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Online in meinem eigenen Leben

Unsere Autorin will einfach mal abschalten: sieben Tage ohne Social Media am Tyrrhenischen Meer. Nur Sonne, Luft und eine alte Liebe…

Ich werde euch vermissen, sinniere ich, und dann mache ich mit allen Schluss. Mit meinem rechten Daumen drücke ich auf das kleine magentafarbene Quadrat und verbanne meine Instagram-App auf die allerallerallerletzte Seite meines Handy-Displays. So, als würde ich sie ganz weit hinten im Schrank zwischen meinen alten, verkrumpelten Pullis verstecken, um auf keinen Fall mehr Zugriff darauf zu haben. Jedenfalls nicht so einfach. Ich könnte die App natürlich auch löschen oder deaktivieren, aber das traue ich mich nicht. Was, wenn es schief geht? Wenn ich nie wieder bei dem ganzen Social-Media-Remmidemmi mitmachen kann? Bitte keinen kalten Entzug. Ich möchte meine 1979 allerbesten Freunde doch nicht für immer verlieren. Ich brauche nur mal eine kleine Pause. Etwas Abstand. Abstand von ihren perfekten Häusern, ihren Pilates-Stunden, ihren Mittagspausen, Yachten, Cremetöpfchen und Spiegelbildern. Ich möchte meine Ruhe haben. Endlich mal wieder rausfinden, wie es ist, ein Leben ohne das Leben der anderen zu führen. Stattdessen den Kopf zu heben und den Himmel über dem eigenen Scheitelchakra zu liken. Es ist nicht so, das man mich gezwungen hat, dem Zirkus beizuwohnen. Aber manchmal läuft die Sache ein bisschen aus dem Ruder. Oder ist es normal, dass man beim Fahrradfahren checkt, wer ein Herzchen geschickt hat?

Meine Freundin warnt mich: „Wer nicht auf Social Media ist, existiert nicht.“ Kann schon sein, aber das riskiere ich. Mit Abstinenz kenne ich mich aus. Mal eine Zeit lang keinen Zucker essen, keinen Alkohol trinken - super Sache. Das Ziel beim Verzicht ist doch, dass man a) wieder zu schätzen weiß, was man daran hat, b) dass es danach umso mehr Spaß macht und c) man im besten Fall die richtige Dosis findet. Einen Tag später sitze ich im Café Sambo in Forte dei Marmi, diesem pastellfarbenen Städtchen an der Versilia, nasche Oliven aus einem

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