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Haltet die Zeit an!

Hast Du auch manchmal das Gefühl, dass die Zeit mit den zunehmenden Jahren immer schneller vergeht??? Ich hatte diesen Eindruck in den letzten zwanzig Jahren immer häufiger, um nicht zu sagen, galoppierender. Eine Weile dachte ich, das sei ein normales Alters-Phänomen, auch wenn ich das nicht gern höre, muss ich zugeben.

Dann habe ich begonnen, mich mit der Zeit auseinanderzusetzen. Ich habe Bücher zum Thema Zeit gelesen. Sachbücher, wichtige Bücher, weniger wichtige Bücher und verdammt skurrile Bücher. Sehr zu empfehlen ist an dieser Stelle Martin Suters “Die Zeit, die Zeit”. Das steht on top meiner Liste, ich gestehe aber, dass ich es nicht auf diese Art geschafft habe, die Zeit anzuhalten.

JA genau!

Ich habe es tatsächlich geschafft!

Mir ist endlich langweilig!

Heute war mir das erste Mal seit 20 Jahren langweilig. Es war keine Langeweile, weil ich nichts zu tun hatte, sondern diese ganz besondere Form der Langeweile, die sich einstellt, wenn man das Tempo seines Lebens wieder dem Tempo anpasst, das die Seele will. Das fühlt sich dann nicht nach „mir ist laaaaaaaaaaaaaaangweilig“ an, sondern nach „Wirklich??? Es ist erst Donnerstag?“ Ich fühle mich „proud as punch“, das geschafft zu haben. Es ist erst Donnerstag und ich nehme das nicht wahr, weil ich in einer Arbeitswoche gefangen bin, die nicht und nicht vergehen will und auch nicht, weil am Wochenende etwas passieren wird, das ich kaum mehr erwarten kann. Überhaupt nicht.

Nun fragst Du Dich sicher, WIE ich das gemacht habe. Ich habe, über Jahre verteilt, Maßnahmen gesetzt. Diese haben sich aus meiner Recherche entwickelt, sind langsam dazu gekommen, aber ich denke, man kann das auch einfach so umsetzen.

1.      Ich habe eine fixe Morgenroutine, die mir Freude macht. Also nicht auf Zwang meditieren, sporteln oder sonst was, sondern eine Routine, auf die ich mich freue, nachdem ich aufgestanden bin. Nach dieser Morgenroutine schreibe ich an meinem jeweils aktuellen Schreibprojekt, und zwar bis Mittag. Ich habe anerkannt, dass das meine Arbeit als Autorin ist und im Mittelpunkt meines Arbeitstages stehen darf. Freude!

2.      Ich nehme nur noch Termine und Verabredungen war, die mir Freude machen oder Sinn ergeben. Wenn zum Beispiel ein Kunde einen Termin möchte, der mir nur die Zeit stiehlt und uns beiden nichts bringt, lehne ich diesen charmant, aber bestimmt ab. Kostet mich das Kunden? Nein. Glaub mir – als Texter*in gewinnst oder verlierst Du Kunden auf andere Weise, aber sicher nicht dadurch, dass Du einfach klare Grenzen setzt.

3.      Ich nehme nur noch Arbeiten an, die mir Freude machen und/oder die ich sehr gut kann. Heute ist ja doch so, dass man alle fünf Minuten etwas Neues lernen soll, um alle zufrieden zu stellen. Ich lerne auch gern Neues. ABER ich habe erkannt, dass ich nicht ALLES lernen kann!

4.      Ich wähle meine Freunde sorgsam. Wer sich lediglich in meiner Nähe aufhält, um persönliche Befindlichkeiten abzuarbeiten oder meine Kraft zu nutzen und zu benutzen, rückt aus meinem inneren Zirkel. Ich weiß, das klingt hart!!! Aber solltest Du ein klassischer People Pleaser sein (wie ich einer war), dann denk daran, dass die Kraft, es allen recht zu machen, keine 50 Jahre hält. Auch nicht bei Dir 😉

5.      Ich praktiziere mit meinen engen Freunden das so genannte „Hausbanksitzen“. Wir sitzen und reden, ob in person oder virtuell, und erzählen einander, was so passiert ist. In der vergangenen Woche, im vergangenen Monat. Wir lassen das, was erzählt wurde, UNKOMMENTIERT. Keiner macht sich wichtig, keiner mischt sich ein. Unterstützung wird gegeben, wenn man darum bittet.

All diese Maßnahmen sind ein kleiner Ausschnitt aus meinen Ergebnissen in der Forschung um die Qualität der Zeit. Ich freue mich, das mit Euch zu teilen!

So.

Genug geschrieben.

Die Langeweile ist der Ort, in dem die Kreativität geboren wird. Darum muss ich jetzt schreiben ;-)

Alles Liebe, Deine Romana

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