Wer lieben kann, ist glücklich! Hermann Hesse
Diese Woche ist die Woche der Männer! ; ) Wilhelm Busch, Aristoteles, Paulo Coelho und jetzt Hermann Hesse! Busch glaubte, dass die Liebe das Plus ist am Schluß. Aristoteles glaubte, dass wir keine Gesetze brauchten, würde die Liebe herrschen. Coelho glaubt, dass Liebe heilt. Und Hesse glaubt, wer lieben kann, ist glücklich! Hesse braucht mehr Worte, um sich der Liebe zu nähern und lässt uns teilhaben an seinen Erkenntnissen und lädt zum Nachdenken ein! Und wird mit seinen Überlegungen zum heutigen Friedenshappen!
Hermann Hesse 1877 - 1962
Wer lieben kann, ist glücklich
Je älter ich wurde und je schaler die kleinen Befriedigungen mir schmeckten, die ich in meinem Leben fand, desto mehr wurde mir klar, wo ich die Quelle der Freuden und des Lebens suchen müsse.
Ich erfuhr, dass Geliebtwerden nichts ist, Lieben aber alles, und mehr und mehr meinte ich zu sehen, dass das, was unser Dasein wertvoll und lustvoll macht, nichts anderes ist als unser Fühlen und Empfinden.
Wo irgend ich etwas auf Erden sah, das man 'Glück' nennen konnte, da bestand es aus Empfindungen. Geld war nichts, Macht war nichts. Man sah viele, die beides hatten und elend waren.
Schönheit war nichts, man sah schöne Männer und Weiber, die bei aller Schönheit elend waren.Auch die Gesundheit wog nicht schwer; jeder war so gesund als er sich fühlte, mancher Kranke blühte bis kurz vor dem Ende vor Lebenslust, und mancher Gesunde welkte angstvoll in Furcht vor Leiden hin.
Glück aber war überall da, wo ein Mensch starke Gefühle hatte und ihnen lebte, sie nicht vertrieb und vergewaltigte, sondern pflegte und genoss.
Schönheit beglückte nicht den, der sie besaß, sondern den, der sie lieben und anbeten konnte.
Es gab vielerlei Gefühle, scheinbar, aber im Grunde waren sie eins.
Man kann alles Gefühl Willen nennen, oder wie immer. Ich nenne es Liebe. Glück ist Liebe, nichts anderes. Wer lieben kann, ist glücklich.
Jede Bewegung unsrer Seele, in der sie sich selber empfindet und ihr Leben spürt, ist Liebe. Glücklich ist also der, der viel zu lieben vermag.
Lieben aber und Begehren ist nicht ganz dasselbe. Liebe ist weise gewordene Begierde; Liebe will nicht haben; sie will nur lieben. Darum war auch der Philosoph glücklich, der seine Liebe zur Welt in einem Netz von Gedanken wiegte, der immer und immer neu die Welt mit seinem Liebesnetz umspann.
Aber ich war kein Philosoph.
Auf den Wegen der Moral und Tugend aber war für mich auch kein Glück zu holen. Da ich wußte, glücklich machen kann nur die Tugend, die ich in mir selbst empfinde, in mir selbst erfinde und hege - wie konnte ich da irgendeine fremde Tugend mir aneignen wollen!
Aber das sah ich: das Gebot der Liebe, einerlei ob es von Jesus oder von Goethe gelehrt wurde, dies Gebot wurde von der Welt völlig mißverstanden! Es war überhaupt kein Gebot. Es gibt überhaupt keine Gebote.
Gebote sind Wahrheiten, wie der Erkennende sie dem Nichterkennende mitteilt, wie der Nichterkennende sie auffaßt und empfindet. Gebote sind irrtümlich aufgefaßte Wahrheiten. Der Grund aller Weisheit ist: Glück kommt nur durch Liebe.
