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Sobald wir mit einer unbekannten Gefahr konfrontiert sind, halten wir sie automatisch für bedrohlicher als alle anderen Gefahren, die uns im Alltag begleiten. Wir fixieren uns also auf Worst-Case-Szenarien – im schlimmsten Fall so lange, bis wir handlungsunfähig sind.

Deswegen ist die erste und wichtigste Frage, die du dir im Fall eines Shitstorms stellen solltest: Welches Verhalten meinerseits sorgt jetzt für größtmöglichen Selbstschutz?

Wirst du bedroht und/oder werden deine persönlichen Daten veröffentlicht, hat der Kontakt zur Polizei höchste Priorität.

Damit die Polizei ihre Arbeit bestmöglich machen kann, solltest du Folgendes dokumentieren:

1. Kommentare und Nachrichten, die dir justiziabel erscheinen (inklusive Datum und Uhrzeit!)

2. Vorherige und nachfolgende Kommentare und Nachrichten der Person, die dich angreift. Kontext ist wichtig, damit die Schwere einer Straftat angemessen beurteilt werden kann.

3. Link zum Profil der Person.

Shitstorms binden Aufmerksamkeit. Im schlimmsten Fall können wir nicht einmal mehr fühlen, dass wir offline ein Umfeld haben, das uns liebt und wertschätzt. Deswegen solltest du sofort nach dem Kontakt zur Polizei, einer Anwältin und/oder einer professionellen Beratungsstelle Menschen anrufen, die dir nahe stehen und von denen du weißt, dass du sie in Akutsituationen kontaktieren kannst. Falls möglich, solltest du mindestens eine Nacht nicht allein verbringen – und offline bleiben.

Alle Notifications aus, alle Social Media-Profile auf privat stellen und stattdessen so viel «soziale Wärme» tanken wie nur möglich.

Wenn du Angst hast, ernst zu nehmende Drohungen zu «verpassen», bitte Freund*innen darum, sich ein Mal pro Tag in deine Accounts einzuloggen und von möglicherweise justiziablen Inhalten Screenshots zu machen, die du dann an die Polizei oder einen Anwalt weiterleiten kannst. Auch dabei solltest du idealerweise nicht allein sein. Je mehr Menschen du um Hilfe bittest, desto weniger emotionale Belastung muss die und der Einzelne tragen.

Wer gegen andere hetzt, will ihnen Schaden zufügen. Privat wie beruflich. Kontaktiere deine Auftraggeber*innen, Vorgesetzten oder Kolleg*innen. Erkläre ihnen, dass du mit einem Shitstorm konfrontiert bist und dass sie möglicherweise Hassnachrichten oder Cancel-Aufrufe erreichen werden. Mach deutlich, dass du dir Unterstützung gesucht hast – sei es polizeiliche oder juristische Hilfe, sei es emotionaler Support im direkten Umfeld – und dass du aktiv daran arbeitest, bestmöglich mit dieser Situation umzugehen.

Sobald du dich emotional stabilisiert hast: Hole Feedback aus deinem Umfeld ein. Davon profitierst du in jedem Fall: Wenn du von Menschen, deren «Content» nur aus Hass besteht, willkürlich und zu Unrecht angegriffen worden wurdest, wird es gut tun, das von anderen gespiegelt zu bekommen. Falls du aber z.B., ohne es zu wollen, mit deinen Formulierungen Einzelpersonen oder Bevölkerungsgruppen herabgewürdigt hast, solltest du dich damit ehrlich auseinander setzen – und dich bei denen bedanken, die nicht auf dich eingeprügelt, sondern dich auf Augenhöhe kritisiert haben: Respektvolles Feedback ermöglicht Wachstum. Hass nicht.

****❤️ Hall of Fame ❤️ ****

Liebe Angela, liebe Anja, liebe Anna, liebe Caro, lieber Christian, liebe Eva, liebe Eva-Maria, liebe Hilke, liebe Kathrin, liebe Katja, liebe Jana, liebe Janine, liebe Justine, liebe Maike, liebe Miriam, liebe Peggy, liebe Petra, liebe Ruth, liebe Sophie, liebe Steff, liebe Svea: Ohne euch wäre all das hier nicht möglich. Ich danke euch von ganzem Herzen ;-*

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