📩 Newsletter | April 2025
Jenseits der Beweise | Schattenreichs Spurensuche
🔍 Die Wissenschaft des Bösen | Verbrechen verstehen
🕯️ DER SCHATTENBLICK
„Jack Unterweger liebte Literatur, das Rampenlicht – und das Morden. Und alles, was dazwischenlag, nannte er Erlösung.“
Willkommen in der Finsternis.
In diesem Newsletter werfen wir einen weiteren Blick jenseits der Beweise – mit einem Hinweis zur aktuellen Episode, einer düsteren Fallnotiz aus den Archiven und einer neuen Ausgabe der beliebten Rubrik: Die Community fragt, von Schattenreich antwortet.
🧬 FORENSISCHE SPURENSUCHE
Zu Episode #11: Jack Unterweger – Zwischen Glanz und Grauen
Der Fall Jack Unterweger ist ein Paradebeispiel für die dunkle Liaison zwischen Medienruhm und Mordlust. Kaum ein Serienmörder hat so geschickt mit seinem Image gespielt – als geläuterter Strafgefangener wurde er gefeiert, eingeladen, interviewt... und gleichzeitig mordete er weiter.
📌 Die Inhalte dieser Episode:
Wie konnte Unterweger nach seiner Entlassung neun weitere Frauen töten – ohne sofort aufzufallen?
Was sagt sein literarisches Werk über seine innere Psychodynamik?
Warum Serienmörder häufig narzisstisch oder antisozial agieren – und weshalb diese Persönlichkeitsstörungen oft erst spät entlarvt werden.

„Er schrieb über den Tod – und hinterließ Gedichte in Blut.“
🎧 Höre jetzt Teil 1 & 2 überall, wo es Podcasts gibt. Teil 3 erscheint am 20. April 2025 – und wird den Fall zu einem Abschluss bringen.
📻 Direkt hier einsteigen:
→ Spotify (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) | apple podcasts (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) | Podimo (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)
🗄️ AKTENNOTIZ
Der Kannibale von Münsterberg: Karl Denke (1859–1924)
Man nannte ihn „Papa Denke“ – ein freundlicher alter Mann, der Armen Unterschlupf gewährte. Doch unter seinem Dach geschah das Unvorstellbare: In seinem Haus fand man Knochenteile, eingekochtes und gepökeltes Menschenfleisch, Hautstücke zum Gerben aufgespannt. Karl Denke tötete mindestens 30 Männer – systematisch, ruhig, ohne Wut.
🧠 Denke gilt als Prototyp des “funktionalen Serienmörders”: ein Täter, der über Jahrzehnte hinweg perfekt integriert war – und dennoch mordete, als wäre es Teil seines Alltags.
📻 Die ganze Geschichte gibt es hier:
→ Episode #7: Der Kannibale - Karl Denke: Doppelleben eines Serienmörders (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)
🕵️♀️ COMMUNITY FRAGT, VON SCHATTENREICH ANTWORTET
Frage von Laura M.: „Woran erkennt man eigentlich, ob eine Leiche nach dem Tod noch bewegt wurde?“
👁️ Antwort von Dr. Maximilian von Schattenreich:
Eine ausgezeichnete Frage – denn das Erkennen postmortaler Bewegungen ist einer der zentralen Aspekte jeder rechtsmedizinischen Untersuchung. Die Körperlage zum Todeszeitpunkt kann entscheidend sein für die Rekonstruktion eines Tathergangs.
Hier die wichtigsten Indizien:
🔹 Totenflecken (Livores):
Nach dem Herzstillstand sackt das Blut durch die Schwerkraft in die unteren Körperregionen. Totenflecken entstehen nach ca. 30 Minuten und sind nach etwa 6–8 Stunden fixiert.
👉 Wenn eine Leiche auf dem Rücken liegt, sich aber Totenflecken am Bauch zeigen, wurde sie umgelagert!
🔹 Totenstarre (Rigor mortis):
Sie beginnt nach ca. 2–4 Stunden, ist nach 12 Stunden voll ausgeprägt und kann durch Bewegungen gebrochen werden.
👉 Bei gebrochener und neu einsetzender Starre lässt sich belegen, dass der Körper bewegt oder manipuliert wurde.
🔹 Schleif- und Zugspuren:
Vor allem an den Fersen, Ellenbogen, Schultern oder am Gesäß – Hautabschürfungen ohne Vitalzeichen deuten auf eine postmortale Bewegung hin.
🔹 Leichenfundort vs. Tatort:
In vielen Fällen verrät sich der Täter durch mangelnde Sorgfalt: Blutspuren, Faserspuren oder Erdpartikel zeigen oft, dass die Leiche an einen Zweitort verbracht wurde.
In der Wissenschaft des Bösen ist der Körper die letzte Wahrheit. Und er spricht – wenn man ihm zuhört.
📍 Ein Fall, der genau das zeigt: Hinterkaifeck (Episode #10)
Die Frage nach postmortaler Bewegung spielt auch bei einem der mysteriösesten Verbrechen der deutschen Kriminalgeschichte eine zentrale Rolle: dem Sechsfachmord von Hinterkaifeck im Jahr 1922.
🪓 Die Leichen der Familie Gruber wurden in der Scheune gestapelt – ordentlich, fast sorgsam. Später fand man auch die getötete Magd und das Kleinkind im Wohnhaus. Aber: Wurden sie dort getötet oder dorthin verbracht? Warum wurden die Leichen in der Scheune von den Entdeckern bewegt?
🔍 Der Zustand der Totenflecken, die Lage der Leichen und die Blutspritzer-Analyse (sofern damals überhaupt möglich) legen nahe: Der Täter hatte Zeit – und er nutzte sie, um die Toten bewusst zu arrangieren.
Warum?
Ritual? Schuld? Kontrolle?
Genau dieser Aspekt macht den Fall bis heute so unheimlich.
🎧 Die 7-teilige Episode zum Fall Hinterkaifeck gibt es hier:
→ Spotify (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) | apple podcasts (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) | rtl+ (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) - und überall, wo es Podcasts gibt!
🗓️ VORSCHAU & VERSTECKTE SPUREN
🔪 20.04.25 – Teil 3 von "Jack Unterweger" geht auf Sendung
📜 In der nächsten Ausgabe des Newsletters:
Die sieben Stadien der forensischen Verwesung – Was uns Leichen über die Zeit verraten.
💬 Diskutieren Sie jetzt im WhatsApp-Kanal (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) des Podcasts:
War Unterweger krank – oder eiskalt kalkulierend?
📎 Unterstützen Sie den Podcast durch ein Abo, eine 5-Sterne-Bewertung und durch Weiterempfehlung - oder auf Steady (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre).
👁️ Newsletter noch nicht abonniert?
Dann jetzt anmelden (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) und keine Ausgabe mehr verpassen!