Sage ich nun "Liebe deinen Nächsten!", so ist das schon eine verfälschte Lehre. Es wäre vielleicht viel richtiger zu sagen: "Liebe dich selbst so wie deinen Nächsten!" Und es war vielleicht der Urfehler, daß man immer beim Nächsten anfangen wollte.
Jedenfalls: das Innerste in uns begehrt Glück, begehrt einen wohltuenden Zusammenklang mit dem, was außer uns ist. Dieser Klang wird gestört, sobald unser Verhältnis zu irgendeinem Ding ein anderes ist als Liebe. Es gibt keine Pflicht des Liebens, es gibt nur eine Pflicht des Glücklichseins. Dazu allein sind wir auf der Welt.
Und mit aller Pflicht und aller Moral und allen Geboten macht man einander selten glücklich, weil man sich selbst damit nicht glücklich macht. Wenn der Mensch "gut" sein kann, so kann er es nur, wenn er glücklich ist, wenn er Harmonie in sich hat. Also wenn er liebt.
Und das Unglück in der Welt, und das Unglück bei mir selber kam also daher, daß das Lieben gestört war. Von hier aus wurden mir die Sprüche im Neuen Testament plötzlich wahr und tief. "So ihr nicht werdet wie die Kinder" - oder "Das Himmelreich ist inwendig in euch". Dies war die Lehre, die einzige Lehre in der Welt.
Dies sagte Jesus, dies sagte Buddha, dies sagte Hegel, jeder in seiner Theologie.
Für jeden ist das einzig Wichtige auf der Welt sein eigenes Innerstes - seine Seele - seine Liebesfähigkeit. Ist die in Ordnung, so mag man Hirse oder Kuchen essen, Lumpen oder Juwelen tragen, dann klang die Welt mit der Seele rein zusammen, war gut, war in Ordnung.
Nichts vermag der Mensch so zu lieben wie sich selbst. Nichts vermag der Mensch so zu fürchten wie sich selbst.
So entstand zugleich mit den anderen Mythologien, Geboten und Religionen des primitiven Menschen auch jenes seltsame Übertragungs- und Scheinsystem, nach welchen die Liebe des Einzelnen zu sich selber, auf welcher das Leben ruht, dem Menschen für verboten galt und verheimlicht, verborgen, maskiert werden mußte.
Einen anderen zu lieben galt für besser, sittlicher, für edler, als sich selbst zu lieben. Und da die Eigenliebe nun doch einmal der Urtrieb war und die Nächstenliebe neben ihr niemals recht gedeihen konnte, erfand man sich eine maskierte, erhöhte, stilisierte Selbstliebe, in Form einer Art von Nächstenliebe auf Gegenseitigkeit.
So wurde die Familie, der Stamm, das Dorf, die Religionsgemeinschaft, das Volk, die Nation zum Heiligtum. Der Mensch, der sich selber zuliebe nicht das kleinste Sittengebot übertreten darf - für die Gemeinschaft, für Volk und Vaterland darf er alles tun, auch das Furchtbarste, und jeder sonst verpönte Trieb wird hier zu Pflicht und Heldentum. So weit war die Menschheit bis jetzt.
Vielleicht würden auch die Götzenbilder der Nationen mit der Zeit noch fallen, und in der neu entdeckten Liebe zur ganzen Menschheit käme vielleicht die alte Urlehre wieder neu zum Durchbruch.
Solche Erkenntnisse kommen langsam, man windet sich zu ihnen in Spiralen hinan. Und wenn sie da sind, so ist es, als habe man sie im Sprung, im Nu erreicht.
Aber Erkenntnisse sind noch nicht Leben.
Sie sind der Weg dazu, und mancher bleibt ewig auf dem Weg.
...
P.S.: Noch 77 Tage bis zum Weltfrieden!
AKTUALISIERUNG JUNI 2022:
#Ukraine #Russland #Angriffskrieg
Zwei "streiten" sich. Ein außenstehender Dritte wird um Hilfe gebeten. Was kann er tun? Situation verstehen wollen? Vermitteln? Einem von Beiden Waffen geben?
