundheit. Es war klar, dass sich darauf auch andere Autoren und Autorinnen stürzen würden. Also musste ich sehr schnell sein. Trotzdem war der Schreck kurz vor meiner Buchpublikation groß!
Die zwei Bücher, die etwa parallel auf den Markt kamen waren: “Ein Keim kommt selten allein” von Markus Eggert und “Keim daheim” von Dirk Bockmühl. Trotzdem heben alle Bücher ihr Publikum gefunden, weil wir alle einen anderen persönlichen Erzählansatz hatten. Mit Dirk Bockmühl bin ich später gemeinsam in einer Lesereihe zu Hygiene im Alltag des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung aufgetreten.

Zielgruppe und Kollateralleser

Es gibt Sachbücher, die sehr erfolgreich sind, die ich aber nicht kaufe oder lese, weil mich die Thematik noch nicht interessierte. Trotzdem lese ich sie dann später doch noch quer, weil ich sie für eine Recherche brauche oder ich muss mir für einen Vortrag eine Meinung bilden: Timothy Ferriss, Rosling, bestimmte Biografien, für einen Klimathriller vertiefende Literatur über Permafrost in Kanada und das Leben in der Antarktis usw. …Ich habe also trotzdem einen Lesernutzen vom Inhalt.

Neben deiner primären Zielgruppe, die sich bei Beratern und Coaches beispielsweise genau mit deinen potenziellen Kunden überschneidet, werden also immer auch noch LeserInnen zu dir kommen, ohne dass du dich um diese bemühen musst.

Für diese „Kollateralleserschaft“ brauchst Du keinen inhaltlichen Spagat zu machen. Sonst passiert nur folgendes:

  • Du verzettelst dich inhaltlich: Bietest fachliche Hintergründe, die den Laienleser in der Tiefe und Ausführlichkeit gar nicht interessieren.

  • Du findest die passende Sprache für deinen Leser oder Leserin nicht, wenn Du zwischen Experten und Laien schwankst.

„Willst du es allen recht machen,
machst du es niemanden recht.“
(Aisopos, Sklave der griechischen Antike)

Setz Deinen Lieblingsleser/In neben dich!

Bevor ich im Job in meiner Pressestelle ein neues Format für ein treffsicheres Marketing konzipiere, denke ich zuerst über die Zielgruppe nach. Sonst gehen die Projekte schnell in die Hose – machen viel Arbeit und laufen trotzdem nicht gut.

Ein Leser oder der Leserin in unserer Zielgruppe lässt sich im ersten Schritt ganz einfach über drei Kategorien definieren:

1.     die geschätzten biographischen Daten
(Alter, Geschlecht, Einkommen, Bildung, Beruf)
Wer sucht nach dieser Art von Buch oder nach diesem Thema am häufigsten?

2.     Leserinteresse universal oder spezifisch?
Sachbücher kann man in zwei Gruppen einteilen: Universal interessante Bücher für ein sehr breites Publikum, mit Themen und Aussagen über die Welt, den Menschen…
Beispiel: „Rendezvous mit einem Oktopus“ von Naturforscherin Sy Montgomery haben auch viele Menschen gelesen, die sich nicht für Meeresbiologie und Kraken interessieren - weil es sehr spannend und unterhaltend ist.

Demgegenüber stehen spezifische Sachbücher für Menschen, die sich genau für ein Thema interessieren.
Beispiel: Diagnose Krebs. Das Überlebensbuch für die Seele“, von Angela Grigelat

3.     Welches Bedürfnis hat der/die LeserIn?
Sucht er oder sie Informationen, Unterhaltung, Lösungen, eine Anleitung mit meiner Diagnose umzugehen?

Pars pro toto – Trick: Schreibe nur für eine einzige Person!

Alle diese oben genannten detaillierten Beschreibungen der Lesermerkmale sind wenig hilfreich. Deshalb haben wir professionelle AutorInnen, Journalisten oder Texterinnen noch einen Trick.

Wir picken uns eine einzelne Person aus dem Publikum heraus und setzen sie uns direkt gegenüber hinter den Bildschirm, wo sie uns direkt anschauen kann, wenn wir unsere Gedanken in die Tasten hauen.

Es kann eine sehr interessierte Teilnehmerin aus deinen Workshops sein oder deine Lieblingskundin. Du kannst dir für jedes deiner Kapitel auch jemand anderen vorstellen. Sie sollten dir wohlgesonnen aber trotzdem kritisch sein.
Mach Dir ein Bild von ihm oder von ihr und hänge es wirklich hinter deinen Computer!

Hier kann auch ein Ausflug in die Belletristik helfen, indem du Dir deinen Protagonisten oder deine Protagonistin einfach selbst skizzierst: Alter, welcher Arbeit gehen sie nach, welche Probleme, Wünsche und Ziele haben sie?

Meine Lieblingsleserin für diesen Newsletter ist beispielsweise etwa 35-40 Jahre, Wissenschaftlerin, die auch in der Öffentlichkeit sichtbar ist und Vorträge halten muss.
Sie möchte gern ein populärwissenschaftliches Sachbuch über ihr Forschungsthema schreiben. Ihr fällt es aber noch schwer, aus ihrer komplexen Wissenschaft ein Thema für ein Laienpublikum herauszuschälen, das viele interessiert und sich für ein Buch eignet.
Sie hat Ideen, strukturiert sie etwas an, verwirft sie wieder. Sie weiß noch nicht so richtig, wie sie das ganze Thema Sachbuch angehen soll.
Zudem ist ihr Job stressig und ihr fällt es schwer, im Alltag mit Kind und Kegel am Bücherschreiben dranzubleiben. Das Buchprojekt dümpelt über Monate, über Jahre…

Nun seid ihr dran! Wie sieht euer idealtypischer Leser oder Lieblingsleserin aus?

Im nächsten Schritt könnt ihr nun genau darüber nachdenken, wie ihr eure LeserInnen im Sachbuch ansprechen und „abholen“ wollt und wie ihr eure dazu passende Autorenstimme findet?

Eine sehr gute Spiel- und Trainingswiese, um euer Lieblingspublikum als Sachbuchautoren zu finden, ist ein thematischer Blog. Ich habe das mit meinem Blog Mikrobenzirkus so erlebt.

Beim nächsten Mal…

geht es deshalb darum, ob sich ein Blog auch 2024 noch lohnt und wie er euch helfen kann, die eigene Schreibstimme und ein Lesepublikum zu finden. Ich lasse euch an meinen Erfahrungen mit meinem Blog „Mikrobenzirkus (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)” teilhaben und erzähle, wieviel Arbeit und Recherche es noch brauchte, bis aus der ersten Idee mein Sachbuch „Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihre Türklinke“ entstand und publiziert wurde.

Nächster Community-Treff:
Kreativer Autor*innenaustausch am 19.1.2024 um 18:30 Uhr

Alle Paid-Mitglieder haben am Freitag, den 19.01. 2024 um 18:30 Uhr Gelegenheit mit mir eure Konzepten zu diskutieren.
Ich freue mich auf den konstruktiven Austausch mit euch!

Hier könnt ihr Mitglied werden:


Meldet euch auch gern zu den kostenlosen Schnupper-Terminen an.
Diese Info-Treffen organisiere ich für euch nach Terminabstimmung ab mindestens 5 Anmeldungen unter susanne_thiele@gmx.de (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre).
Bei diesen Zomm-Meetings beantworte ich euch häufige Fragen zur Sachbuchwerkstatt und gebe ich euch ein ersten Überblick, welche Themen auf euch zukommen, wenn ihr ein Sachbuch von der Idee bis zum Buch professionell konzipieren und auf den Markt bringen wollt.

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PS: Ich freue mich, wenn euch dieser Newsletter zusagt. Empfehlt ihn sehr gerne weiter über diesen Link.

Schreibt mir sehr gerne!

Ich freue mich über jedes Feedback und antworte euch so schnell ich Zeit finde…

Viele Grüße aus der Sachbuchwerkstatt

Eure Susanne Thiele

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