Was würdest Du tun, wenn die Zwei, die sich streiten, Deine Kinder sind? Situation verstehen wollen? Vermitteln? Einem von Beiden Waffen geben?
Ich weiß, dass dieser Einstieg provoziert. Und das soll er auch!
Unter Euren Kindern befindet sich kein Aggressor! Zum Glück!
Aber die Bevölkerung der Ukraine und Russlands haben sich mal als Brudervolk bezeichnet. Nun stehen sich diese Brüder gegenüber. Was einmal ein Konflikt war, ist eskaliert. Wir sind die außenstehenden Dritten. Und wir bleiben auch die außenstehenden Dritten. Noch ... An einen dritten Weltkrieg will ich nicht denken! Noch nicht ...
Wir sind nicht die Eltern der Brüder. Aber was wäre, wenn wir als Außenstehende die Brüder so bedingungslos liebten wie Eltern meistens ihre Kinder lieben?
Für mich heißen die Brüder übrigens nicht: Putin und Selenskyj! Sondern "Volk der Ukraine" und "Volk Russlands"!
Und wenn ich mir vorstelle diese Beiden - "Volk der Ukraine" und "Volk Russlands" - wären meine Söhne, dann ist mir persönlich "Situation verstehen wollen" und "Vermitteln" näher als "einem von Beiden Waffen geben".
#ThePeaceExperiment umzusetzen, erscheint mir dringlicher denn je!
Und was denkst Du?
Wir sind kontinuierlich dran geblieben, die längst vergessene Studie aus den 80er Jahren (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) noch einmal mit den Möglichkeiten von heute zu überprüfen!
Ich musste eine Weile pausieren. Meiner Ma ging es mit Kriegsbeginn extrem schlecht! Sirenen tönen aus dem Fernseher! Zack! Zig Flashbacks! Von jetzt auf gleich ist sie nicht mehr 83 Jahre alt, sondern 5! Sie läuft wieder durch den Bombenhagel des Bochumer Großangriffs! Alles ist wieder da! Alles!!
Und selbst steht man wie doof daneben. Ich habe es geschafft, dass sie sich wieder beruhigen konnte. Mit Hängen und Würgen! Aber von beruhigt bis wieder fröhlich ... Das wird wohl noch ein langer Weg werden!
Deshalb:
FUCK your wars!
Fuck YOUR wars!
Fuck your WARS!
So, das musste nochmal gesagt werden!!
Wo stehen wir gerade mit #ThePeaceExperiment:
Wir haben schon alles soweit vorbereitet, dass man auf Sardinien das Experiment durchführen könnte.
Es ist uns auch bereits gelungen, das Management eines Weltstars zu interessieren. Wir könnten unter allen 377 Gemeinden Sardiniens (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) ein Konzert mit dem Weltstar verlosen, was uns bei der Verbreitung der Idee enorm(!) helfen würde.
Wir dürfen aber nur dann mit dem Weltstar werben, wenn offensichtlich ist, dass viele Menschen an dem Experiment interessiert sind. Eine Zwickmühle!
Deshalb brauchen wir die Hilfe aller Interessierten! Solltest Du Dich angesprochen fühlen, bitte investiere in unsere Idee! Deine Spende werden wir für die Durchführung einer ordentliche Studie (valide, reliabel, objektiv) sowie als Werbebudget nutzen! Und ggf. buchen wir den Weltstar dann einfach! Dafür müssten allerdings sehr viele Menschen spenden, da ist man locker mal mit 1 Mio. € dabei ... Aber wer weiß! ;)
BITTE SPENDE 5 € (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)
BITTE SPENDE 10 € (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)
BITTE SPENDE 20 € (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)
Bist Du neugierig geworden? Du hilfst uns mit Deinem Investment, aber auch wenn Du unsere Beiträge teilst! :)
Herzliche Grüße
Bettina